Nachhaltigkeit

refurbed: CO2-Einsparung durch refurbished Elektro-Produkte ist jetzt messbar 

Dem refurbed Führungsteam ist es ein Anliegen, Nachhaltigkeit messbar zu machen. © refurbed
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Jedes Jahr werden mehr als 50 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert, weiß Co-Founder von refurbed Peter Windischhofer. Dagegen will der Online-Marktplatz für refurbished Elektrogeräte ankämpfen. „refurbed” will aber noch mehr, nämlich seinen Impact zur Nachhaltigkeit quantifizieren. Deshalb wurde das Fraunhofer Institut mit einer Studie beauftragt, die das Potenzial von Refurbishment für die Umwelt und für die Kreislaufwirtschaft fassbar machen sollte. Das entwickelte Rechenmodell misst den CO2-Fußabdruck von auf refurbed angebotenen Smartphones, Tablets und Laptops.

Elektromüll: eine der schnellstwachsenden Müllkategorien

In der Öffentlichkeit besteht kaum Transparenz darüber, inwiefern die Gesellschaft von der Kreislaufwirtschaft profitiert. Wenn bekannt ist, wie groß ihr ökologischer Impact im Vergleich zur Linearwirtschaft tatsächlich ist, dann werden mehr Menschen nachhaltig konsumieren und faktenbasierte Kaufentscheidungen treffen. Davon sind Peter Windischhofer, Co-Founder von refurbed und Paul Rudorf, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Austria, überzeugt. Gemeinsam möchte man die Informationslücke schließen und hat dafür ein ISO-zertifiziertes Rechenmodell entwickelt. Dieses kann Treibhausgas-Emissionen, den virtuellen Wasserverbrauch und Elektronikmüll beziffern und verpasst refurbished Produkten ökologische Kennzahlen.

Ökobilanzdaten für mehr als 10.000 Elektronik-Produkte

„Nachhaltigkeit ist uns wichtig, aber es fällt uns schwer sie umzusetzen”, so Rudorf über die konsumorientierte Gesellschaft. In einer 2023 durchgeführten Vorstudie wurden die oben genannten Werte bereits für fünf konkrete Produkte analysiert – allerdings arbeitete man mit groben Durchschnittswerten. Das Ziel der neuen großen Studie war, so viele refurbed-Geräte wie möglich zu bewerten. Analysiert wurden in 40 bis 45 Tagen unterschiedliche Produktvarianten, die es auf der Plattform zu erwerben gibt: mehr als 4000 Smartphones, 1500 Tablets und 5000 Laptops – insgesamt mehr als 10.000 Elektrogeräte. Zusätzlich war man bei Referenzhändlern vor Ort, um Befragungen durchzuführen. „Die Daten lassen sich auf weitere Produktgruppen übertragen”, so der Fraunhofer-Forscher Rudorf.

ISO-zertifiziertes Rechenmodell misst Nachhaltigkeit

Um eine aussagekräftige ökologische Kennzahl zu generieren, wurde eine Lebenszyklusanalyse von Referenzprodukten durchgeführt. Teil des Refurbishment-Prozesses sind der Transportsportweg, die Ersatzteile, die zur Aufbereitung benötigt werden und die Energie, die bei der Nutzung des Geräts entsteht. Auch wurden refurbed Händler zu ihrer Händleraktivität befragt. Auf welche Energieversorgung setzen sie, reparieren sie die an refurbed weitergegebene Geräte oder bereiten sie diese nur optisch auf? All diese technischen Daten wurden in ein Rechenmodell gegossen, das ökologische Kennzahlen entstehen ließ.

Zwei europäische Länder mit 100 Prozent sauberer Energie versorgt

Emissionen einsparen: 5 Kategorien

Das CO2-Einsparungspotenzial ist laut der Fraunhofer Studie sehr hoch. Für Smartphones könne man Kund:innen bereits genau sagen, wie viel CO2 sie oder er für das erworbene Produkt eingespart hat. Beim Kauf eines Iphone 11 Pro Max, wobei es sich um ein Gerät mit einem sehr großen Display handelt, könne bis zu 100 Kilogramm CO2 eingespart werden. Konkret gibt es laut Rudorf fünf Emissionskategorien im Refurbishment-Prozess, die jeweils Einfluss auf die Gesamtemissionen nehmen. Dazu zählen: Nutzung inklusive Energieverbrauch (73 Prozent),  Aufbereitung durch Ersatzteile (16 Prozent) Transport Einkauf (8 Prozent), Marktplatz refurbed (2 Prozent) und Transport Verkauf (2 Prozent).

refurbed: „Wir wollen Konsum nachhaltiger machen”

Windischhofer betont, dass der ökologische Fußabdruck von Elektronikprodukte enorm ist. Es handle sich um ein unsichtbares Problem. „Wir glauben, Menschen werden immer weiter konsumieren. Das Traurige ist, das hat Auswirkungen auf unsere Umwelt. Dieses Problem müssen wir schnell lösen. Wir müssen das „Wie“ ändern und uns von der linearen Wirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft bewegen. Nur so gelingt ein signifikanter Impact für unsere Umwelt.” Der refurbed-Gründer gibt an, seit der Gründung 270.000 Tonnen CO2 durch refurbed-Produkte eingespart zu haben – das entspräche den Emissionen von 58.300 PKWs in einem Jahr.

Europäisches Asset „Kreislaufwirtschaft“: Vorbild Skandinavien

Durch Kreislaufwirtschaft kann es laut dem Gründer gelingen, ein wertvolles Asset für die europäische Wirtschaft aufzubauen. Produkte müssten laut ihm in den Kreislauf zurückgeführt, anstatt aus Asien importiert zu werden. „Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen”, so Windischhofer. Darunter versteht er folgende vier Punkte: Standards müssen transparent definiert werden, Vorreiter sollen zeigen, was bereits möglich ist, Hersteller müssen aufgefordert werden, bessere Daten zu liefern und den Konsument:innen sei man als Unternehmen schuldg, verlässliche Informationen zu liefern. Skandinavien sei Vorreiter in Sachen Kreislaufwirtschaft: Im Norden sei es normal, dass Unternehmen refurbished Elektronik kaufen, weil dort der Benefit bereits erkannt wurde. refurbed wird bald in neue Märkte expandieren. Welche das sind, wird in Kürze verlautbart, so Windischhofer abschließend.

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