goodcarbon Studie

Deutsche DAX-Unternehmen wollen bis 2030 gut 30 Mio. Tonnen CO₂ kompensieren

Grundsätzlich decken CO2-Gutschriften nur einen Bruchteil der tatsächlich emittierten Mengen ab. © Canva Pro
Grundsätzlich decken CO2-Gutschriften nur einen Bruchteil der tatsächlich emittierten Mengen ab. © Canva Pro
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Eine aktuelle Studie der Carbon-Credits-Plattform goodcarbon hat analysiert: Die größten deutschen Unternehmen planen, bis von 2025 bis 2030 CO₂-Kompensationen im Umfang von etwa 33 Millionen Tonnen zu erwerben. CO₂-Zertifikate werden von den meisten trotz langfristiger Ziele jedoch eher kurzfristig gekauft.

Ein Blick auf die Nachhaltigkeitsberichte

Bei goodcarbon handelt es sich um eine Investitions- und Handelsplattform, die 2021 in Berlin gegründet wurde und selbst CO₂-Gutschriften zum Erwerb anbietet.

Die Analyse der aktuellen Nachhaltigkeitsberichte 2023 und 2024 der DAX-40-Unternehmen zielte darauf ab, das Potenzial für zusätzliche freiwillige Käufe von CO₂-Zertifikaten aufzuzeigen. Dabei wurde festgestellt, dass 24 Konzerne konkrete Klimaziele formuliert haben, die freiwillige Kompensationsmaßnahmen einschließen.

„Wir schätzen aufgrund unserer Untersuchung, dass die Unternehmen bis 2030 rund eine halbe Milliarde Euro für die freiwillige CO₂-Kompensation eingeplant haben“, so Jérôme Cochet, Mitgründer und CEO von goodcarbon. „Angesichts der anstehenden Klimaherausforderungen ist das nicht viel. Allerdings könnten die Unternehmen das Geld zumindest deutlich früher verfügbar machen, als sie das bisher tun – ohne dass es sie zusätzlich etwas kosten würde,“ findet der Experte für CO₂-Management.

Sein Vorschlag: Durch frühzeitige Projektzusagen könnten Unternehmen nicht nur bessere Konditionen sichern, sondern auch die Qualität der Kompensationsprojekte steigern. Cochet sieht darin eine große Chance.

Optimierungspotenzial durch langfristige Planung

Die Analyse zeigt, dass viele Unternehmen ihre CO₂-Zertifikate trotz langfristiger Ziele kurzfristig erwerben. Besonders wichtig sei dabei die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung und die Integration zusätzlicher Umweltziele wie Biodiversität und Küstenschutz. Unternehmen könnten diese Vorteile ohne zusätzliche Kosten realisieren, da die Zahlungen weiterhin zum ursprünglich geplanten Zeitpunkt erfolgen würden.

“Investitionen in CO₂-Kompensation frühzeitig tätigen“

„Unsere Untersuchung zeigt ein Potenzial von hunderten Millionen Euro in den Nachhaltigkeitsplänen der Unternehmen“, erklärte Cochet. Er geht davon aus, dass die zurückgestellten Beträge in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigen werden. Deshalb empfiehlt goodcarbon, sich genau zu überlegen, welche Mittel, zu welchem Zeitpunkt, wofür aufgewendet werden.

Qualität der Zertifikate variiert

Wie der Spiegel berichtete, sollte bei CO₂-Gutschriften stark darauf geachtet werden, dass Zertifikat nicht gleich Zertifikat ist. Heißt: Es bestehen große Unterschiede in der Qualität, Wirksamkeit und dem konkreten Beitrag zum Klimaschutz, den verschiedene Zertifikate leisten.

So gibt es zum Beispiel kostspieligere „Removal“-Zertifikate. Durch ihren Erwerb fördern Unternehmen Projekte, die aktiv CO₂ aus der Atmosphäre entfernen, etwa durch Aufforstung. Günstigere und weiter verbreitete Optionen unterstützen hingegen Maßnahmen wie den Schutz bestehender Wälder vor Abholzung oder den Ausbau erneuerbarer Energien – häufig in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Dessen sollte man sich jedenfalls bewusst sein – und auch, dass Zertifikate zu kaufen, nicht die einzige Lösung ist. Konzerne könnten stärker auf erneuerbare Energien setzen. Auch dazu präsentierte der Spiegel eine spannende Zahl aus einer EY-Erhebung: Auch noch 2024 deckten die 40 Dax-Konzerne ihren Energiebedarf insgesamt zu 84 Prozent mit fossilen Energieträgern.

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