Reflex Aerospace: Münchner Raumfahrt-Startup holt 50 Millionen Euro in der Series A

Das Münchner Raumfahrt-Startup sammelt die bislang größte Series-A-Finanzierung im europäischen New-Space-Sektor ein. Mit dem Kapital soll die Satellitenproduktion in Bayern ausgebaut werden.
Das 2021 gegründete Unternehmen Reflex Aerospace hat eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 50 Millionen Euro abgeschlossen. An der Runde beteiligten sich Bayern Kapital mit dem ScaleUp-Fonds Bayern sowie die Investoren Human Element, Alpine Space Ventures, Renovatio Financial Investments und der High-Tech Gründerfonds (HTGF). Nach Unternehmensangaben handelt es sich um die bislang größte Series-A-Finanzierung im europäischen New-Space-Sektor.
Modulare Satellitenfertigung als Geschäftsmodell
Reflex Aerospace entwickelt und produziert Satelliten-Plattformen, sogenannte „Satellite Buses“, die auf spezifische Kundenanforderungen zugeschnitten werden können. Das Unternehmen nutzt dafür seine „Praetora“-Plattform, die nach eigenen Angaben eine schnellere Entwicklung und Inbetriebnahme neuer Satellitentypen ermöglicht. Die Plattformen verfügen über hohe Datenverarbeitungskapazitäten, große Speichermengen sowie Optionen für optische Datenlinks.
Bei der Fertigung setzt das Unternehmen auf generatives Design, additive Fertigung und Software-definierte Architekturen. Im Januar 2025 startete mit „SIGI“ der erste Satellit von Reflex Aerospace an Bord einer SpaceX Falcon 9-Rakete ins All.
Ausbau der Münchner Produktionsstätte geplant
Die eingeworbenen Mittel sollen in den Ausbau der Fertigungskapazitäten fließen. Reflex Aerospace betreibt in München eine „Micro Factory“, die nach Unternehmensdarstellung flexiblere Herstellung mit kürzeren Durchlaufzeiten als herkömmliche Produktionsstätten ermöglicht. Mit der erweiterten Kapazität will das Unternehmen auch größere Satellitenkonstellationen bedienen können. Die volle operationelle Einsatzfähigkeit strebt Reflex Aerospace bis 2027 an.
Politische Unterstützung für europäische Raumfahrtindustrie
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bezeichnete Reflex Aerospace als „wichtigen Baustein in der europäischen Strategie“, im Bereich der Raumfahrt unabhängiger von internationalen Anbietern zu werden. CEO Walter Ballheimer betonte, Europa könne es sich nicht leisten, in diesem Bereich von externen Akteuren abhängig zu bleiben.
Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, die das Unternehmen bereits seit der Seed-Finanzierungsrunde 2023 begleitet, erklärte, Reflex Aerospace habe unter Beweis gestellt, „dass es über das technologische Know-how und die Kapazitäten verfügt, um der kontinuierlich steigenden Nachfrage nach spezialisierten Satelliten in Europa gerecht zu werden“.

























