Startup Interviewer

Unchained Robotics: „Sprecht früh und regelmäßig mit euren Kunden“

Mladen Milicevic und Kevin Freise von Unchained Robotics. © Unchained Robotics
Mladen Milicevic und Kevin Freise von Unchained Robotics. © Unchained Robotics
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

.Unchained Robotics aus Paderborn hat es sich zur Mission gemacht, Automatisierung für kleine und mittlere Unternehmen zugänglich zu machen – also dort, wo Robotertechnologie bisher zu teuer, zu komplex oder zu schwer integrierbar war. Mit einer herstellerunabhängigen Plattform, eigener Steuerungssoftware und Komplettlösungen wie dem MalocherBot schafft das 2019 gegründete Startup einen neuen Zugang zu industrieller Robotik. Mittlerweile zählt Unchained Robotics laut Sifted zu den am schnellsten wachsenden Startups Europas und expandiert mit frischem Kapital in Richtung USA.

Startup Interviewer: Kannst du uns dein Startup vorstellen? Was macht ihr genau?

Mladen Milicevic: Unchained Robotics ist eine unabhängige Automatisierungsplattform, die passende Automatisierungstechnik für Fertigungsprozesse im Unternehmen bereitstellt. Neben individuell konfigurierbaren Lösungen bieten wir auch Komplettlösungen an, die bereits weltweit eingesetzt werden und nun internationales Interesse geweckt haben. Sifted hat uns auf Platz 28 der am schnellsten wachsenden Start-Ups 2024 gewählt. Unser Ziel ist es, Automatisierung insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen zugänglich zu machen – weil Automatisierungslösungen bisher zu teuer, zu komplex oder zu aufwendig in der Integration waren.

Wer ist im Gründungsteam?

Gegründet wurde Unchained Robotics von mir, Mladen Milicevic, und Kevin Freise im Jahr 2019 in Paderborn. Wir bringen unterschiedliche Hintergründe aus Technik, Forschung und Unternehmertum zusammen und teilen die Vision, den Zugang zu Robotik grundlegend zu verändern. Dafür konnte ich 2018 in Peking wertvolle Erfahrungen sammeln, als ich projektweise für Beijing Automotive die Logistikprozesse in Fertigungshallen optimiert habe und den hohen Automatisierungsgrad und die pragmatische Herangehensweise der chinesischen Industrie kennenlernen durfte. In den letzten Jahren haben wir das Team gezielt mit erfahrenen Fachkräften aus Entwicklung, Vertrieb und Operations erweitert.

Was ist die Geschichte hinter deinem Startup? Wie und warum hast du angefangen?

Die Idee für Unchained Robotics entstand aus der Beobachtung, dass viele Unternehmen großes Interesse an Automatisierung haben, aber der Einstieg extrem schwierig ist – sei es wegen hoher Kosten, mangelnder Transparenz oder komplexer technischer Anforderungen.

Wir wollten das ändern. Unser Ansatz war: Warum gibt es keinen zentralen, herstellerunabhängigen Zugang zu Robotertechnologie, der die Auswahl, Integration und Inbetriebnahme stark vereinfacht? 2019 haben wir dann gegründet, mit dem Ziel, genau diese Lücke zu schließen – technologisch, aber auch konzeptionell.

Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz? Was macht euch einzigartig, was ist die USP?

Was uns besonders macht, ist unser gesamtheitlicher Ansatz: Wir bieten nicht nur einzelne Produkte, sondern eine Plattform, die Roboter und Peripherie verschiedenster Hersteller vergleichbar, konfigurierbar und einsatzbereit macht – inklusive Beratung, Integration und Softwarelösungen. Mit unserer eigens entwickelten Steuerungssoftware LUNA OS schaffen wir eine einheitliche und intuitive Benutzeroberfläche, mit der Roboter verschiedener Marken bedient werden können.

Auch unsere Komplettlösungen wie der MalocherBot, der standardisierte Automatisierung out of the box ermöglicht, sind ein Alleinstellungsmerkmal. Unser Fokus auf die Bedürfnisse von KMU macht uns zu einem relevanten Partner in einem Markt, der bislang stark auf die Großindustrie ausgelegt war.

Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?

Neben unserer Plattformtechnologie, die es ermöglicht, Roboter und Komponenten digital zu vergleichen und zusammenzustellen, entwickeln wir auch eigene Softwareprodukte wie LUNA OS. Diese Software ermöglicht die einfache und herstellerübergreifende Steuerung von Robotern über eine intuitive Oberfläche.

Darüber hinaus haben wir mit dem MalocherBot eine modulare Komplettlösung auf den Markt gebracht, die für Aufgaben wie Palettierung, Verpackung oder Handling direkt eingesetzt werden kann. Unser Fokus liegt auf der Verbindung von einfacher Bedienbarkeit, technischer Kompatibilität und schneller Inbetriebnahme.

Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?

Unsere Hauptzielgruppe sind mittelständische Unternehmen aus der Fertigung, die in der Regel bisher wenig oder keine Automatisierung eingesetzt haben – sei es in der Metallverarbeitung oder in der Logistik. Diese Unternehmen haben oft sehr konkrete Herausforderungen: Sie finden keine Fachkräfte, kämpfen mit steigenden Kosten und suchen nach stabilen Lösungen für standardisierte Prozesse.

Wir erreichen sie über unsere Plattform, gezieltes Online-Marketing, Fachmessen, Schulungen und über unser wachsendes Partnernetzwerk. Uns ist wichtig, dass unsere Kunden nicht nur Produkte finden, sondern Lösungen verstehen und umsetzen können.

Was ist mit bisherigen Finanzierungen? Gibt es schon Investoren?

Ja, wir haben bereits mehrere erfolgreiche Finanzierungsrunden abgeschlossen. Zuletzt konnten wir im Juni 2025 rund 8,5 Millionen Euro in einer erweiterten Series-A-Runde einsammeln. Zu den Investoren zählen unter anderem Direttissima Ventures, Future Industry Ventures, vent.io und D11Z. Die Investitionen ermöglichen es uns, unsere Technologie weiterzuentwickeln, unser Team auszubauen und international zu expandieren, insbesondere in Richtung Nordamerika. Die Unterstützung dieser Partner zeigt auch, dass unser Modell nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich überzeugt.

Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?

Unser Geschäftsmodell basiert auf dem Verkauf von Automatisierungslösungen über unsere Plattform – darunter Roboter, Zubehör, Komplettsysteme wie der MalocherBot und unsere eigene Software. Darüber hinaus generieren wir Einnahmen über Lizenzierungen, Serviceleistungen wie Beratung, Integration und Schulung sowie künftig über wiederkehrende Software-Modelle.

Ziel ist es, nicht nur einzelne Komponenten zu verkaufen, sondern Unternehmen ganzheitlich auf ihrem Weg in die Automatisierung zu begleiten, von der ersten Idee bis zur fertigen Roboterlösung.

Was sind die nächsten Schritte für dein Startup? Habt ihr spezifische Ziele für die Zukunft?

Unsere nächsten Schritte sind klar definiert: Wir wollen unsere Plattform technologisch weiterentwickeln, neue Automatisierungslösungen auf den Markt bringen und vor allem international wachsen – mit Fokus auf die USA und andere europäische Märkte. Parallel dazu investieren wir in unser Softwareangebot, insbesondere in LUNA OS. Unser übergeordnetes Ziel ist es, Unchained Robotics als führende Plattform für industrielle Automatisierung in Europa und darüber hinaus zu etablieren.

Hast du Tipps für andere Gründerinnen und Gründer?

Mein wichtigster Tipp ist: Sprecht früh und regelmäßig mit euren Kunden. Nur wer wirklich versteht, welche Probleme gelöst werden müssen, kann ein gutes Produkt bauen. Außerdem: Baut einfach, nicht kompliziert. In technischen Branchen ist es verlockend, sehr komplexe Lösungen zu entwickeln – aber oft gewinnen die Teams, die pragmatisch denken und konkrete Probleme schnell lösen. Und zuletzt: Habt Ausdauer. Gerade im B2B-Bereich braucht es Zeit, Vertrauen und Geduld, um wirklich etwas zu bewegen.

Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.

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