VW: Der deutsche Autoriese gibt 50 Milliarden Euro aus, um sich Akkus für E-Autos zu beschaffen
„Wir haben verstanden und wir werden liefern.“ Mit diesen Worten hat Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, die neue Elektrifizierungs-Strategie des weltgrößten Autokonzerns verkündet. Im Zuge von Diesel-Gate und dem steigenden Druck von Konkurrenten will der weltgrößte Autokonzern, zu dem Marken wie Audi, Skoda, Seat, Lamborghini oder Porsche gehören, bis 2025 80 neue Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen – 50 davon reine Stromer, 30 als Hybrid. Bis zu diesem Jahr will VW dann auch der Marktführer bei E-Autos sein. Aktuell sind Rivalen wie Tesla aus den USA (Model 3) oder Nissan aus Japan (Leaf) am Drücker.
VW hat sich auf selbst das Ziel auferlegt, 2030 für „jedes der weltweit rund 300 Modelle in allen Fahrzeugklassen und -segmenten mindestens eine elektrifizierte Variante verfügbar“ zu machen. 20 Milliarden Euro lässt es sich der Konzern kosten, in diese Fahrzeuge (auch basierend auf zwei neuen Plattformen) und zusätzlich in die Ladeinfrastruktur sowie Batterietechnologie und -produktion zu investieren.
50 Milliarden Euro für Batterien
Wo VW ins Hintertreffen geraten ist, merkt man bei einer weiteren Summe: Satte 50 Milliarden Euro will VW ausgeben, um die für Elektroautos notwendigen Akkus in Europa, Asien und Nordamerika zuzukaufen. Es soll eines der „größten Beschaffungsvorhaben in der Geschichte der Automobilindustrie“ sein, das der Wolfsburger Konzern plant. Bis 2025 wird eine Batteriekapazität von mehr als 150 GWh pro Jahr gebraucht. Aktuell haben Unternehmen aus den USA, Japan, China und Südkorea die Nase vorne bei der Produktion von Batterien:
Top 5 Produzenten | Gigawattstunden 2017 | Gigawattstunden 2020 |
Panasonic/Tesla (JPN/USA) | 12 | 51 |
CATL (CHN) | 2 | 45 |
BYD (CHN) | 10 | 24 |
LG Chem (KOR) | 12 | 18 |
Samsung SDI (KOR) | 9 | 17 |
Quelle: Cairn ERA/US Department of Energy/The Economist
Die Lithium-Ionen-Batterien sieht man bei VW aber nur als Übergangslösung. Als wirkliche Zukunftstechnologie begreift man die Feststoff-Batterie. Bei gleicher Größe sollen diese mehr Energie als aktuelle Lithium-Ionen-Akkus speichern können. Dem Verbrennungsmotor schwört VW aber nicht ab. „Um nachhaltige und bezahlbare Mobilität für Viele möglich zu machen, werden wir bis auf weiteres das gesamte Antriebsspektrum anbieten – von konventionell bis 100 Prozent elektrisch“, so Müller.
VW ID gegen Teslas Modell 3
Um den immer populäreren Konkurrenten Tesla und die asiatischen Rivalen in den Griff zu bekommen, will VW 2019 den I.D. als erstes Modell einer komplett neuen E-Flotte auf die Straße bringen. Angetrieben von einem Elektromotor mit 175 PS soll der ID eine Reichweite zwischen 400 und 600 Kilometern mit vollem Akku schaffen. 2022 soll der VW I.D. Buzz (Trending Topics berichtete), die Elektro-Variante des populären VW-Bus folgen. Weiters als Konzept wurde der I.D. Crozz vorgestellt. Dieser SUV verspricht eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern (NEFZ) mit einer Batterieladung. Auf den Markt kommen soll der Wagen 2020.