Psychische Gesundheit

Burnout: Social Entrepreneurs besonders gefährdet

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Das Thema psychische Gesundheit rückt in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Enttabuisiert ist es damit aber nicht. Das auch nicht im Bereich des Social Entrepreneurships, wie eine aktuelle Befragung deutlich macht. Diese wurde nun im Rahmen der Veranstaltung „Vom Heropreneur zum Social Entrepreneur: Die Resilienz von Social Entrepreneurs in Krisenzeiten“ vorgestellt. Hinter der Veranstaltung standen der Social Impact Award gemeinsam mit der Hil-Foundation.

„Social Entrepreneurs werden oftmals als Heropreneurs präsentiert: Sie retten die Welt, helfen benachteiligten Menschen, verdienen Geld, werden in einer Krise mit voller Innovationskraft sofort aktiv und das Alles auch noch zur selben Zeit“, so die Organisator:innen der Veranstaltung in einer Aussendung. Das könnte eine nicht zu bewältigende Drucksituation für Social Impact Startup-Gründer:innen bewirken, so die Sorge. Dazu führte Peter Vandor vom Social Entrepreneurship Center der Wirtschaftsuniversität Wien eine Studie basierend auf Befragungen von Social Entrepreneurs durch. Dabei zeigte sich, dass 43 Prozent der Befragten eines oder mehrere Burnout-Symptome wie Erschöpfung, Reizbarkeit, Schlaf- und Angststörungen erlebt haben und 5 Prozent bedingt durch einen Burnout bereits arbeitsunfähig waren, so Vandor.

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Mehr Aufmerksamkeit gefordert

Als Gründe dafür zeichneten sich, wenn auch abhängig von Geschäftsmodell und Teamstruktur, die hohe Arbeitsbelastung, der hohe Druck und die Verbundenheit mit der sozialen Mission ab. Insbesondere in Zusammenhang mit zukünftigen oder bereits bestehenden Investor:innen kommt außerdem noch die Sorge dazu, den Fokus auf diese soziale Mission zu verlieren. Das sei auch ein Unterschied zu konventionellen Gründer:innen, so die Ergebnisse der Studie.

Die Gefahr eines Burnouts für Sozialunternehmer:innen bestätigt auch die Mitgründerin und Geschäftsführerin der Vollpension, Hannah Lux. Diese berichtete während der Veranstaltung von ihren eigenen Schwierigkeiten während der COVID-19 Pandemie: „Das Schwierigste war mir einzugestehen, dass ich gerade in dieser Krisenzeit einen Schritt langsamer treten musste. Dass wir diese Situation nur gemeinsam im Team stemmen können.“

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Mythos: „Unbesiegbarkeit“

Mit den Ergebnissen der Studie und der eigenen Offenheit hoffen die Beteiligten nun, die Thematik der psychischen Belastung insbesondere unter Social Entrepreneurs mehr an die Öffentlichkeit zu bringen. Wie Lux angibt, hoffe sie auf mehr Ehrlichkeit in der Branche zu diesem Thema. Dem Begriff des „Heropreneurs“ ist sie sehr kritisch eingestellt: Dieser würde nur das Bedürfnis verstärken, die Menschen als unbesiegbar erscheinen zu lassen. Dem ist nicht so. Daher hoffen die Veranstalter, diesem „Mythos“ entgegen wirken zu können und die Achtsamkeit in der Branche zu erhöhen. 

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