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Dance: Wie das E-Bike-Startup dank Apples Swift ins Rollen kam

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Im Innenhof stehen sie, die in schickem Schwarz-grau gehaltenen E-Bikes vom vielversprechenden Berliner Mobility-Startup Dance. Kein Regen, aber auch keine große Hitze: Es ist ein guter Tag für eine Spazierfahrt. Bei unserem Besuch bei Dance im Maschinenraum in Berlin-Mitte, einem Ökosystem für mittelständische Unternehmen, konnten wir die Räder der Jungfirma besser kennenlernen, und auch, wie das Abonnement-System von Dance entstanden ist. Eine signifikante Rolle spielte dabei der US-Konzern Apple, denn alle Anwendungen des Startups basieren auf dessen Programmiersprache Swift.

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Dance will Städte lebenswerter machen

Bei der Testfahrt durch Berlin-Mitte erweisen sich die E-Bikes als angenehm und verlässlich. Hier zeigt sich auch, wie digital vernetzt die Gefährte sind. Ein eigener Smartphone-Halter an der Lenkstange ermöglicht es, das iPhone beispielsweise als Navi zu verwenden. Über die App lässt sich auch jederzeit der Service der Jungfirma anfordern. Dance hat sich seit der Gründung Anfang 2020 einen Namen mit seinen E-Fahrrädern und E-Mopeds gemacht, die neben Berlin mittlerweile auch in Hamburg, München, Paris und seit letztem Jahr auch in Wien zum monatlichen Abopreis verfügbar sind. Vor einem Jahr machte die Jungfirma darüber hinaus mit einer Finanzierung von stattlichen 20 Millionen Euro von sich reden (wir berichteten). Dabei steht laut Mitgründer und CEO Eric Quidenus-Wahlforss ein Ziel im Vordergrund: Städte lebenswerter zu machen.

„Die Idee zu Dance ist nur wenige Tage vor dem Ausbruch der Pandemie entstanden. Wir wollten nachhaltige Städte mitgestalten, die für Menschen gebaut sind und nicht für Autos. Seitdem ist sehr viel passiert und wir konnten auf der Erfolgswelle der neuen Mobility-Angebote reiten. Unsere E-Bikes sind darauf ausgerichtet, die Mobilitätswende in Städten zu beschleunigen. Hier zählen vor allem Langlebigkeit und Verlässlichkeit. Nicht nur ist Apple für uns auch heute noch dabei eine echte Inspiration. Wir nutzen auch in allen Belangen Anwendungen, die wir mit Swift entwickelt haben. Die Plattform gibt uns die Flexibilität und Innovation, die wir brauchen, um schnell zu wachsen“, so Quidenus-Wahlforss.

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Apple begeistert von Dance-Firmenkultur

„Uns ist schnell die Leidenschaft und die tolle Firmenkultur von Dance aufgefallen und wir konnten uns selbst sehr stark damit identifizieren“, sagte Susan Prescott, Vice President of Product Marketing bei Apple, die in Berlin ebenfalls zu Gast war. Mithilfe von Swift hat Dance zwei Apps für bestimmte Arbeitsabläufe gebaut. Die erste ist die App für Kund:innen und hilft ihnen dabei sich mit ihrem E-Bike zu verbinden, um ihre Fahrten zu tracken, ihr Konto zu verwalten, Reparaturen zu buchen und das Unternehmen direkt zu kontaktieren. Die zweite App, „Taranis“, unterstützt das Team bei der Verwaltung des wachsenden Bestands an E-Bikes.

Mit der App können Kund:innen zu ihrem Standort ein E-Bike oder E-Moped bestellen. Das Unternehmen liefert dann die Gefährte mit elektrisch betriebenen Vans aus. Kund:innen können über eine App auch verschiedene Dienste anfordern, darunter auch ein Reparaturservice. Genau in diesem Bereich fand auch der erste Use Case für Swift-Apps statt. Schon früh wollte Dance hier eine eigene iOS-App verwenden, die es den Fachkräften erlaubt, auf dem Handy die nötigen Informationen über beschädigte Bikes und Mopeds zu sehen, beispielsweise den Standort oder die Schäden.

