Meta AI wird zur eigenständigen App mit Social-Elementen, kontert xAI und OpenAI

Meta hat heute im Rahmen der LlamaCon die Einführung einer eigenständigen Meta AI-App angekündigt, die auf dem neuen Sprachmodell Llama 4 basiert. Die Anwendung zielt darauf ab, eine persönlichere künstliche Intelligenz zu schaffen, die sich an die individuellen Bedürfnisse der Nutzer anpasst.
„Wir sehen diese App als ersten Schritt in Richtung einer wirklich persönlichen KI“, erklärt das Unternehmen in seiner Mitteilung. „Menschen weltweit nutzen Meta AI bereits täglich über WhatsApp, Instagram, Facebook und Messenger. Mit der neuen App bieten wir ein dediziertes Erlebnis, das speziell für Sprachkonversationen konzipiert wurde.“
Via Instagram- oder Facebook-Account kann man sich in der neuen App anmelden, dann werden (wie man es von Meta erwarten würde) persönliche Informationen Plattform-übergreifend dazu genutzt, um ein personalisiertes Nutzungserlebnis zu schaffen. Bedeutet für die Zukunft: In den AI-Antworten wird sich über kurz oder lang auch Werbung finden.
Meta kontert die Ambitionen von OpenAI und xAI (mittlerweile Mutterfirma von X/Twitter), KI-Chatbots mit Social Media zu verheiraten. OpenAi soll bereits an einem Social network ähnlich X oder Threads arbeiten, Elon Musk hat währenddessen sein AI-Startup xAI zur Mutterfirma der Kurznachrichten-Plattform X gemacht.
Personalisierung als Kernkomponente
Die neue Meta AI wurde entwickelt, um die persönlichen Präferenzen der Nutzer zu erlernen und dadurch relevantere Antworten zu liefern. „Meta AI ist so konzipiert, dass sie Sie kennenlernt, wodurch ihre Antworten hilfreicher werden“, heißt es vom Unternehmen. Die KI soll nicht nur einfach zu bedienen sein, sondern auch soziale Elemente integrieren, indem sie Informationen von Personen und Orten einbezieht, die für den Nutzer wichtig sind.
„Wir nutzen unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Personalisierung von Nutzererlebnissen auf unseren Plattformen, um Meta AI persönlicher zu gestalten“, erklärt das Unternehmen. Die KI kann bestimmte Informationen über den Nutzer speichern und auf Daten zurückgreifen, die bereits auf Meta-Plattformen geteilt wurden, wie Profilinformationen und Inhalte, mit denen der Nutzer interagiert.
Eine besondere soziale Komponente ist der „Discover Feed“, der es ermöglicht, zu sehen, wie andere die KI nutzen. Nutzer können die besten Prompts entdecken und diese für eigene Zwecke anpassen.
Verbesserte Sprachfunktionen durch Llama 4
Obwohl Sprachinteraktionen mit KI nicht neu sind, hebt Meta die Verbesserungen durch das Llama 4-Modell hervor. „Wir haben unser zugrunde liegendes Modell mit Llama 4 verbessert, um Antworten zu liefern, die sich persönlicher, relevanter und konversationeller anfühlen“, so das Unternehmen.
Besonders erwähnenswert ist die Integration einer Vollduplex-Sprachdemonstration, die optional aktiviert werden kann. Diese Technologie ermöglicht natürlichere Sprachinteraktionen, da die KI die Stimme direkt generiert, anstatt schriftliche Antworten vorzulesen.
Plattformübergreifende Verfügbarkeit
Meta betont die nahtlose Integration der KI über verschiedene Geräte und Plattformen hinweg. „Ob beim Austausch mit der Familie auf Facebook, beim Chatten mit Freunden auf WhatsApp oder Messenger, beim Scrollen durch Instagram oder beim Tragen der Ray-Ban Meta Brille – die KI ist überall dort zugänglich, wo Sie sie benötigen“, heißt es vom Unternehmen.
Besonders interessant ist die Verschmelzung der neuen Meta AI-App mit der Meta View-Begleit-App für Ray-Ban Meta-Brillen. Nutzer können so Gespräche nahtlos zwischen verschiedenen Geräten fortsetzen.
Kontrolle und Verfügbarkeit
Meta betont, dass die Nutzer die volle Kontrolle über ihre Erfahrung behalten. Sprachkonversationen, einschließlich der Volluplex-Demo, sind zunächst in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland verfügbar. Die App selbst ist ab sofort für iOS und Android erhältlich.
Mit dieser Einführung setzt Meta einen deutlichen Schwerpunkt auf die Verbindung von KI-Technologie mit sozialen Interaktionselementen – ein Bereich, in dem das Unternehmen aufgrund seiner etablierten Social-Media-Plattformen einen natürlichen Vorteil gegenüber anderen KI-Anbietern haben könnte.