Markthelden: „Wir erwarten einen Absatzschub“
Es gibt sicherlich subtilere Signale, dass ein Start-Up gute Arbeit leistet. Bereits nach wenigen Wochen Betrieb einen Preis zu gewinnen gehört zu den eindeutigen Anzeichen. Den Markthelden gelang genau das. Sie gewannen bei dem von der Tageszeitung Heute initiierten Wettbewerb „We Start Up“ in der Kategorie Handel. Statt Kohle gab es Beratungs- und Werbeleistungen zu gewinnen.
Bei dem Unternehmen handelt es sich um eine Lebensmittel eCommerce Seite, die auf Nachhaltigkeit setzt. Sie nehmen den Herstellern jene Ware ab, die diese aus verschiedenen Gründen nicht verkaufen können und letztendlich vernichten müssten. Schlicht gesagt: Über- und Restbestände. Diese Waren verkaufen sie dann um ein vielfaches billiger und tragen damit zu einer Senkung der Lebensmittelverschwendung bei. Seit Anfang Oktober ist die Webseite online. Co-Gründer Robert Riedmüller spricht über Anfangs-Schwierigkeiten und Erwartungen nach dem Sieg.
Wann wurden die Markthelden gegründet?
Gegründet haben wir unser Unternehmen im August. Mit markthelden.at sind wir Anfang Oktober online gegangen. Davor haben wir rund ein Jahr an dem Konzept und der Umsetzung gearbeitet.
Welche Schwierigkeiten gab es am Anfang?
Speziell zu Beginn haben wir uns sehr lang mit dem Geschäftsmodell auseinander gesetzt und verschiedene Varianten mit den Herstellern besprochen, um ein Modell zu finden, dass für diese als auch für den Konsumenten einen Mehrwert schafft.
Weil das Segment so kompliziert ist?
Der Bereich Food eCommerce wirft speziell zu Beginn sehr viele Fragen auf. Welches Shop-System, welche Lagerung, welcher Versand etc. Diese Liste könnte man wahrscheinlich ewig fortführen.
Was bedeutet der Sieg für die Markthelden?
Da wir ja erst seit zwei Wochen online sind, kommt dieser Sieg genau zum richtigen Zeitpunkt, vor allem wegen dem gewonnenen Mediavolumen. Auf Grund der enormen Reichweite erwarten wir uns natürlich einen Absatzschub auf der Webseite. Andererseits ist es aber auch einfach schön, ein so positives Feedback und die Anerkennung für die harte Arbeit zu bekommen.
Fällt es nun leichter Investments reinzuholen?
Das wird die Zukunft zeigen. Aber ich bin überzeugt, dass so ein Sieg und die damit einhergehende Aufmerksamkeit der Presse natürlich hilfreich sein werden, um mit potentiellen Investoren in Kontakt zu treten.
„Wir erhalten täglich Bestellungen.“
Wie viele Kunden konnten schon gewonnen werden?
Da wir unsere Softlaunch Phase gerade erst abgeschlossen haben, wäre es verfrüht, an dieser Stelle Zahlen zu nennen. Mit der Entwicklung in den ersten Tagen sind wir aber sehr zufrieden. Wir erhalten täglich Bestellungen von Kunden, die bereits mehrmals bei uns bestellt haben, als auch von Kunden, die Markthelden zum ersten Mal nutzen. Was mich jedoch sehr freut, ist, dass wir in den letzten zwei Wochen von unseren Kunden ein unglaublich tolles Feedback zu unserem Konzept erhalten haben. Viele Menschen waren auf der Suche nach einer Möglichkeit, aktiv etwas gegen Lebensmittelvernichtung zu tun als auch Lebensmittel online günstig einzukaufen.
Kommt es vor, dass nicht alle Produkte von der Seite verkauft werden
können und somit weggeworfen werden müssen?
Wir versuchen natürlich unseren Einkauf so gut es geht so zu gestalten, dass uns keine Waren ablaufen. Aber wie man sich sicherlich vorstellen kann, ist das bei unserem Geschäftsmodell nicht immer möglich. Was wir aber mit Sicherheit nicht tun, ist Ware zu vernichten beziehungsweise wegzuwerfen. Wir haben bereits eine Kooperation mit dem Vinzi Markt Wien und spenden unsere Waren dieser karitativen Einrichtung.
Wie sieht die Zukunft aus? Gibt es bereits Expansionspläne?
Für uns liegt nun im ersten Go der Fokus auf dem Ausbau des Sortiments und der Etablierung des markthelden-Konzepts am österreichischen Markt. Etwaige Expansionspläne, die bereits in unserer Schublade liegen, sind derzeit noch Zukunftsmusik.