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Climate Lab: Das sind die Nachhaltigkeits-Ziele für 2024

Das Wiener Climate Lab in Aktion © Climate Lab
Das Wiener Climate Lab in Aktion © Climate Lab
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Am Freitag, dem 15. März, jährt sich der erste Klimastreik bereits zum 5. Mal. Angesichts dieses Jubiläums hat das Climate Lab, ein Innovationshub für Klima-Akteur:innen aus ganz Europa, am Donnerstag seine Ziele für 2024 bekannt gegeben und die Chance genutzt, um zu mehr Dringlichkeit bei der Transformation hin zu einem klima- und umweltverträglichen Wirtschaftssystem aufzurufen. Mit mehreren Beschleunigungsprogrammen will das Climate Lab seinen Teil dazu beitragen.

Climate Lab legt 2023 den Fokus auf Kreislaufwirtschaft

Zirkuläre Matratzen weiterhin im Fokus

Im Jahr 2022 ist das Climate Lab an den Start gegangen. Matratzen, Textilien, Möbel, Baustellen, Rohstoffe – das Climate Lab hat gleich in seinem ersten Jahr als Zentrum für Kreislaufwirtschaft wichtige Themen aus verschiedenen Sektoren aufgegriffen. 2023 lag der Fokus besonders auf dem Bereich der Kreislaufwirtschaft. Diese Anstrengungen sollen sich auch 2024 fortsetzen. Zusätzlich dazu will man den Fokus auch auf wichtige Bereiche wie die Energiewende und die Förderung von Green Jobs legen.

Zirkuläre Matratzen waren bislang ein wichtiges Thema im Climate Lab. Neveon, Betten Eberharter und MATR haben sich in diesem Rahmen zusammengeschlossen, um gemeinsam mit weiteren Unternehmen die Österreichische Matratzen Allianz zu initiieren. Ziel ist es, mehr Kreislaufwirtschaft bei Matratzen zu schaffen, speziell in der Hotellerie. Das soll die Abfallentstehung in diesem Bereich drastisch reduzieren. Ein Erfolg der Matratzenbranche könnte hier den Weg für weitere Produktgruppen ebnen.

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Climate Lab will mehr Kreislaufwirtschaft bei Möbeln

Ein möglicher Kandidat für rasche Nachahmung der Matratzen-Kreislaufwirtschaft ist laut dem Climate Lab die Möbelbranche. Dazu laufen hier derzeit mehrere Umsetzungsprojekte. Große Möbelhäuser haben das Potenzial des Second Hand-Markts erkannt und beschäftigen sich zunehmend mit neuen Geschäftsmodellen rund um gebrauchte Möbel. Hier ist vor allem cleveres Produktdesign gefragt. Produkte, die sich mit einem Schraubenzieher in fünf Minuten zerlegen lassen, können auch leicht repariert und erneut verkauft werden. Einzelteile mit hohem Materialwert lassen sich für neue Produkte verwenden.

Gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium legt das Climate Lab ein besonderes Augenmerk auf Büromöbel. Mit Miet-Modellen für Büromöbel kann man hier der gängigen Praxis entgegenwirken, die Büroeinrichtung (auch aus steuerlichen Gründen) häufig zu erneuern. Miet-Modelle reduzieren Abfallmengen sowie Ressourcenverbrauch und schonen Klima und Umwelt. Das Climate Lab selbst mietet große Teile seiner Ausstattung an und passt sie alle sechs Monate an den aktuellen Bedarf an.

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Textilbranche stärker im Fokus

Ganz andere Probleme plagen die Textilbranche. Fast Fashion, Ultra Fast Fashion und Hot Drop-Geschäftsmodelle wirken sich zerstörerisch auf Umwelt und Klima aus. Im Rahmen des Textil-Dialoges des Klimaschutzministeriums sucht die Branche 2024 im Climate Lab nach dem Kulturwandel und Möglichkeiten für mehr Herstellerverantwortung. 2023 standen bereits Fast Fashion und Textilkreislauf im Fokus.

Eine große Herausforderung dabei ist der Elastangehalt in Textilien, wegen dem sich Fasern nur schwer wiederverwenden lassen. Mit Uptraded, Tauschbar oder Endlos Fesch gibt es Startups und Scale-ups in der Climate Lab Community, die das Material reduzieren wollen.

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Zirkuläres Bauen, Energiewende und Green Jobs

Ebenfalls von einem Abfallproblem betroffen ist die Baubranche, auf die etwa 60 Prozent der Abfallmengen entfallen. Deshalb steht Zirkuläres Bauen im Climate Lab im Fokus zahlreicher Projekte. Das Lab ist auch Teil von Kraisbau, einem breiten Bündnis für KI-unterstütztes zirkuläres Bauen, das im Zuge eines FFG-Projektes in den nächsten vier Jahren starke Impulse setzen möchte. Mit intelligenten Gebäudedesigns, die eine zerstörungs-arme oder freie Demontage und Wiederverwendung der Teile erlaubt, digital abrufbaren Informationen zu den Bauteilen und mit Stoffen, die sich einfach im Kreislauf halten lassen, soll Circularity im Bausektor vorangetrieben werden.

Auch ein wichtiger Bereich: Der Wechsel zu nachhaltiger Energie. “Die Energiewende steht im Zentrum der Klimawende. Am Ende des Tages müssen wir in allen Sektoren von fossilen Energieträgern unabhängig werden. Gelingen kann das nur, wenn wir unnötige Energieverschwendung stoppen“, sagt Gregor Pflüger, Innovation Director des Climate Lab. Besonders wichtig sei hier die Speicherung und Transport großer Energiemengen. Beispielsweise arbeitet das Climate Lab in diesem Jahr am Konzept Grätzelspeicher. Es geht darum, Speicher-Infrastruktur und Kapazitäten auf einer lokalen, aber mehrere Wohneinheiten oder Häuser übergreifenden Ebene aufzubauen. Auch Wärmepumpen und Abwärme will man noch intensiver erforschen.

Angesichts der gewaltigen Anforderungen, die Nachhaltigkeitswende stellt, sind jede Menge Fachkräfte nötig. Wie das funktionieren könnte, hat sich das Lab n einem Projekt für und mit dem Klimaschutzministerium angesehen. Das Climate Lab hat Lehrende aus Berufsschulen, Fachhochschulen und HTL’s mit Vertreter:innen des Klima- und Bildungsministeriums und der Baubranche im Climate Lab zusammengebracht. Dabei hat sich unter anderem gezeigt, dass zirkuläres Bauen in der Ausbildung noch viel mehr zu einem Thema werden muss. Auch in den Branchen Elektronik und Möbel arbeitet das Lab daran, mehr Ausbildungsmöglichkeiten und somit mehr Fachkräfte für Green Jobs zu schaffen.

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