Nachhaltigkeit

International Day of Zero Waste: Diese 6 spannenden Startups machen unsere Umwelt gesünder

Das italienische Start-up Bazza will im April 2024 den leichtesten Koffer der Welt auf den Markt bringen - ganz ohne Abfallerzeugung. © Bazza
Das italienische Start-up Bazza will im April 2024 den leichtesten Koffer der Welt auf den Markt bringen - ganz ohne Abfallerzeugung. © Bazza
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Morgen feiern die Vereinten Nationen den „International Day of Zero Waste”. Damit rückt die internationale Organisation die nicht nachhaltigen Produktions- und Verbrauchspraktiken der Menschheit, die die Zerstörung unseres Planeten vorantreiben, ins Spotlight. Fakt ist, dass jährlich bis zu 2,3 Milliarden Tonnen Müll entstehen, darunter Verpackungen und Kleidung, genauso wie Elektronik, Plastik und Lebensmittel. Doch es gibt auch „Superheld:innen”, die gegen die Abfallkrise ankämpfen. Ihre Geschäftsmodelle stehen im Zeichen von Recycling, Upcycling, Precycling, Redistribution oder Sharing. Wenn das kein Anlass ist, um (österreichische) Startups vorzustellen, die ohne Müll produzieren oder ihren Beitrag zur Ressourcenschonung leisten. Bazza, wastics, Plantika, Kleiderly, MATЯ und Unverschwendet: Sie alle sorgen für mehr Nachhaltigkeit und bieten dafür konkrete Lösungen an.

Koffer-Startup Bazza produziert aus Bohnen

Der österreichische Gründer Michael Kogelnik betreibt sein Startup „Bazza” von Italien aus. Dort werden nicht nur Geldbörsen ohne Abfall produziert, sondern bald auch der angeblich leichteste Koffer der Welt namens „Superleggera” mit einem Leergewicht von 1,4 Kilo. Auf Deutsch bedeutet das so viel wie „superleicht”. Das Besondere: Er besteht aus einem pflanzenbasierten Material, das aus Bohnen gewonnen wird. Der Koffer soll komplett recycelbar sein und zwar mehrmals. Damit davon Gebrauch gemacht wird, bietet Bazza seinen Kund:innen ein eigenes Recycling-Programm an. Das Bohnenmaterial ist laut Kogelnik widerstandsfähiger und leichter als herkömmliches Plastik. Der „Superleggera” sei vollständig recyclebar und stoße zu 90 Prozent weniger CO2 aus als herkömmliche Koffermodelle. Der Markteintritt steht vor der Türe – ab April 2024 sind die Koffer erhältlich.

wastics entsorgt Abfall nachhaltig und effizient

Das Circular-Startup wastics möchte die Recyclingquote industrieller Abfälle erhöhen und damit einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und zur Ressourcenschonung leisten. Dafür wurde mit der End-to-End-Plattform ein digitales Tool entwickelt, durch das sich Entsorgungspartner für Unternehmensabfälle finden lassen. Unternehmen können so ihre Recyclingquote steigern, ohne einen Verwaltungsaufwand zu haben. wastics setzt dabei auf einen komplett digitalen Workflow und arbeitet mit einem intelligenten Matchmaking, das Kund:innen und Entsorgerbetriebe zusammenbringen soll. Konkret funktioniert das so: Man erstellt ein Entsorgerprofil, findet passende Abfallströme und legt ein digitales Angebot. Die Vision von CEO und Co-Founder Stefan Schott umfasst eine perfekte Kreislaufwirtschaft, die Unternehmen den Übergang vom analogen Abfallmanagement zum digitalen Wertstoffmanagement ermöglicht.

Plantika macht Österreichs Dächer grün

Das 2021 gegründete Startup Plantika produziert grün im wahrsten Sinne des Wortes. Entwickelt wird innovative Dachbegrünung, die die Lebensqualität in Städten verbessern soll. Die patentierten Dachbegrünungsmodule werden ausschließlich aus recycelbaren oder natürlichen und kompostierbaren Materialien hergestellt. Neben vertikaler Fassadenbegrünung und Modulen zur Begründung von Fensterblechen liegt der Fokus von Plantika auf der Begrünung von Blech- und Ziegeldächern. Die meisten Dächer in österreichischen Städten gehören zu dieser Dachart. Plantika wandelt sie in Grünflächen um und erzielt damit folgende Vorteile: CO2 wird gebunden, die Luft gesäubert und wichtiger Lebensraum für Tiere geschaffen. Eine Dachbegrünung kann außerdem bis zu 50l/qm Regenwasser aufnehmen, was den Schwammstadt-Effekt deutlich erhöht. So wird das städtische Kanalisationssystem entlastet und das Risiko von Überschwemmungen verringert. Plantika verweist außerdem auf den positiven Effekt, den Grünflächen auf Gesundheit und Heilungsprozesse haben.

