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ENPULSION: Startup aus Wiener Neustadt baut Antriebssysteme für Satelliten

© Enpulsion / Ben Leitner
© Enpulsion / Ben Leitner

Wer an Weltraummissionen und die Geheimnisse des Alls denkt, hat wohl umgehend die NASA im Kopf. Dabei reicht ein Blick nach Niederösterreich, um futuristische Technologie kennen zu lernen: Das Startup ENPULSION baut am Standort ecoplus Technopol Wiener Neustadt Antriebssysteme für kleine Satelliten – und ist darin mittlerweile Weltmarktführer.

„Unser modularer Ansatz für Triebwerke ist weltweit einzigartig und für alle namhaften Satellitenhersteller eine kostengünstige Lösung einer zentralen Herausforderung beim Bau ihrer Satelliten“, erklärt Dr. Alexander Reissner, CEO von ENPULSION. Das etablierteste Produkt von ENPULSION, der sogenannte „IFM Nano Thruster“, ist mit seinen Abmessungen von 10 x 10 x 8 cm nicht viel größer als ein Zauberwürfel.

Der Clou liege im modularen System: Der Thruster kann – ähnlich wie Lego-Bausteine – zu größeren Einheiten zusammengestellt werden. Damit würden sich individuelle Antriebslösungen für unterschiedliche Satellitengrößen bereitstellen lassen. Alexander Reissner sei unter den Ersten gewesen, die das Potenzial des Nano- und Mikrosatellitenmarktes frühzeitig erkannten.

Auslagerung als Erfolgsmodell

Davon profitiert man jetzt – der Ursprung der Entstehungsgeschichte von ENPULSION liegt aber in der Forschungsarbeit der Fotec, dem Forschungsunternehmen der FH Wiener Neustadt. Das begann vor bereits über 25 Jahren in Kooperation mit der European Space Agency (ESA) im Bereich der Weltraumantriebssysteme zu forschen. Dabei wurde die „Field Emission Electric Propulsion“-Technologie, kurz „FEEP“, entwickelt. Im Jahr 2016 beschloss Fotec die Produktion und Kommerzialisierung dieser Technologie auszulagern – die Geburtsstunde von ENPULSION. Bereits 2018 stieg das Unternehmen zum Weltmarktführer für Antriebssystem für kleine Satelliten auf.

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ENPULSION produziert nun in Wiener Neustadt elektrische Antriebssystemwe für Nano- und Mikrosatelliten, die in der Regel nicht schwerer als 100 Kilogramm sind. Derzeit stellt das Team in der halb-automatischen Produktionsstätte zwei Produkte her: Den bereits erwähnten IFM Nano Thruster sowie den stärkeren IFM Micro Thruster. Die erste erfolgreiche Weltraumdemonstration ging im Jänner 2018 über die Bühne. Mit Dezember 2019 befanden sich bereits 26 IFM Nano Thruster im Weltall. Über 100 Antriebslösungen habe man bereits an internationale Kunden ausliefern können.

Komplexe Technologie

Natürlich stellt sich die Frage, wie der Antrieb denn genau funktioniert. So einfach wie die Frage ist die Antwort leider nicht. Stark vereinfacht beschrieben, erzeugt die sogenannte ‚Field Emission Electric Propulsion‘-Technologie einen Antrieb mithilfe von Ionen, die durch ein elektrostatisches Feld beschleunigt werden und dadurch wiederum den Antrieb für die Satelliten erzeugen. Als Treibstoff nutzen die Antriebslösungen von ENPULSION das Metall Indium.

Ein "Cluster of Thrusters", also viele Thruster modular angeordnet. © Enpulsion / Ben Leitner
Ein „Cluster of Thrusters“, also viele Thruster modular angeordnet. © ENPULSION / Ben Leitner

Richtiger Zeitpunkt, richtiger Ort

Der Werdegang des Unternehmens ist entsprechend beeindruckend. Alexander Reissner erzählt: „Seit der Gründung von ENPULSION im Jahr 2016 konnte das Unternehmen ein rasantes Wachstum verzeichnen und sich innerhalb von zwei Jahren zum Weltmarktführer für Nano- und Mikrosatelliten entwickeln“.

Ein logischer Schritt sei demnach auch die Eröffnung eines Sales-Office in Boston, USA, gewesen. Das war nötig, um auch „in Übersee potenzielle KundInnen optimal betreuen zu können“. Das Team von ENPULSION besteht derzeit aus fast 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die kommen „aus den verschiedensten Teilen dieser Welt, sprechen die verschiedensten Sprachen und haben auch Erfahrungen in den verschiedensten Feldern“.

Technopol als optimaler Standort

Nicht unerheblich für die Erfolgsgeschichte ist neben dem Gespür des CEOs auch der Standort in Wiener Neustadt. Reissner: „Aufgrund der Wurzeln von ENPULSION und der Verbundenheit  mit der Fotec war es ein logischer Schritt, die idealen Standortbedingungen des Technopol Wiener Neustadt auch in Anspruch zu nehmen. Da die SpezialistInnen der Fotec die FEEP-Technologie entwickelt haben und die Fotec noch immer ein renommierter Stakeholder von ENPULSION ist, ist es umso wichtiger, eine enge Beziehung zu pflegen.“

Die räumliche Nähe der beiden Unternehmen begünstige die Beziehung zusätzlich. Hinzu komme, dass 2018 durch Investitionen in Millionenhöhe die Produktionsstätte auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden konnte. Alexander Reissner: „Und auch die Nähe zur FH Wiener Neustadt hilft bei der Rekrutierung von hoch qualifizierten MitarbeiterInnen und Mitarbeitern.“

ENPULSION: Gut gerüstet für die Zukunft

Der Zukunft sieht man entsprechend positiv entgegen. Was sind denn die Pläne für die nächsten Monate? Das Team arbeite tagtäglich an der Optimierung und Perfektion der FEEP-Technologie, die den Grundstein für den Erfolg der Antriebssysteme bilde. „Unser Ziel ist dabei kein geringeres, als unseren KundInnen überlegene elektrische Antriebslösungen für ihre Satellitenprojekte anbieten zu können“, weiß Alexander Reissner, wo es hingehen soll.

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Des Weiteren stehe „die geplante Expansion der existierenden Produktlinien im Fokus der Bemühungen“, um letztendlich auch schwereren Satelliten die Vorzüge der FEEP-Technologie zur Verfügung stellen zu können. Bestes Beispiel dafür sei die intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit am IFM Micro Thruster. Dieser könne als „großer Bruder“ des bereits etablierten und im All erprobten IFM Nano Thruster gesehen werden. Darüber hinaus seien noch viele weitere spannende Produkte und Projekte in Planung – damit ENPULSION irgendwann vielleicht in einem Atemzug mit der NASA genannt wird.

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