Microsoft streicht bis zu 9.000 Stellen, investiert Milliarden in KI

Microsoft bestätigt eine neue Entlassungswelle von bis zu 9.000 Jobs gegenüber BBC – das entspricht etwa 4 Prozent der weltweiten Belegschaft des US-amerikanischen Tech-Riesen. Ein Unternehmenssprecher erklärt: „Wir setzen die organisatorischen Veränderungen fort, die notwendig sind, um das Unternehmen für den Erfolg in einem dynamischen Markt bestmöglich zu positionieren.“
Besonders betroffen sind Standorte in Washington, wo laut offizieller Datenbank mehr als 800 Stellen in Redmond und Bellevue wegfallen. Dieser Schritt markiert bereits die vierte Kündigungswelle bei Microsoft im laufenden Jahr. Es gibt von Unternehmensseite keine Angaben, um welche Fachbereiche es sich handelt. BBC geht von einigen Entlassungen bei der Gaming-Sparte Xbox aus. Das von CEO Satya Nadella geführte Unternehmen hat weltweit insgesamt 228.000 Angestellte.
Während Microsoft Arbeitsplätze abbaut, investiert der Konzern zeitgleich massiv in künstliche Intelligenz. Rund 80 Milliarden Dollar fließen in den Aufbau riesiger Rechenzentren zur Entwicklung von KI-Modellen. Im vergangenen Jahr holte das Unternehmen den britischen KI-Pionier Mustafa Suleyman, um die neue AI-Abteilung von Microsoft zu leiten.
Microsoft unter Druck
Die Investitionen sollen das Unternehmen wieder auf Kurs bringen, um im hart umkämpften AI-Rennen wettbewerbsfähig zu bleiben. Gerade an dieser Schlüsselstelle kämpft Microsoft mit Herausforderungen. Laut Bloomberg-Berichten hat das Unternehmen Schwierigkeiten, seinen KI-Assistenten Copilot an Geschäftskunden zu verkaufen – denn viele Büroangestellte würden ChatGPT bevorzugen. Die Verhältnis zwischen Microsoft und OpenAI, in das Nadellas Konzern hohe Summen investiert hat, ist stark beschädigt (Trending Topics berichtete). Diese Entwicklung zwingt den Tech-Riesen, seine Strategie anzupassen und gleichzeitig Kosten zu senken.
Wettlauf um KI-Talente
Die Entwicklungen bei Microsoft spiegeln einen branchenweiten Trend wider. Auch Amazon-Chef Andy Jassy erwartet, dass KI einige Arbeitsplätze in seinem Unternehmen ersetzen wird. Während Microsoft Angestellte entlässt, tobt unter den Tech-Giganten ein Kampf um Spitzentalente im KI-Bereich. Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, wirbt aktiv Expert:innen von der Konkurrenz für sein neues „Superintelligence Lab“ ab. CEO Mark Zuckerberg soll persönlich in die Rekrutierung involviert sein.
Die Tech-Branche durchläuft aktuell einen tiefgreifenden Wandel, bei dem Unternehmen einerseits Stellen abbauen, während sie gleichzeitig um die höchste KI-Expertise konkurrieren und Milliarden in neue Technologien investieren.
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