Kleiderly wandelt Textilabfälle in neue Produkte um

„Wir recyceln ungewollte Textilien, um ihnen ein neues Leben zu geben”, verkündet das deutsche Startup Kleiderly. Die Textilabfälle, die Menschen verursachen, seien enorm. 87 Prozent aller Textilien, aus denen Kleidung hergestellt wird, landen für mehr als 200 Jahre auf einer Mülldeponie oder werden in einer Verbrennungsanlage verbrannt. Kleiderly möchte dagegen vorgehen und hat ein Verfahren entwickelt, das die aussortierte Kleidung in ein neues Material umwandelt. Dieses soll ein optimaler Ersatz für den klassischen, aus Erdöl gewonnenen Kunststoff sein und kann herangezogen werden, um Brillen und Kleiderbügeln herzustellen. So hat das Circular-Startup weltweit die erste Brillenlinie aus recycelten Textilabfällen entwickelt. Kleiderly hat es sich zur Aufgabe gemacht, Textilabfällen eine neue Chance auf ein sinnvolles Leben zu geben. Gleichzeitig wollen die Gründerin Alina Bassi und ihr Team die Menschen für einen bewussteren Umgang mit Textilien sensibilisieren.

MATЯ recycelt nicht den Schlaf, aber dafür Matratzen

Laut der Europäischen Kommission landen in Europa jedes Jahr 30 Millionen Matratzen im Müll. Das hat MATЯ zum Anlass genommen und eine Matratzen-as-a-Service-Lösung auf den Markt gebracht. Das Circular-Startup bietet Hotels die Möglichkeit, Matratzen aus der Kreislaufwirtschaft zu nutzen. Dahinter stehen die beiden Gründer:innen Verena Judmayer und Michaela Stephen, die sich für die Vermeidung von Abfällen in der Matratzenindustrie einsetzen und Hotelgästen ein erstklassiges Schlaferlebnis bieten möchten. Hotels können MATЯ Matratzen zu Großhandelspreisen erwerben und zehn Jahre lang nutzen. Anschließend werden sie wieder abgeholt, in ihre Einzelkomponenten zerlegt und wieder in den Materialkreislauf zurückgeführt. 99 Prozent der Matratze sollen dabei recycelbar sein. Der CO2-Fußabdruck ist laut MATЯ um 50 Prozent niedriger als bei herkömmlichen Matratzen. Laut einer booking.com-Umfrage von 2022 sagen übrigens 81 Prozent aller Tourist:innen, dass ihnen nachhaltiges Reisen wichtig ist.

Unverschwendet kümmert sich um Lebensmittel, die weggeworfen werden

Zu guter Letzt muss noch ein Wiener Startup vorgestellt werden, das Obst und Gemüse vor der Verschwendung rettet – gegründet von den Geschwistern Cornelia und Andreas Diesenreiter. Unverschwendet hat es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit Partnerbetrieben Marmeladen, Chutneys, Eingelegtes und Sirupe zu produzieren, und zwar aus Obst und Gemüse, das sonst im Müll gelandet wäre. Sogar Manner-Backüberschüsse wurden gerettet und in Spirituosen veredelt. Seit Oktober 2022 hat Unverschwendet einen Deal mit HOFER, wobei einige der Produkte unter der Eigenmarke „Rettenswert” in den Hofer-Filialen verkauft werden. Die sechs häufigst genannten Gründen für Lebensmittelverschwendung lauten: Zu klein oder zu groß, zu viel, nicht schön genug, unförmig, Fehlplanung und ungenutzt. In Österreich werden laut einer Studie des Ökologie-Instituts in Kooperation mit dem WWF jährlich 760.000.000 kg Lebensmittel verschwendet. Cornelia hat übrigens auch ein Buch über ein nachhaltiges Leben geschrieben. Es trägt den Titel „Nachhaltig gibt’s nicht!”

Auch Startups tragen zur Erreichung der ESG-Ziele bei

Der „International Day of Zero Waste” wurde am 14. Dezember 2022 in der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen und findet seitdem jährlich am 30. März statt. Der Vorschlag wurde von der Türkei eingebracht, 105 weitere Länder tragen die Initiative mit. Der Grundgedanke zielt darauf ab, dass sich Mitgliedstaaten, Organisationen, die Zivilgesellschaft, der Privatsektor, die Wissenschaft, die Jugend und andere Interessengruppen an Aktivitäten beteiligen, die das Bewusstsein für Abfallvermeidung schärfen. Wir nehmen den Zero Waste Day zum Anlass, um Startups vor den Vorhang zu holen, die die nachhaltige Entwicklung Tag für Tag aktiv vorantreiben und sich bemühen, die Abfallkrise zu lösen. Damit adressieren sie auch zwei wichtige ESG-Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, die bis 2030 erreicht werden sollen. Nämlich insbesondere Nummer 12 (Responsible Consumption and Production) und 13 (Climate Action), worunter auch alle Formen von Abfall, einschließlich Lebensmittelverluste und -abfälle, die Gewinnung natürlicher Ressourcen und Elektronikschrott fallen.

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