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Swift-Tools finden auf jeder Ebene Verwendung

Seitdem hat Dance seine ganze digitale Infrastruktur mit Swift aufgebaut. Alle Teams nutzen bei uns Apple-Geräte und die App Taranis. „Das betrifft bei Weitem nicht nur unsere Büros. Die Mechaniker:innen, die unsere Geräte entwickeln, verwenden im Workshop ein iPad, um ihre Aufträge im Überblick zu behalten. Gleichzeitig nutzen unsere Lieferant:innen ihr iPhone, um die Bestellungen im Auge zu behalten. Unseren ganzen Ablauf, von der Produktion bis zur Lieferung und zur Wartung der Gefährte, wickeln wir mit den selbst programmierten Swift-Tools ab“, erklärt Caterina Kiehntopf, Head of Operations bei Dance in Berlin.

Für die Kund:innen soll dieses stark vernetzte System mehr Effizienz, kürzere Wartezeiten und eine insgesamt bessere Erfahrung bringen. So können sie bequem ein Gefährt an den gewünschten Ort liefern lassen und beim Service im Vorfeld genau angeben, wo Mängel bestehen. In Zukunft sollen die Fahrzeuge außerdem noch diebstahlsicherer werden. So könnte es bald möglich sein, die Bikes und Mopeds zu melden und sie dann remote abzuschalten oder nicht mehr benützbar zu machen. Jetzt schon verfügen die Gefährte über Bluetooth-Schlösser, die sich nur mit der Dance-App öffnen lassen.

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Apple will Coding zur „Lingua Franca“ machen

„Im Frontend sieht dieses System sehr simpel aus, doch im Backend ist es ein sehr komplexer Vorgang. Für uns war Swift bei der Entwicklung die natürliche Wahl. Es handelt sich dabei um eine einfach erlernbare, einsteigerfreundliche Programmiersprache, durch die es möglich ist, sichere Anwendungen zu entwickeln. Dank Swift entfaltet sich unser System zunehmend weiter und wird in den kommenden Jahren noch viel effizienter werden“, meint Bella Wu, Product & Growth Lead bei Dance.

Apple selbst will mit seiner Programmiersprache nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen den Einstieg in die Welt des Programmierens ermöglichen. Das scheint auch gut zu funktionieren: „Ich habe Swift in nur ein paar Wochen gelernt und die App innerhalb weniger Monate entwickelt“, erzählt Nynke de Boer, App-Entwicklerin bei Dance. „Unsere Programmiersprache hat einen simplen Einstieg, doch sie kann ein beliebig hohes Niveau erreichen. Wir bei Apple wollen Swift schon als Lern-Tool für Kinder etablieren. Coding ist eine internationale ‚Lingua Franca‘, die wir möglichst vielen Menschen zur Verfügung stellen wollen. Deswegen ist Swift auch kostenlos“, so Susan Prescott von Apple.

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Dance plant Expansion in neue Städte

In Zukunft will Dance nicht nur seine Apps ausbauen, sondern auch hunderte neue Städte als Märkte erschließen. Paris gilt bis heute als der wichtigste Markt, weil die Stadtpolitik dort sehr fahrradfreundlich ist. Zwar ist hier mit 1. September ein kontroverses Verbot von E-Scootern geplant, aber E-Bikes werden massiv gefördert. Eric Quidenus-Wahlforss sieht Paris deshalb als das „neue Amsterdam“. Apropos Amsterdam: Die niederländische Fahrradmetropole könnte zu den nächsten Zielen des Startups gehören. Auch Städte in den USA kann man sich beim Jungunternehmen als Destination vorstellen.

Ein weiteres großes Ziel der Jungfirma ist der Ausbau der Nachhaltigkeit. Die Swift-Apps sollen in Zukunft die Effizienz noch weiter steigern, sodass ein E-Van eine möglichst große Zahl von Lieferungen in einer Fahrt abschließen kann. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen daran, Komponenten zu recyceln, beispielsweise jene aus Aluminium. Mit einer Partnerfirma arbeitet man außerdem daran, den Batterien der E-Bikes, die üblicherweise fünf Jahre lang halten, ein zweites Leben zu ermöglichen.

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