Mobilität

E-Autos im Praxistest: Bis zu 30 Prozent weniger Reichweite im Winter

© NAF
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Winterliche Temperaturen stellen eine Herausforderung für Elektrofahrzeuge dar, wie der jüngste Test des norwegischen Automobilclubs NAF (Norges Automobil-Forbund) zeigt. Bei Temperaturen zwischen -5 und -10 Grad Celsius wurden 23 Elektroautos auf ihre Reichweite und Ladezeit getestet. Die Ergebnisse enthüllten teils beträchtliche Abweichungen von den Herstellerangaben, insbesondere im Vergleich zum Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure (WLTP).

Zweimal jährlich führt der norwegische Automobilclub NAF einen umfassenden Reichweiten- und Ladetest für Elektroautos durch. Während im Sommer die Reichweiten zum Teil über den Herstellerangaben lagen, reduzierten sich diese im Winter im Extremfall um bis zu 30 Prozent. „Wir haben uns angesehen, ob und in welchem Umfang die tatsächliche Reichweite von den Herstellerangaben abweicht. Gefahren wurde, bis der Akku komplett leer war“, so Test- und Technik-Experte Florian Merker, der für den ÖAMTC vor Ort war.

E-Autos im Winter: Wie man mit sinkender Reichweite trotzdem gut fährt

Variable Ergebnisse bei Test

Die getesteten Elektroautos stammen aus verschiedenen Herstellerfirmen und repräsentieren eine breite Palette von Modellen, von luxuriösen Limousinen bis hin zu kompakten Stadtautos. Florian Merker erklärt: „Viele der getesteten Elektrofahrzeuge sind in Österreich noch nicht am Automobilmarkt erhältlich. Wie bei den letzten beiden El Prix Reichweitentests waren wieder einige getesteten Modelle, genau genommen 5 Fahrzeuge, von chinesischen Herstellern.“

Die Testroute erstreckte sich von Oslo über Gjøvik und den Rondane-Nationalpark bis nach Ringebu und zurück, wobei eine Vielzahl von Straßen- und Wetterbedingungen, darunter Bergpässe und niedrige Temperaturen, simuliert wurden. Die Höhenprofile der Route reichten von Meereshöhe bis zu über 1000 Metern über dem Meeresspiegel, was die Belastung der Fahrzeuge und die Reichweitenprüfung unter realistischen Bedingungen ermöglichte.

© ÖAMTC

Der Winter-Reichweitentests zeigt, dass die Abweichung von der WLTP-Reichweite im besten Fall 5,9% und im schlechtesten Fall 31,9% beträgt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das Verhalten der Fahrzeuge im Winter höchst variabel ist. Ein Beispiel dafür ist der XPeng G9, der im Sommer fast 590 Kilometer erreichte, im Winter jedoch nur 452 Kilometer. Die Reichweite des Toyota bz4X AWD lag im Sommer nur drei Prozent unter dem WLTP-Wert, während sie im Winter um fast 32 Prozent sank. Der chinesische Luxuswagen HiPhi Z hingegen erreichte im norwegischen Winter eine Reichweite von 522 Kilometern, was nur knapp unter der WLTP-Reichweite von 555 Kilometern lag. Dieser überraschende Sieger zeigt das Potenzial moderner Elektrofahrzeuge.

Verschiedene Faktoren nehmen Einfluss

Bei der Analyse der Reichweitenabweichungen wurde festgestellt, dass verschiedene Faktoren wie die Batteriekapazität, das Batteriemanagementsystem und die Fahrzeugausstattung zu den Unterschieden beitrugen. Zusätzliche Gründe für Reichweitenabweichungen könnten aerodynamische Effekte, Wärmeverluste bei niedrigen Temperaturen und individuelle Fahrstile sein, die den Energieverbrauch beeinflussen.

Neben der Reichweite wurden auch die Ladezeiten der Fahrzeuge getestet, wobei festgestellt wurde, dass die Hälfte der getesteten Elektroautos weniger als 30 Minuten für eine Ladung von zehn auf 80 Prozent benötigte, was auf die verbesserte Ladeinfrastruktur und die Leistungsfähigkeit moderner Batterien hinweist.

Winterleistung lässt sich deutlich verbessern

Trotz der aktuellen Herausforderungen gibt es vielversprechende Entwicklungen, die die Winterleistung von Elektroautos verbessern könnten. Unternehmen wie CATL und Greater Bay Technology arbeiten an innovativen Lösungen, um die Reichweite und Ladezeit von Batterien bei kalten Temperaturen zu optimieren. Zukünftige Technologien wie Natrium-Ionen-Akkus und Feststoffbatterien könnten die Winterleistung von Elektrofahrzeugen weiter verbessern.

Auch die zunehmende Verfügbarkeit von Ladestationen könnte dazu beitragen, die Winterleistung von Elektroautos weiter zu verbessern und sie zu einer attraktiven Option für umweltbewusste Verbraucher:innen zu machen.

Der Winter-Reichweitentest in Norwegen verdeutlicht die aktuellen Herausforderungen, denen Elektroautos vor allem unter kalten Bedingungen gegenüberstehen. Die Ergebnisse zeigen jedoch auch das Potenzial für zukünftige Verbesserungen in der E-Mobilität, die darauf abzielen, die Reichweite und Ladezeit von Elektrofahrzeugen auch im Winter zu optimieren.

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