Perplexity greift Google mit Browser samt integriertem AI-Agenten an

Angekündigt wurde er bereits, jetzt ist der da: Das milliardenschwere AI-Startup Perpelxity hat seinen KI-Browser Comet auf den markt gebracht. Zuerst können ihn all jene User, die sich das Premium-Abo „Perplexity Max“ um etwa 200 Dollar leisten, installieren, später folgen dann jene Interessierten, die auf der Warteliste stehen. Eine iPhone- und Android-App sollen später folgen, zuerst ist die Software für Desktop-Geräte gedacht.
Comet ist direkt als Alternative zu Googles Chrome oder Apples Safari positioniert und will mit integrierten AI-Funktionen punkten. Zuletzt hat etwa auch The Browser Company aus New York den Dia Browser vorgestellt, der in eine ähnliche Kerbe schlägt. Auch von OpenAI ist Ähnliches zu erwarten. Perplexity selbst gilt als möglicher Übernahme-Kandidat von Apple (mehr dazu hier).
Das Produkt kombiniert klassische Browser-Funktionalität mit künstlicher Intelligenz, die bei der Informationssuche, Zusammenfassung von Inhalten und Automatisierung von Webaufgaben unterstützt. „Comet ist ein leistungsstarker Assistent für alltägliche Online-Aufgaben, der für Neugier konzipiert und für Antworten entwickelt wurde“, heißt es seitens dem Anbieter. Der Browser ermögliche es Nutzern, komplexe Aufgaben wie Produktvergleiche, E-Mail-Management und Medienkonsum zu optimieren.
Eine zentrale Funktion ist die „Personal Search“, die über herkömmliche Websuchen hinausgeht. „Personal Search ermöglicht die Suche nicht nur im Web, sondern auch in Ihrer eigenen Browser-Aktivität – geöffnete Tabs, kürzlich besuchte Seiten, Dokumente, E-Mails und mehr – alles an einem Ort“, erklärt die Produktbeschreibung. Diese Funktion bleibt laut Anbieter privat und lokal auf dem Konto des Nutzers, wobei Daten nicht mit Werbetreibenden oder Dritten geteilt werden. Nutzer können diese Funktion in den Datenschutzeinstellungen anpassen oder deaktivieren.
Um das volle Potenzial auszunutzen, muss man dem KI-Browser aber auch Zugriff auf den Screen geben, Kontakte lesen und etwa erlauben, Mails zu senden – das könnte vielen Usern zu weit gehen.
Kontextbezogene Unterstützung durch Sidecar-Funktion
Mit der „Sidecar“-Funktion bietet Comet eine schwebende oder angedockte Seitenleiste, die parallel zum Hauptbrowser-Fenster läuft. „Sidecar ist eine schwebende oder angedockte Seitenleiste, die parallel zu Ihrem Hauptbrowser-Fenster läuft und Ihnen schnellen Zugriff auf den Comet-Assistenten und hilfreiche Funktionen bietet, ohne Ihren Webfluss zu unterbrechen“, heißt es in der Dokumentation. Der Assistent kann Inhalte von geöffneten Tabs analysieren, Zusammenfassungen erstellen, Aktionspunkte extrahieren oder Übersetzungen anfertigen, ohne dass Nutzer zwischen Tabs wechseln müssen.
Der Comet-Assistent kann zudem aktiv in Webseiten eingreifen. „Der Comet-Assistent kann für Sie klicken, tippen, Formulare absenden und Informationen automatisch ausfüllen – damit Sie es nicht tun müssen“, beschreibt die Produktinformation. Bei Verbindung mit Gmail und Kalender kann der Assistent Tagesübersichten erstellen, E-Mails verwalten und Termine planen. Für spezifische Anfragen zu bestimmten Tabs nutzen Anwender die @tab-Funktion, die sicherstellt, dass Antworten relevant für die aktuelle Arbeit bleiben.
Anpassungsmöglichkeiten und Datenschutz
Comet bietet verschiedene Anpassungsoptionen für ein individuelles Browsing-Erlebnis. Nutzer können Text-, Bild- und Videogrößen ändern, einen Dark Mode aktivieren und Lesezeichen verwalten. Die Zoom-Funktion lässt sich über Tastenkombinationen oder Menüoptionen steuern, während der Dark Mode über die Einstellungen aktiviert werden kann. Das Lesezeichen-System unterscheidet zwischen „Pins“, die immer sichtbar sind, und „Bookmarks“, die versteckt bleiben, aber über Shortcuts leicht zugänglich sind.