Uber kündigt 3.700 Mitarbeitern – und will sich in der Krise Lime schnappen
Zu dem Heer an arbeitslosen in den USA kommen nun einige tausend weitere dazu. Der börsennotierte Fahrtenvermittler Uber hat der US-Börsenaufsicht SEC gerade mitgeteilt, dass das Unternehmen etwa 3.700 Vollzeitmitarbeitern kündigen muss. Der Grund ist wenig überraschend: Wegen der Corona-Krise sind die Zahl der Fahrten (und damit die Umsätze) von Uber eingebrochen. Eine weitere Maßnahme, um Kosten zu senken: CEO Dara Khosrowshahi wird auf sein Gehalt von Mai bis Dezember verzichten.
Wie viel Geld sich Uber damit spart, ist derzeit nicht ganz klar. 2019 hat Khosrowshahi jedenfalls ein Basisgehalt von etwa einer Million Dollar bezogen – der Verzicht auf seine Bezüge für das restliche Jahr 2020 wird ihm wohl nicht allzu sehr weh tun. Uber trennt sich jedenfalls von etwa 14 Prozent seiner Mitarbeiter – insgesamt waren es nach dem letzten Stand 26.900 Mitarbeiter.
Zum Vergleich: Erst heute morgen haben wir berichtet, dass eine andere Silicon-Valley-Größe ziemlich viele Mitarbeiter hinauswerfen muss. Airbnb hat bekannt gegeben, dass etwa ein Viertel seiner Mitarbeiter (das sind etwa 1.900 Personen) das Unternehmen verlassen muss (Trending Topics berichtete).
Lime ins Visier genommen
Wie viel weniger Uber im März Umsatz machte, wird man am Donnerstag erfahren, wenn das Unternehmen seinen Quartalsbericht veröffentlichen wird. Bisher gab es Gerüchte, dass die Fahrten, die über die Apps vermittelt werden, um bis zu 70 Prozent eingebrochen sind. Da Uber bei jeder Fahrt einen Teil des Fahrpreises (ca. 25 Prozent) bekommt, sind das natürlich herbe Umsatzrückgänge.
Schon bisher hat Uber aber ordentliche Verluste gemacht (Trending Topics berichtete), diese werden sich wegen der Corona-Krise wohl ausweiten. Nichtsdestotrotz ist das Unternehmen aber munter auf der Suche nach Neugeschäft und will in der Krise sogar investieren. Satte 170 Millionen Dollar will man in den ebenfalls gebeutelten E-Scooter-Anbieter Lime stecken – und zwar bei einer Bewertung von nur mehr 510 Millionen Dollar – das ist 80 Prozent weniger als Investoren Lime bisher bewerteten. Der Deal würde vorsehen, dass Uber Lime zwischen 2022 und 2024 übernehmen könnte.