Bitpanda wird XRP aus seinem Crypto Index entfernen
Die Folgen der Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen das Unternehmen Ripple haben Auswirkungen bis nach Österreich. So wird der in Wien ansässige Krypto-Händler Bitpanda XRP, das von Ripple herausgegeben wird, aus seinen Crypto Indizes entfernen, die Anfang Oktober auf den Markt gebracht wurden.
Ripple wurde vergangene Woche von der SEC verklagt, weil XRP-Token als Wertpapiere eingestuft werden könnten – und der Verkauf von XRP in den vergangenen Jahren von Ripple nicht ordnungsgemäß bei der US-Behörde angemeldet worden war. Ähnliche Klagen sind schon den Messaging-Apps Kik (SEC-Klage wegen KIN-Token), Telegram (SEC-Klage wegen GRAM-Token) und block.one (SEC-Klage wegen EOS-Token) zum Verhängnis geworden.
„Bitpanda verfolgt den aktuellen Rechtsstreit zwischen SEC und Ripple Labs Inc. sehr genau. Als Teil des monatlichen Rebalancings des Krypto-Index wird Bitpanda, nach der Entscheidung von MVIS, XRP aus allen seinen Krypto-Indizes entfernen. Allerdings, Stand heute, wird XRP bei Bitpanda bis auf weiteres gelistet bleiben“, so Bitpanda-Mitgründer Paul Klanschek gegenüber Trending Topics. Das Rebalancing wird morgen, am 31. Dezember.2020, um 6 Uhr stattfinden.
XLM und LTC ersetzen XRP
Bitpanda bietet drei Crypto-Indizies an, in die Nutzer investieren können – und bisher haben alle drei XRP (neben Bitcoin, Ethereum, Bitcoin Cash, Chainlink, etc.) enthalten. Die Indzes werden dabei nicht von dem Wiener Unternehmen selbst, sondern von der Partnerfirma MV Index Solutions (kurz MVIS, gehört zu VanEck) berechnet und bei Marktveränderungen auch regelmäßig neu gewichtet. MVIS hat nun wegen der SEC-Klage gegen Ripple beschlossen, XRP bis auf weiteres nicht in den Indizes zu führen.
Nach der Neugewichtung der Indizes wird XRP folgendermaßen ersetzt:
- BCI5: Litecoin (LTC) wird XRP ersetzen
- BCI10: Stellar (XLM) wird XRP ersetzen
- BCI25: CRO, HT und XRP werden durch NEM, ZIL (Zilliqa) und THETA (Theta) ersetzt
XRP bleibt handelbar
Das Auslisten von XRP aus den Indizes betrifft aber nicht den Handel auf der Plattform des Wiener Unternehmens. „XRP wird bis auf Weiteres auf Bitpanda und Bitpanda Pro gelistet bleiben. Wir wollen unseren Nutzern, die ihre XRP verkaufen oder noch XRP kaufen wollen, nicht schaden“, heißt es seitens dem unternehmen.
Derzeit betrifft die SEC-Klage und die Ungewissheit über den Status von XRP nur den US-Markt. Deswegen haben viele internationale tätige Exchanges die XRP-Token in einem ersten Schritt nur für US-Nutzer gesperrt. Bitpanda ist nicht in den USA tätig und belässt XRp deswegen vorerst im Handel. „XRP ist derzeit nicht als Wertpapier im Sinne der europäischen Gesetzgebung definiert und liegt daher innerhalb des bestehenden regulatorischen Rahmens“, heißt es aus dem Unternehmen.
Warum das XRP-Debakel jetzt auch andere Altcoins abstürzen lässt
Bis dato haben eine ganze Reihe an Firmen und Exchanges auf die SEC-Klage reagiert. Coinbase, OKCoin, Bitstamp, OSL, Beaxy, CrossTower, 21Shares, Crypto.com, Bitwise, Bittrex haben XRP bis auf weiteres teilweise oder komplett aus ihren Angeboten gestrichen, um nicht selbst in den Rechtsstreit gezogen zu werden.
Ripple selbst hat angekündigt, demnächst eine große mediale Gegenoffensive gegen die SEC und ihre „unbewiesenen Behauptungen“ zu starten. Die plötzliche Klage der US-Behörde wird als böses Abschiedsgeschenk der Trump-Administration und als Angriff auf die gesamte Krypto-Industrie der USA interpretiert.
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