DEX

Wie HyperLiquid mit seinem HYPE-Token den Krypto-Markt aufmischt

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Die Krypto-Branche hat spätestens seit der Nacht auf Freitag einen neuen Star: Die dezentralisierte Exchange HyperLiquid, bzw. eigentlich ihr Token, geht derzeit durch die Decke. HYPE hat ein neues Allzeithoch bei 36 Dollar je Token erreicht, was die Marktkapitalisierung auf stolze 11,6 Milliarden Dollar gehoben hat. HyperLiquid ist demnach nun das 12. größte Krypto-Projekt der Branche und hat andere Größen wie SUI, Avalanche, Stellar oder Toncoin hinter sich gelassen. Grund dafür ist ein steiles Wachstum von 30 Prozent alleine im letzten Monat.

HyperLiquid ist dabei eine dezentrale Krypto-Börse (DEX) der besonderen Art: Mit einer eigenen Layer-1-Blockchain und dem nativen HYPE-Token versucht das Projekt, die Performance zentralisierter Börsen mit den Vorteilen dezentraler Systeme zu kombinieren. Außerdem geht es bei HyperLiquid ganz stark um Leverage, also gehebeltes Trading. Auf der DEX sind Hebel von bis zu 40x möglich, was hohe Gewinne, aber auch besonders hohe Verluste zur Folge haben kann. Das dürfte insbesondere sehr risikoaffine Profis anlocken, die gerade im aktuellen Bullenmarkt gerne Wetten auf Preisentwicklungen von Krypto-Assets abschließen.

Eine eigene Blockchain

Hyperliquid basiert auf einer speziell entwickelten Layer-1-Blockchain, die nach Angaben des Unternehmens bis zu 200.000 Transaktionen pro Sekunde mit einer Latenz unter einer Sekunde verarbeiten kann. Das System nutzt den HyperBFT-Konsensmechanismus, der auf dem HotStuff-Algorithmus aufbaut und Transaktionen in Validatoren-bestätigten Runden gruppiert. Anders als etwa dezentralisierte Exchanges wie Uniswap oder PancakeSwap basiert Hyperliquid also nicht auf Ethereum oder Binance Chain, sondern eben auf einer eigenen Blockchain.

Das ermöglicht auch einen USP: Denn ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal ist das vollständig On-Chain betriebene zentrale Limit-Orderbuch (HyperCore). Während viele dezentrale Börsen auf Automated Market Maker (AMM) setzen, sind die Trades direkt auf der Blockchain einsehbar und transparent.

Die Einführung von HyperEVM Anfang 2025 erweiterte die Plattform ihre Funktionalität um eine Ethereum-kompatible Umgebung, die es Entwicklern erlaubt, bestehende Smart Contracts ohne Anpassungen zu deployen.

Keine VCs an Bord

Die Plattform wurde von Jeff Yan gegründet, einem Harvard-Absolventen mit Erfahrung im quantitativen Handel. Das Gründungsteam kommt weiters von renommierten Institutionen wie MIT, Caltech sowie Handelshäusern wie Citadel und Hudson River Trading. Bemerkenswert ist die bewusste Entscheidung gegen Venture-Capital-Finanzierung. Stattdessen wurde der HYPE-Token im November 2024 durch einen Airdrop an knapp 100.000 frühe Nutzer verteilt – ein Ansatz, der den Community-orientierten Fokus unterstreicht.

„Das Team führte im Jahr 2020 ein eigenes Market Making in Kryptowährungen durch und expandierte im Sommer 2022 in den Defi-Bereich. Bestehende Plattformen waren mit Problemen behaftet, wie z. B. schlechtem Marktdesign, schlechter Technik und klobiger Benutzeroberfläche. Es war einfach, mit dem Handel auf diesen Protokollen Geld zu verdienen, aber es war enttäuschend zu sehen, wie weit Defi im Vergleich zu seinen zentralisierten Gegenstücken zurücklag. Das Team machte sich daran, ein Produkt zu entwickeln, das diese Probleme lösen und den Nutzern ein nahtloses Handelserlebnis bieten konnte“, heißt es über den Antrieb, Hyperliquid zu starten.

Token-Ökonomie

Das maximale Angebot des HYPE-Tokens beträgt eine Milliarde Einheiten, von denen derzeit etwa 37,5% im Umlauf sind. Die Verteilung erfolgt nach folgendem Schema:

  • 38,9% für Community-Belohnungen
  • 31% bei der initialen Verteilung
  • 23,8% für Entwickler
  • 6,3% für die Hyper Foundation und Förderprogramme

Der Token dient als Utility-Token für Handelsgebühren-Rabatte, Staking-Belohnungen und Governance-Funktionen.

Aufstieg nicht ohne Probleme

Ende März 2025 geriet Hyperliquid in die Kritik, als ein Trader durch gleichzeitiges Shorten und On-Chain-Preismanipulation des JELLY-Tokens einen Verlust von etwa 12 Millionen Dollar für den Hyperliquidity Provider (HLP) Vault verursachte.

Die Plattform reagierte mit der sofortigen Entfernung von JELLY und setzte Positionen auf 0,0095 Dollar fest, anstatt den Oracle-Preis von 0,50 Dollar zu verwenden. Diese Intervention zur Vermeidung einer potenziellen Verbindlichkeit von 230 Millionen Dollar löste Kontroversen über zentrale Eingriffe in ein dezentrales System aus.

Gracy Chen, CEO der Kryptobörse Bitget, kritisierte das Vorgehen als „unreif und unprofessionell“ und zog Vergleiche zur gescheiterten FTX-Börse. Kritikpunkte umfassen das Produktdesign mit gemischten Vaults, die Nutzer systemischen Risiken aussetzen, sowie unbegrenzte Positionsgrößen, die Manipulationen begünstigen könnten.

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