Private Raumfahrt

PT Scientists: “Wir schaffen eine Technologie-Plattform im Weltall”

Der "Audi Lunar Quattro Rover" beim Test in der Wüste von Qatar. © PT Scientists
Der "Audi Lunar Quattro Rover" beim Test in der Wüste von Qatar. © PT Scientists
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Es soll die erste private Mission zum Mond werden: Das junge Berliner Raumfahrtunternehmen PT Scientists rund um Gründer und CEO Robert Böhme will bereits nächstes Jahr zwei Rover auf den Erdtrabanten schicken. Dazu hat man sich bei SpaceX, der Firma von Tesla-Chef Elon Musk, bereits einen Flug in einer „Falcon 9“-Rakete gebucht, selbst entwickelt wurden für die Mission die Mondgefährte und ein autonomes Landemodul namens „ALINA“, das rund 100 Kilogramm an Material auf die Mondoberfläche schaffen kann.

Finanziert wird die Mondmission von PT Scientists, das selbst noch keine Investoren an Bord geholt hat, von großen Partnern. Die Volkswagentochter Audi ist ebenso an Bord wie der britische Telekom-Riese Vodafone oder Chip-Hersteller Infineon. Um die „Mission to the Moon“ medial voll auszureizen, ist auch das Red Bull Media House an Bord. Der Medienarm des Energy-Drink-Konzerns hat sich die Rechte für die Mission gesichert. Das passt ganz gut, immerhin hat Red Bull vor einigen Jahren mit dem „Stratos“-Projekt (Felix Baumgartner sprang aus der Stratosphäre auf die Erde) bereits weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt.

“Der Mond ist die erste Tankstelle am Highway ins All”

Als reinen PR-Stunt und Content-Marketing-Gag will Böhme die Mission nicht verstanden wissen. Für ihn ist sie eher der Auftakt für das ganz große Ziel seiner Firma, Infrastruktur im Weltall aufzubauen. “Wir schaffen eine Technologie-Plattform im Weltall”, sagt Böhme im Gespräch mit Trending Topics. Über die nächsten Jahre will PT Scientists die technischen Grundlagen für andere Firmen schaffen, einfacher und günstiger zum Mond zu fliegen. Dazu sollen Kunden von der Logistik über den Transport und Kommunikationstechnologien bis hin zur Energieversorgung Ressourcen (gegen Gebühr, versteht sich) zur Verfügung gestellt werden. Für 2021 ist bereits die zweite Mission geplant, die dritte Mission soll 2024 gemeinsam mit der European Space Agency (ESA) durchgeführt werden.

Robert Böhme (PT Scientist) und Martin Distl (Vorstand CMF Österreich). © Robin Consult/Fellner
Robert Böhme (PT Scientists) und Martin Distl (Vorstand CMF Österreich). © Robin Consult/Fellner

“Der Mond ist die erste Tankstelle am Highway ins All”, sagt Böhme. Vom Erdtrabanten aus sei es viel günstiger, weitere Missionen ins All zu starten, weil es dort Sauerstoff und Wasserstoff gebe und weil die geringere Anziehungskraft weniger Energie fordere, um weiter ins Weltall zu kommen. Bereits heute gebe es viele Interessenten, die sich Infrastruktur am Mond buchen wollen würden – etwa um Forschung zu betreiben. Die Technologie-Plattform beinhaltet übrigens auch LTE-Mobilfunk, wie wir ihn auf der Erde kennen. Gemeinsam mit Vodafone und Nokia hat PT Scientists bereits am Mobile World Congress im Februar 2018 verkündet, den schnellen Mobilfunkstandard am Mond einführen zu wollen. Das soll die Kommunikation und den Datentransfer vor Ort, aber etwa auch Video-Streams zurück an die Erde ermöglichen.

“Raumfahrt kann viele Probleme lösen”

Kritikern, die diesen Bestrebungen mit Skepsis begegnen, hält Böhme entgegen: „Die Raumfahrt kann viele Probleme lösen, und zwar auch auf der Erde – etwa, wenn wir lernen, wie wir Ressourcen und Rohstoffe im All einsetzen.“ Er selbst bezeichnet sich als großer Science-Fiction-Fan, wobei er aber „intelligente Visionen der Zukunft“ bevorzugt. Etwa Star Trek “Bis heute streben die Leute danach, die Technologien von Star Trek zur Realität zu machen”, sagt Böhme, und da wolle er mitwirken.

Er selbst sieht sich übrigens nicht einmal in einem Raumschiff Richtung Mond sitzen. “Ich bin leider jemand, der Platzangst hat.“ Dementsprechend lautet seine Mission, von der Erdoberfläche aus jene Grundlagen zu schaffen, auf Basis derer andere das All erobern können. Und eines zeigt Böhme auch: Es sind nicht nur Milliardäre wie Elon Musk (SpaceX), Jeff Bezos (Blue Origin) oder Richard Branson (Virgin Galactic), die sprichwörtlich nach den Sternen greifen, sondern auch europäische Unternehmer.

Anmerkung: Am 14. Juni kommen PT Scientists zum Best of Content Marketing Kongress (BCM) nach Österreich.

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