TikTok fasst 530 Millionen Euro Strafe wegen DSGVO-Verstößen aus

Die irische Datenschutzbehörde (Data Protection Commission, DPC) hat TikTok mit einer Geldstrafe von 530 Millionen Euro belegt. Grund dafür sind Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) bei der Übermittlung personenbezogener Daten europäischer Nutzer nach China.
Nach einer umfassenden Untersuchung stellte die DPC fest, dass TikTok die DSGVO in zwei wesentlichen Punkten verletzt hat: Zum einen beim Transfer von Nutzerdaten aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) nach China und zum anderen bei der Erfüllung von Transparenzanforderungen.
„TikTok hat bei seinen Datenübermittlungen nach China gegen die DSGVO verstoßen, weil das Unternehmen nicht überprüft, garantiert und nachgewiesen hat, dass die personenbezogenen Daten von EWR-Nutzern, auf die Mitarbeiter in China zugreifen können, ein Schutzniveau genießen, das dem in der EU garantierten im Wesentlichen gleichwertig ist“, erklärte DPC-Vizekommissar Graham Doyle.
Irreführende Informationen während der Untersuchung
Im Verlauf der Untersuchung hatte TikTok wiederholt versichert, keine Nutzerdaten aus dem EWR auf chinesischen Servern zu speichern. Im April 2025 musste das Unternehmen jedoch einräumen, dass entgegen dieser Aussagen durchaus „begrenzte“ europäische Nutzerdaten auf Servern in China gespeichert wurden. Die DPC prüft nun, welche weiteren regulatorischen Maßnahmen aufgrund dieser falschen Angaben notwendig sein könnten.
Neben der Geldstrafe hat die DPC TikTok aufgefordert, seine Datenverarbeitungspraktiken innerhalb von sechs Monaten in Einklang mit der DSGVO zu bringen. Sollte das Unternehmen dieser Anordnung nicht nachkommen, droht eine Aussetzung sämtlicher Datentransfers nach China.
TikToks Reaktion und Ausblick
TikTok hat bereits angekündigt, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen. Das Unternehmen betont, dass es „niemals eine Anfrage chinesischer Behörden nach europäischen Nutzerdaten erhalten und solche Daten auch nie an diese weitergegeben“ habe. Zudem verweist TikTok auf sein Sicherheitsprogramm „Project Clover“, das bereits verbesserte Datenschutzmaßnahmen implementiert habe.
Die verhängte Strafe ist die dritthöchste, die jemals von der irischen Datenschutzbehörde ausgesprochen wurde. Bereits 2023 hatte die DPC TikTok mit einer Geldbuße von 345 Millionen Euro wegen des Umgangs mit Daten von Kindern und Jugendlichen belegt.