Apple verhandelt mit Google über Gemini-Integration in Siri

Apple sucht offenbar externe Unterstützung für seine KI-Ambitionen. Nach Spekulationen über Gespräche mit Anthropic soll der iPhone-Hersteller nun mit Google verhandeln. Die Gespräche befinden sich noch in einem frühen Stadium. Ziel ist laut heise die Integration von Googles Gemini-Technologie in eine LLM-gestützte Version von Siri, die nicht vor 2025 erwartet wird. Parallel verliert Apple zunehmend Mitarbeiter:innen aus dem eigenen KI-Team.
Die erweiterte Siri soll deutlich gesprächiger werden und tiefere Dialoge ermöglichen. Dies geht über Apples aktuelle Pläne hinaus, die bislang nur eine kontextsensitive Siri vorsehen, die auf iPhone-Daten zugreifen, Apps bedienen und den Bildschirm auslesen kann. Eine LLM-Integration würde Chatbot-Fähigkeiten mit klassischen Assistenzfunktionen verbinden – eine technische Herausforderung, wie Amazons Erfahrungen mit Alexa+ zeigen.
Technische Herausforderungen bei der LLM-Integration
Berichten zufolge erwägt Apple nun, mehr seines KI-Systems an Dritte outzusourcen. Google soll bereits damit begonnen haben, ein Modell zu trainieren, das auf Apples Servern laufen könnte. Eine Entscheidung, ob Apple von internen Modellen zu einem Partner wechselt, soll frühestens in einigen Wochen erfolgen. Intern testet Apple derzeit sein erstes Modell mit einer Billion Parametern – deutlich mehr als die bisherigen Apple-Modelle mit maximal 150 Milliarden Parametern.
Neben Google führt Apple auch Gespräche mit OpenAI, dessen GPT-5 künftig in iOS, iPadOS und macOS integriert werden soll. Nutzer:innen können dabei wählen, ob Anfragen direkt an OpenAI gehen. Anthropic war offenbar lange Apples bevorzugter Partner, doch soll der Claude-Entwickler offenbar zu viel Geld verlangt haben, weshalb Apple nach Alternativen sucht.
Personalwechsel bei Apple
Apple hat sein KI-Team kürzlich umstrukturiert und den ehemaligen Vision-Pro-Chef Mike Rockwell ins Team geholt. KI-Leiter John Giannandrea, der einst von Google zu Apple wechselte, wurde dadurch teilweise entmachtet. Trotz dieser Maßnahmen gelingt es nicht, die Abwanderung von Mitarbeiter:innen zu stoppen. Mehrere Führungskräfte des Foundation-Models-Teams haben das Unternehmen verlassen und sind zu Meta gewechselt, wo deutlich höhere Gehälter locken.
Intern trägt das LLM-Siri-Projekt verschiedene Codenamen: „Linwood“ bezeichnet die Variante mit Apples eigenem Modell, während „Glenwood“ für die Version mit externer Technologie steht. Google ist bereits seit Jahren Suchpartner von Apple und zahlt dafür jährlich rund 20 Milliarden Dollar. Allerdings könnte ein laufendes Kartellverfahren in den USA diese Zusammenarbeit gefährden.