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Zahnpflege-Startup Improic: „Wir wollen unsere Nische erobern und es sieht gut aus“

Das Team von Improic. © Florian Scheible
Das Team von Improic. © Florian Scheible
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Was tun, wenn sich 43 Prozent der Menschen mit Zahnimplantaten mit Entzündungen herumschlagen – und es keine passende Pflege dafür gibt? Genau dieses Problem geht Improic seit der Gründung 2023 an. Das Ziel: Eine echte Versorgungslücke mit einem Premiumprodukt schließen. Co-Founder Lukas Prenner berichtet dem Startup Interviewer, was das Jungunternehmen aus Tirol ausmacht:

Kannst du uns dein Startup vorstellen? Was macht ihr genau?

Lukas Prenner: Es begann wie so oft mit einer Idee. Patienten fragten den Innsbrucker Kieferchirurgen DDr. Gert Grubwieser, womit sie am besten ihre Zahnimplantate pflegen könnten – und es gab nichts. 43 Prozent der Menschen mit Zahnimplantat bekommen eine Zahnfleischentzündung, die sich ausbreiten und bis zum Verlust des Implantats führen kann, doch die wenigsten wissen von diesem Risiko.

Grubwieser startete ein Forschungsprojekt mit der Uni Innsbruck und entwickelte eine Zahnpasta mit Mikrosilber, die Bakterien im Mund signifikant reduziert und Entzündungen verhindert. Sein Sohn Lukas übernahm mit mir, Lukas Prenner die Geschäftsführung, den Verkauf und das Marketing.

Wer ist im Gründungsteam?

Improic Dental (Abkürzung für Implant Protect Integrated Cure) wurde 2023 in Kooperation mit der Universität Innsbruck vom Kieferchirurgen DDr. Gert Grubwieser gegründet, der die Produktentwicklung verantwortet. Lukas Grubwieser (Geschäftsführung, Verkauf) und Lukas Prenner (Geschäftsführung, Marketing) komplettieren das Gründungsteam.

Was ist die Geschichte hinter deinem Startup? Wie und warum hast du angefangen?

Die Idee hatte der Kieferchirurg Gert Grubwieser, der mit der Uni Innsbruck kooperierte um eine Zahnpasta zu entwickeln, die ideal für die Pflege von Zahnprothesen ist, weil sie mit einem Wirkkomplex mit Mikrosilber effektiv Entzündungen bekämpft. Vorher gab es nichts vergleichbares. Als ich Lukas Grubwieser kennenlernte und zum Team dazustieß, war mir das Produkt auf den ersten Blick sympathisch – weil es Sinn macht und ein konkretes Problem löst.

Zahnpasten sind Kosmetikprodukte – hier herrscht ein Marge-pro-Regal-Slot Wettkampf. Improic hingegen ist ein Premium-Produkt, das ein Problem löst und damit eine Nische erobern will und wird. Wir wachsen stark, und dieses Wachstum kann organisch finanziert werden.

Was unterscheidet euer Startup von der Konkurrenz? Was macht euch einzigartig?

Die USP ist ganz klar unser einzigartiger Wirkkomplex aus Mikrosilber und anderen natürlichen Zutaten wie Pfefferminze oder Salbei. Damit haben wir den altbewährten Wirkstoff Silber – schon die alten Ägypter haben ihn benutzt – erstmals in die Mundhygiene gebracht. Auch anderswo kommt Mikrosilber zum Einsatz, um gegen Bakterien vorzugehen: Etwa bei Wundauflagen oder Wasserfiltern, oder in Cremes. Natürlich ist Improic auch für Menschen mit natürlichen Zähnen die ideale Zahnpasta gegen Entzündungen. Aber sie kostet halt 9,90 Euro. Wir stellen übrigens auch ein Mundgel und ein Mundspülung her.

Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?

Unser Geheimnis liegt in der Rezeptur, die den einzigartigen Wirkstoffkomplex ergibt. Die haben wir in Kooperation mit der Universität Innsbruck entwickelt. Für die Entwicklung eine Mundgels und einer Mundspülung gab es auch Förderungen vom Land Tirol. Ansonsten profitieren wir bei unserem Wachstum von den technologischen Mitteln des Online-Vertriebs.

Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?

Die Träger von Zahnimplantaten sind zwischen 20 und 90 Jahren alt – der überwiegende Teil aber 50 plus. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Zahnsubstanz oft abzubauen. Das menschliche Gebiss ist nicht für eine Lebenserwartung von 70 bis 90 Jahren ausgelegt. Trotzdem wollen die Menschen ein schönes Gebiss haben. Die Zahl der Menschen mit einem Implantat steigt daher. Wir sind bis jetzt mit Online-Werbung auf den relevanten Plattformen gut gefahren und die Produkte sind online bzw. im Handel bei Bipa und DM erhältlich. Seit September gehen wir mit PR auch stärker in die Außenwirkung.

Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investoren?

Ja, es gibt schon Investoren. Derzeit befinden sich sieben Prozent der Improic Dental GmbH in Streubesitz. Langfristig sucht Improic einen strategischen Partner, um die weitere Expansion zu finanzieren. In der Firma steckt natürlich auch Eigenkapital und wir haben zum Start zwei Innovationsförderungen des Landes Tirol bekommen.

Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?

Das Geschäftsmodell sieht so aus, dass wir unsere Mundhygieneprodukte – eine Zahnpasta, ein Mundgel und eine Mundspülung – online und im Handel verkaufen. Derzeit stehen wir in Österreich bei DM und Bipa im Regal. Online können wir gut skalieren und neue Märkte erschließen. Der Fokus ist hier nach dem DACH-Raum zunächst die EU.

Von den Erlösen reinvestieren wird derzeit viel um den Umsatz zu steigern. Was uns dabei recht gibt ist die große Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden. Ich darf dazusagen, dass alle unsere Produkte klinisch getestet sind und wir das halten, was wir versprechen. Marktschreierische Lifestyle-Produkte gibt es schon genug.

Was sind die nächsten Schritte für dein Startup? Habt ihr spezifische Ziele für die Zukunft?

Wir haben gerade eine Vertriebspartnerschaft mit Bredent Medical gestartet, einem der führenden deutschen Hersteller für Zahnimplantate. Bredent Medical ist ein international tätiges, familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Senden. Davon werden wir beide profitieren. Da der Markt für Zahnimplantate stark wächst, wollen wir mitwachsen. Derzeit hat etwa sieben Prozent der Bevölkerung ein Zahnimplantat. EU-weit wird das Potential des Marktes für Mundhygiene bei Zahnimplantaten bis 2030 von derzeit 4,5 auf 6,5 Milliarden Euro wachsen.

Allgemein wollen wir die Menschen zu einem gesünderen Leben mit Zahnimplantaten verhelfen und sie darüber aufklären, warum unglaublich viele eine Zahnfleischentzündung bekommen – derzeit etwa 43 Prozent. Bei Implantaten kann – im Gegensatz zu natürlichen Zähnen – der Zahnfleischrand seine Schutzfunktion gegen Bakterien nämlich nicht mehr vollständig wahrnehmen kann, die immunologische Barriere ist somit eingeschränkt.

Hast du Tipps für andere Gründer:innen?

Es klingt banal, aber ich finde es ist so: Dran bleiben, wenn man von einer Idee überzeugt ist und seine Hausaufgaben gründlich gemacht hat. Auch Improic stand schon kurz vor dem Aus. Aber wir haben uns durchgekämpft. Jetzt wollen wir unsere Nische erobern und es sieht gut aus. Diese Art von Erfolg fühlt sich gut an.

Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.

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