Bitcoin steigt über 122.000 Dollar, Verdopplung innerhalb eines Jahres

Die Sommer-Rallye geht weiter: Bitcoin hat in der Nach auf Montag erstmals die Marke von 120.000 US-Dollar überschritten und setzt damit seinen Aufwärtstrend fort. Die älteste Kryptowährung verzeichnet aktuell einen Jahreszuwachs von 103% (YoY) und schaffte es bis zu einem Spitzenpreis von 122.540 Dollar. Das entspricht einem Wachstum von 12 Prozent innerhalb von einer Woche.
Nach einer Phase, in der Bitcoin um die 100.000-Dollar-Marke schwankte, gewinnt die Kryptowährung nun wieder stark an Dynamik und folgt damit anderen risikoreichen Anlagen wie Aktien, die ebenfalls neue Höchststände erreichten. Beispielsweise stieg die Nvidia-Aktie im KI-Rennen auf einen neuen Höchststand.
Die jüngste Kursentwicklung erfolgt nach einer Phase seitwärts gerichteter Bewegungen, die Skeptiker an der Fortsetzung der zu Jahresbeginn gesehenen Rekordentwicklung zweifeln ließ. Nachdem Bitcoin zunächst durch die Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Auftrieb erhalten hatte, dämpften Bedenken hinsichtlich seiner politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen zeitweise den Optimismus über die kryptofreundliche Agenda seiner Regierung.
Trumps Handelspolitik beeinflusst Kryptomärkte
Der aktuelle Kursanstieg folgt unmittelbar auf die Ankündigung von Präsident Trump, ab dem 1. August Zölle in Höhe von 30% auf Importe aus der EU und Mexiko zu erheben. Sackte der Bitcoin-Kurs nach der ersten Welle der Zolldrohungen seitens Trump vor mehreren Monaten deutlich ab, ist die Rückkehr des „Tarriff Man“ nun noch nicht mit Abwärtsbewegungen zu beobachten.
Der Fokus der Marktteilnehmer richtet sich nun auch auf die in dieser Woche anstehenden US-Inflationsdaten, die voraussichtlich einen Anstieg der Lebenshaltungskosten im Juni vor dem Hintergrund von Trumps Handelskrieg zeigen werden.
Laut FactSet erwarten Ökonomen, dass der Verbraucherpreisindex (CPI) im Juni monatlich um 0,25% gestiegen ist, was einem jährlichen Wachstum von 2,6% entspricht. Der Kern-CPI, der volatile Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, soll monatlich um 0,3% und jährlich um 3% gestiegen sein. Risikoanlagen wie Bitcoin könnten kurzzeitig schwanken, falls die Inflation beschleunigt und die Fed-Zinssenkung verzögert wird.
Zuletzt war zu sehen, dass viele Investoren wieder stark an Bitcoin glauben. In die Bitcoin-ETFs von BlackRock und Co wurde wieder sehr stark investiert:
Experten sehen weiteres Wachstumspotenzial
John Glover, CEO von Ledn, zeigt sich optimistisch für die weitere Entwicklung von Bitcoin. „Wir haben endlich neue Höchststände erreicht, was bestätigt, dass der Rückgang auf 96.000 Dollar Ende Juni den Wellenrückgang innerhalb der größeren Welle 5 befriedigt hat“, erklärt Glover. Seine Prognose für Bitcoin ist deutlich positiv: „Während sich das ultimative Ziel von etwa 136.000 Dollar zum Abschluss dieser Bullenphase nicht ändert, reduziert sich wahrscheinlich die Zeit bis zum Erreichen. Ich hatte dies zuvor für das erste Quartal 2026 erwartet, aber jetzt scheint es wahrscheinlich, dass wir 136.000 Dollar bis zum Jahresende erreichen werden.“
Trotz möglicher kurzfristiger Schwankungen aufgrund von Inflationsdaten bleibt die langfristige Perspektive für Bitcoin positiv. Unterstützt wird diese Einschätzung durch die zunehmende Unternehmensadoption von Bitcoin, kontinuierliche ETF-Zuflüsse und positive regulatorische Aussichten in den USA. Diese fundamentalen Faktoren könnten potenzielle Abwärtsrisiken begrenzen und den aktuellen Aufwärtstrend der Kryptowährung weiter unterstützen.