mimic: ETH-Spin-off für Roboterhände holt 13,9 Mio. Euro, u.a. von Speedinvest

KI-gesteuerte Roboter gelten als das nächste große Ding in der Industrie – und dort wollen natürlich auch europäische Unternehmen mitspielen. Das in Zürich ansässige Robotik-Startup mimic hat in einer Finanzierungsrunde 16 Millionen Dollar (13,9 Mio. Euro) eingeworben.
Die überzeichnete Seed-Runde wurde von Elaia angeführt, mit Beteiligung von Speedinvest, Founderful, 1st kind, 10X Founders, 2100 Ventures und dem Sequoia Scout Fund. Damit beläuft sich die Gesamtfinanzierung des Unternehmens auf über 20 Millionen Dollar. mimic wurde von Stephan-Daniel Gravert, Stefan Weirich und Elvis Nava gegründet.
Fokus auf Geschicklichkeit statt Humanoide
Anders als viele Wettbewerber, die auf vollständige humanoide Roboter setzen, konzentriert sich mimic auf die Kombination von KI-gesteuerten geschickten Roboterhänden mit standardisierten Roboterarmen. „Es gibt nicht viele industrielle Szenarien, in denen der Ganzkörper-Formfaktor echten Mehrwert bietet“, erklärt Mitgründer und CPO Stephan-Daniel Gravert die strategische Ausrichtung.
Die technologische Grundlage bilden KI-Modelle, die auf realen menschlichen Demonstrationen trainiert werden. Geschulte Mitarbeiter tragen proprietäre Datenerfassungsgeräte während ihrer regulären Arbeit und erfassen so Bewegungsdaten direkt aus der Produktionsumgebung. Diese Daten dienen dem Training der KI-Modelle mittels Imitationslernen, wodurch die Roboterhände menschliche Techniken reproduzieren können.
Anwendungsbereiche und Marktpotenzial
Das Unternehmen adressiert einen Bereich, der bisher für traditionelle Automatisierung unzugänglich war: komplexe manuelle Aufgaben in Fertigung, Montage und Logistik. Analysten schätzen den globalen Markt für humanoide und geschickte Robotik auf potenziell 38 Milliarden Dollar bis 2035, innerhalb eines breiteren Robotikmarktes von geschätzten 200 Milliarden bis 1 Billion Dollar bis 2040.
Aktuell führt mimic Pilotprojekte mit großen Herstellern durch, darunter Fortune-500-Unternehmen und globale Automobilmarken. Auch multinationale Logistikanbieter gehören zu den Partnern.
Unternehmensentwicklung
mimic wurde 2024 als Spin-off der ETH Zürich gegründet und beschäftigt derzeit 25 Mitarbeiter aus den Bereichen Ingenieurwesen, Forschung und Betrieb. Das Unternehmen erhielt bereits nicht-dilutive Förderung von der Schweizer Innovationsagentur und wurde für den AWS Generative AI Accelerator ausgewählt.
Die frische Finanzierung soll die Weiterentwicklung des KI-Grundlagenmodells und der humanoiden Roboterhände vorantreiben sowie weitere Industrieeinsätze ermöglichen.




























