Energiespeicher

CO2 unter Druck: Startup Energy Dome speichert Strom mit Kohlendioxid

So könnte in Zukunft eine große Anlage von Energy Dome aussehen. © Energy Dome
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CO2 ist ein signifikanter Treiber der Erderhitzung. Wenn es nach dem Startup Energy Dome geht, kann man Kohlendioxid aber auch nutzen, um der Klimakrise entgegenzutreten. Sie entwickelten ein Verfahren, durch das sich Energie über lange Zeit speichern lässt – mithilfe von CO2.

Speichertechnologien sind im Zuge der Energiewende gefragter denn je, denn Erneuerbare Energien sind nicht rund um die Uhr verfügbar. Sonnenenergie lässt sich nachts nicht erzeugen, Windräder stehen bei Flauten still. Umso wichtiger ist es, Strom aus Zeiten mit viel Erneuerbarer Energien für solche Zeiten zu speichern. Die bisherigen Lösungen dafür reichen von Pumpspeicherkraftwerken bis hin zu Lithium-Ionen-Batterien.

Großes Interesse an CO2-Stromspeicher

Dabei gibt es jedoch zwei Probleme: Einsetzbarkeit und Preis. Pumpspeicherkraftwerke brauchen dafür geeignetes Gelände und Batterien sind immer noch teuer. Eine Alternative wären Druckluftspeicher. Dort wird Luft bei einem Energieüberschuss in Tanks verdichtet und bei Nachfrage wieder entlassen, wobei die Luft eine Turbine antreibt. Der ideale Ausgangsstoff für diese Technologie ist laut dem italienischen Startup Energy Dome allerdings nicht Luft, sondern CO2.

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Doch wieso setzt Energy Dome auf CO2 anstatt auf Luft? Das hängt vor allem mit den physikalischen Eigenschaften des Gases zusammen. Anders als Luft wird Kohlendioxid nämlich unter hohem Druck flüssig und nimmt so weniger Platz ein. Wird das CO2 wieder aus den Tanks entlassen, hält eine flexible Membran das Gas in einer Art Kuppel in dem geschlossenen Kreislauf. Die Wärme, die durch die Komprimierung des Gases entsteht, wird ebenfalls gespeichert.

CO2-Batterie ist billiger als Lithium-Ionen-Batterien

Tatsächlich soll die CO2-Batterie einen Wirkungsgrad von über 75 Prozent aufweisen. Das ist in etwa in einer Liga mit Pumpspeicherkraftwerken (75-80 Prozent), aber deutlich schlechter als Lithium-Ionen-Batterien, deren Wirkungsgrad in der Regel zwischen 90 und fast 100 Prozent liegt. Dafür soll die CO2-Batterie deutlich günstiger sein. Laut CEO Spadacini sollen die ersten Großanlagen nur knapp 200 Dollar pro Kilowattstunde (kWh) kosten. Die Kosten könnten sogar noch auf etwa 100 Dollar pro Kilowattstunde sinken, wie Spadacini gegenüber dem MIT Technology Review bekannt gibt. Zum Vergleich: Ein Lithium-Ionen-Energiespeichersystem kostet etwa 300 Dollar pro kWh.

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Mit dem Energietechnologiekonzern Ansaldo Energia will man in den nächsten 5 Jahren insgesamt 30 Anlagen bauen. Bereits für 2023 sei laut den Unternehmen der Baustart der ersten Anlagen geplant. Aber das Unternehmen plant schon weiter. „Wir sehen bereits ein starkes weltweites Interesse an der CO2-Batterie, die die Hälfte der Lithium-Ionen-Technologie kostet, hocheffizient ist und während ihrer über 30-jährigen Lebensdauer keine Leistungseinbußen aufweist“, gibt Energy-Dome-Gründer Claudio Spadacini gegenüber Medien bekannt.

Energy Dome plant größere Anlagen

Energy Dome war Mitte April unter den Gewinnern der „Bloomberg New Energy Finance (BNEF) Pioneers 2022“-Competition, einem prestigeträchtigen Wettbewerb für nachhaltige CO2-Innovationen.

Eine Diversifizierung von Speichermöglichkeiten ist im Zuge der Energiewende auf jeden Fall nötig. Sowohl kurz- als auch langfristige Speichermethoden sind gefragt. Ob sich Energiespeicherung mit CO2 durchsetzen wird, ist noch nicht abzusehen. Es schadet jedenfalls nicht, in alle Richtungen zu forschen.

 

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