Deal

G42: Microsoft investiert 1,5 Mrd. Dollar in AI-Konzern aus Abu Dhabi, drängt China hinaus

Brad Smith von Microsoft und Peng Xiao von G42 besiegeln den Deal. © G42
Brad Smith von Microsoft und Peng Xiao von G42 besiegeln den Deal. © G42
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Es ist nicht bloß ein weiteres AI-Investment von Microsoft, um sich den gefühlten halben Markt für Künstliche Intelligenz zu schnappen – sondern vielmehr auch ein politischer Deal. Gerade wird bekannt, dass Microsoft, bereits in OpenAI, Mistral AI und Inflection AI investiert, sich Anteile und Einfluss um satte 1,5 Milliarden Dollar bei G42 (Group), einem AI-Konzern aus Abu Dhabi mit sieben Tochterfirmen, gekauft hat.

Wer G42 schon einmal gehört hat, dann vielleicht in diesem Zusammenhang: Denn die USA bzw. ihre Nachrichtendienste haben 2023 Befürchtungen aufgebaut, dass das vom Scheich kontrollierte Unternehmen zentrale US-Technologien im AI-Bereich an China weitergeben könnte. Auf der einen Seite arbeitet G42 mit Cerebras aus den USA zusammen, um den AI-Supercomputer Condor Galaxy 3 zu bauen, oder mit OpenAI, um KI-Anwendungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Golfregion zu verbreiten.

Auf der anderen Seite aber hat G42 aber auch Partnerschaften mit chinesischen Tech-Firmen, darunter mit Huawei – jenem Unternehmen, gegen das die USA wegen Spionageverdachts vor mehreren Jahren einen Bann ausgesprochen hat. G42 ist damit geografisch wie strategisch in die Mitte der beiden Supermächte, die sich auch im Gebiet der KI ein Match liefern gelandet – und mit dem Microsoft-Deal hat es sich nun für viel Geld für eine Seite entschieden.

Microsoft sitzt aktuell am Drücker, was AI angeht. Das Unternehmen ist dank des KI-Hypes zum wertvollsten Unternehmen der Welt aufgestiegen und hat mit einer Bewertung von mehr als 3 Billionen Dollar Apple, Google oder Nvidia hinter sich gelassen. Damit hat der Software-Riese aus Redmond derzeit auch die Feuerkraft, große AI-Deals am laufenden Band abzuschließen.

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Regierungen der USA und UAE stützen den Deal

Teil des Deals ist auch, dass G42 künftig seine KI-Anwendungen und -Dienste auf Microsofts Cloud Azure betreiben wird. „G42 und Microsoft werden auch zusammenarbeiten, um Ländern im Nahen Osten, in Zentralasien und Afrika fortschrittliche KI und digitale Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen und diesen Ländern einen gleichberechtigten Zugang zu Diensten zu ermöglichen, um wichtige staatliche und geschäftliche Belange anzugehen und gleichzeitig die höchsten Standards für Sicherheit und Datenschutz zu gewährleisten“, heißt es in einer Aussendung.

Kontrolliert wird G42 von Scheich Tahnoon bin Zayed Al Nahyan aus der herrschenden Familie der Vereinigten Arabischen Emirate – er ist dort für die nationalen Sicherheitsagenden zuständig. Die Partnerschaft werde durch Zusicherungen beider Regierungen über die Anwendung erstklassiger Best Practices zur Gewährleistung einer sicheren, vertrauenswürdigen und verantwortungsvollen Entwicklung und Bereitstellung von KI gestützt, heißt es weiter. Oder anders gesagt: China ist damit erstmal aus dem Rennen.

Der Name G42 steht kurz für Group 42, wobei die Zahl 42 natürlich aus dem berühmten Science-Fiction-Buch „The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“ von Douglas Adams stammt. Dort wird sie augenzwinkernd als Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens genannt.

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