Flirten 2.0

Tinder wertet ab sofort noch mehr Facebook-Daten aus, um den Usern passendere Matches zu zeigen

Tinder-Profile werden künftig für den Betrachter personalisiert. © Tinder
Tinder-Profile werden künftig für den Betrachter personalisiert. © Tinder
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Hat Universität in Wien besucht, arbeitet als Produktmanagerin bei Firma XY oder ist mit Sowieso befreundet: Diese und andere Informationen über potenzielle Flirt-Partner bekommt man ab sofort zusätzlich zu Alter, Name und Aufenthaltsort in der Dating-App Tinder angezeigt. Die Daten muss der Nutzer dabei nicht eigenhändig eingeben, nein, Tinder liest sie einfach (sofern vorhanden) aus dem verknüpften Facebook-Profil aus. Die Betreiber sagen auch, dass sie die Vorschläge von Flirt-Partnern, die man in dem Kartenstapel in der App gezeigt bekommt, mittels eines neuen Algorithmus optimieren können. Künftig solle man Profile gezeigt bekommen, die gut zur eigenen Person passen bzw. werden die Informationen, die man zu sehen bekommt, an die eigenen Personendaten angepasst.

„Mit den kommenden Neuerungen sind unsere Nutzer in der Lage, bereits mit einem ersten Blick auf das Profil des potentiellen Matches mehr über die Person zu erfahren als bisher“, so Tinder-Chef  Sean Rad. Für Tinder sind Matches essenziell, weil diese den Usern Erfolgserlebnisse verschaffen und immer wieder in die App zurückbringen. Dies finanziert sich über zwei Wege: Zum einen wird Werbung (z.B. zu Games, App-Downloads) unter die Profile gemischt, zum anderen gibt s mit Tinder Plus eine kostenpflichtige Version mit erweiterten Funktionen (unbegrenzte Likes, Standort ändern, werbefrei).

Abhängig von Facebook

Wie der neue Matching-Algorithmus genau funktioniert, will Tinder nicht verraten, um Tricksereien zu verhindern. Denn wer den Algorithmus kennt, der könnte sein Profil so optimieren, dass es besonders oft angezeigt wird. Man kann aber davon ausgehen, dass jetzt nicht mehr nur die geografische Nähe zu einer anderen Person wichtig ist, sondern auch gemeinsame Interessen (Facebook-Likes), eine ähnliche Ausbildung oder die Branche, in der man tätig ist. Was auch einmal denkbar ist: Tinder könnte die Fotos hinsichtlich Haar- oder Augenfarbe der User analysieren und so Flirt-Vorschläge optimieren.

Für Tinder-Nutzer bedeuten die neuen Zusatzinformationen des Tinder-Profils, dass man für andere kaum mehr anonym bleiben kann. Vorname plus Arbeitgeber reichen bei kleinen Firmen oft, eine Person per Google-Suche eindeutig zu identifizieren. Bis dato gab es den Trick, eine andere Person über gemeinsame Freunde auf Facebook ausfindig zu machen.

Für Tinder ist die Abhängigkeit von Facebook – von dort bekommt man nahezu alle Daten über die User – nicht unproblematisch. Sollte Facebook entscheiden, dass die Flirt-App nicht mehr so viele Informationen auslesen darf, müssten die Betreiber die User ihre Informationen (Alter, Geschlecht, Arbeitgeber usw.) selbst ausfüllen lassen. Der Tinder-Eigentümer Match Group will demnächst an die Börse und hat sich selbst mit 3,36 Mrd. US-Dollar bewertet. Die Monetarisierung von Tinder gilt als zentral für den künftigen Erfolg des Unternehmens, dem auch OKCupid, Match.com oder Friendscout24 gehört.

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