Studie

Austrian Startup Monitor: Jungfirmen zeigen Rekordbeschäftigung und frühe Profitabilität

Symbolbild: Austrian Startup Monitor zeigt Profitabilität heimischer Startups © DALL-E/Trending Topics
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Wie jedes Jahr hat das AIT Austrian Institute of Technology gemeinsam mit AustrianStartups und dem Gründungszentrum der Wirtschaftsuniversität Wien auch 2023 den Austrian Startup Monitor aufgestellt. Dabei handelt es sich um eine Erhebung, die den aktuellen Zustand der heimischen Startup-Szene erfassen soll. 690 Gründer:innen und Geschäftsführer:innen haben an der Befragung im Herbst 2023 teilgenommen.

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Heimische Startups zeigen Resilienz

Dabei hat sich gezeigt, dass Österreichs Startups 2023 in einem herausfordernden Umfeld bemerkenswerte Resilienz. Trotz deutlich schlechterer Geschäftslage und schwierigem Finanzierungsumfeld umfasst der Startup-Sektor erstmals 30.000 Beschäftigte und wird zunehmend profitabler. Mittlerweile haben mehr als 4 von 10 Startups in Österreich den Break-even geschafft – das ist eine Steigerung von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter:innen hat sich gleichzeitig von 11,7 auf 12,3 erhöht. Dazu planen Startups auch im kommenden Jahr deutlich über 10.000 Neueinstellungen. „Dass Österreichs Startups im letzten Jahr deutlich profitabler geworden sind und gleichzeitig Beschäftigungszuwächse verzeichnen unterstreicht ihre Resilienz und wichtige Rolle als Wachstumsmotor”, so Studienleiter Karl-Heinz Leitner vom AIT.

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Neugründungszahlen stagnieren weiterhin

Keine große Veränderung gab es bei der Anzahl der Neugründen. Wie schon im Austrian Startup Monitor von 2022 festgestellt, gibt es seit 2017 keine jährlichen Wachstumsraten bei den Neugründungen mehr. Auch im Jahr 2023 hat sich daran nichts geändert. Im ersten Corona-Krisenjahr 2020 ging die Zahl der Gründungen leicht zurück, stieg aber 2021 wieder an. Doch diese kurze Aufbruchsstimmung scheint seit 2022 wieder an Schwung verloren zu haben, vor allem aufgrund weiterer Krisen und des schwierigen Finanzierungsumfelds. In Österreich wurden seit 2012 mehr als 3.400 Startups gegründet.

„Wir brauchen Startups als Leitbetriebe von morgen, um volkswirtschaftlich wettbewerbsfähig zu bleiben. Die stagnierenden Gründungszahlen sind daher ein klares Signal für mehr unternehmerische Bildung auf allen Ebenen“, sagt AustrianStartups Vorstand Markus Raunig.

2023 war geprägt von herausfordernden Bedingungen für Startups. Einerseits durch einen Rückgang der Investitionstätigkeit. 62 Prozent spüren mittlerweile die negativen Auswirkungen des aktuellen Finanzmarkt-Umfelds und 57 Prozent sehen noch einmal eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr. Andererseits kämpften mehr als die Hälfte der Startups weiterhin mit den Folgen geopolitischer Krisen wie gestiegenen Energiepreise und Lieferkettenengpässen.

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Scale-ups zielen öfter auf Exit ab

Erstmals hat der Austrian Startup Monitor für das Jahr 2023 Scale-ups gesondert untersucht. Die Studie definiert Scale-ups als Unternehmen mit mehr als 15 Mitarbeiter:innen und klarem Wachstumspfad. Das trifft auf etwa 14 Prozent der heimischen Jungfirmen zu. Dabei zeigt sich, dass Scale-ups im Vergleich zum Rest der Startups fast nur in Teams gegründet wurden, weitaus stärker durch Venture Capital und Business Angels finanziert sind und deutlich internationaler agieren. Dazu sind sie überproportional stark in den Branchen Energie & Mobilität sowie Finanztechnologie vertreten.

Der größte Unterschied zeigt sich jedoch bei den langfristigen Unternehmenszielen. Während rund 56 Prozent aller Startup-Gründer:innen als Mehrheits-Eigentümer:innen im Unternehmen verbleiben wollen, streben 80 Prozent der Scale-up-Gründer:innen einen Exit an. “Scale-ups sind weitaus häufiger durch internationale Geldgeber finanziert als kleinere Startups – das zeigt die noch immer bestehende Finanzierungslücke für größere Runden in Österreich”, so WU Gründungszentrum Direktor Rudolf Dömötör.

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Standort Österreich erhält besseres Zeugnis als 2022

Insgesamt stellen Startups dem Standort Österreich mit 6,3 von 10 Punkten ein leicht besseres Zeugnis aus als im Vorjahr, als es nur 5,9 Punkte gab. Kürzliche Maßnahmen wie die Einführung der flexiblen Kapitalgesellschaft FlexCo, die Attraktivierung der Mitarbeiter:innenbeteiligung und die Reform der Rot-Weiß-Rot Karte dürften also positiv wahrgenommen werden.

Gleichzeitig ergibt sich ein klares Bild zu den Erwartungen der Startups an die Politik, um auch im aktuellen Umfeld weiter wachsen zu können. Gründer:innen wünschen sich in erster Linie Steuererleichterungen bei der Beschäftigung von Mitarbeiter:innen (65 Prozent) und Anreize für mehr privates Risikokapital (53 Prozent). Beide Punkte sind schon seit einigen Jahren die meistgenannten Forderungen der Startups.

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Anteil der weiblichen Gründerinnen rückläufig

Der Anteil von Frauen an allen Gründer:innen liegt bei 17 Prozent und ist im Ver­gleich zum Vorjahr leicht gesunken. Der Anteil der Startups, die zumindest eine Frau im Gründungsteam haben, beträgt nun 33 Prozent und ist ebenfalls rückläufig. 62 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet der Startup-Sektor in Österreich. Das ist eine Zunahme um 2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und zeigt, dass der Heimatmarkt in den jüngsten Krisenjahren an Bedeutung gewonnen hat. 73 Prozent der Startups haben bereits internationale Märkte erschlossen.

Der Anteil der Startups, die externes Eigenkapital eingeworben haben, ist mit 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr unverändert. Bei Scale-ups liegt dieser Wert bei 89 Prozent. Der Anteil der Startups mit einer Unternehmensbewertung von über 5 Mio. Euro bei der letzten Finanzierungsrunde stieg zum vierten Mal in Folge und liegt nun bei 44 Prozent.

„Der Austrian Startup Monitor 2023 liefert wertvolle Einblicke in die Entwicklung und Stimmungslage von Startups in Österreich. Mittlerweile hat jedes siebte Startup die Schwelle zum Scale-up überschritten. Für die Widerstandsfähigkeit unserer Wirtschaft ist es wichtig, technologische Abhängigkeiten zu verringern und inländische bzw. europäische Lieferketten zu stärken. Startups liefern als Innovationstreiber einen wesentlichen Beitrag dazu“, so Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft Martin Kocher.

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