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Speedinvest Heroes: Warum das HR-Startup in Konkurs ging

Das Team von HROS, früher Speedinvest Heroes © HROS
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Ein Schock für die österreichische Startup-Welt: Das Wiener HR-Jungunternehmen Speedinvest Heroes, nach einem Rebranding im vergangenen Jahr auch als HROs bekannt, ist in den Konkurs gerutscht, wie uns CEO und Mitgründerin Maria Baumgartner im Interview mitgeteilt hat. Vor etwa acht Jahren startete Speedinvest Heroes, ein Joint Venture vom VC-Investor Speedinvest und dem HR-Unternehmen Qualitas Management Consulting, als eine Job-Plattform dezidiert für Startups und Scale-ups. Nun ist die Jungfirma jedoch an einer nicht geglückten Finanzierung gescheitert.

Grund für Konkurs: „Wir wollten alles“

„Startups scheitern, sie dürfen das, sie sollen das, aber in HROs ist viel Kraft und Liebe geflossen. Dementsprechend fühlt es sich wirklich scheiße an, jetzt Konkurs anmelden zu müssen“, sagt Maria Baumgartner. Die CEO der Jungfirma ist nach eigenen Angaben ein „Dinosaurier“ der heimischen Startup-Szene. Sie hat schon 1999 ein Startup verkauft. Doch das Scheitern der eigenen Jungfirma ist eine neue Erfahrung für sie.

Den Hauptgrund für den Konkurs ist laut Baumgartner folgender: „Wir wollten alles, wir wollten ein Service-Unternehmen und ein Tech-Anbieter in einem sein. Um das zu stemmen, brauchten wir bis diesen Juni eine Finanzierung, doch diese hat leider nicht geklappt.“ Natürlich ist das nicht der einzige Grund. HROs ist sehr exemplarisch für die Entwicklungen, die in den letzten Jahren in der österreichischen Startup-Szene vonstatten gegangen sind.

Maria Baumgartner von HROS.io: „Wir hätten es in der Hand gehabt und haben es vergeigt“

Speedinvest Heroes hat Ups & Downs der Startup-Szene erlebt

„Wir haben vor den ganzen Krisen wirklich tolle Jahre erlebt. So waren wir es zeitweise gewohnt, 200.000 Euro mit Inbound Sales zu machen. Im Jahr 2023 ist diese Zahl auf ein zehntel geschrumpft“, erzählt Baumgartner. Nach dem Startup-Hype rund um das Jahr 2021 haben multiple Krisen dem heimischen Ökosystem schwer zugesetzt. Die Recruiting-Szene war besonders angeschlagen, davon zeugten die vielen Massenkündigungen bei großen Scale-ups. In dieser Zeit hat Speedinvest Heroes sich zum Pivot zum Tech-Unternehmen entschlossen.

Mit KI-Lösungen im Personalmanagement wollte HROs nach dem Rebranding punkten. Recruiting sollte durch die Algorithmen der Firmen deutlich datengetriebener und personalisierter werden. Dadurch sollten Talente in ganz Europa die ideale Karriere für sich entdecken. „Wir waren eigentlich gut aufgestellt und das Team zeigte einen tollen Zusammenhalt. Doch wir haben den Rat, den wir jungen Gründer:innen immer wieder geben, nicht beachtet: Wir haben den Fokus nicht gehalten“, gesteht Maria Baumgartner.

Früheres Sanierungsverfahren hätte Jungfirma gerettet

Den neuen Tech-Bereich wollte HROs in sein bestehendes Unternehmen integrieren, anstatt eine neue Firma zu gründen. Trotz des Pivots bestand der bewährte Service-Bereich weiterhin. Die AI-Lösungen kamen laut der CEO zu früh und HROs hatte nicht genug Ressourcen, um sie entsprechend zu bewerben. „Eigentlich hat das ja im B2C-Bereich gut funktioniert, wir hatten einen guten Pool an Kandidat:innen. B2B lief dagegen nicht so gut, weil uns das Marketinggeld fehlte. Deswegen haben wir auf die Finanzierungsrunde gesetzt, was ein Fehler war.“

Maria Baumgartner ist sich auch sicher, dass der Konkurs vermeidbar war. Dafür hätte man wesentlich früher ein Sanierungsverfahren beginnen sollen, um HROs zu entschulden. Deswegen gibt die Chefin des in die Pleite gerutschten Jungunternehmens anderen Foundern auch den dringenden Rat: „Wartet nicht zu lange mit der Sanierung!“ Trotz dieses Rückschlags versichert Baumgartner, dass sie in Zukunft mit einer neuen Gründung zurückkehren wird.

HROS: Speedinvest Heroes macht Pivot hin zu AI-gestütztem Recruiting

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