Warum Bitcoin keine Tech-Aktie ist – sondern etwas Eigenes

Adrian Fritz ist Vice President und Global Head of Research bei 21Shares, einem Krypto-Asset-Manager aus der Schweiz. In diesem Gastbeitrag beschäftigt er sich mit dem aktuellen Kurs der Bitcoin-Aktie.
Bitcoin ist zurück im Fokus. Während die großen US-Tech-Konzerne ihre Quartalszahlen vorlegen und sich die Märkte auf mögliche Zinswenden einstellen, beobachten viele Anleger: Der Kurs der Kryptowährung bewegt sich längst nicht mehr im Gleichschritt mit dem Technologiesektor.
Das Narrativ vom „hochvolatilen Nasdaq-Ersatz“ greift nicht mehr. Bitcoin entwickelt sich zunehmend zu einem eigenständigen Makro-Asset – und das bietet für Anleger, die über die klassischen Asset-Kategorien hinausdenken, Chancen.
Beta-Werte und Streuung entlarven den Unterschied
Ein Blick auf die Statistik macht diese Entwicklung messbar: Das sogenannte Beta – der Sensitivitätsgrad gegenüber dem Nasdaq – liegt bei Bitcoin bei rund 0,7, weit entfernt von der „gehebelten Tech-Wette“, als die manche das Asset noch betrachten. Noch aussagekräftiger ist die Streuung der Renditen: Während sich der 2x Nasdaq-Index eng an seine Benchmark klammert, tanzt Bitcoin bei extremen Ereignissen aus der Reihe. Und genau das ist seine Stärke.
Geringe Korrelation als strategisches Asset
Auch die Korrelation von Bitcoin zum Nasdaq liegt nur bei etwa 35 Prozent – und bricht in Stressphasen oft nahezu vollständig ein. So verlor der Nasdaq im April 2025 deutlich an Wert, als Handelskonflikte die Aktienmärkte erschütterten. Bitcoin hingegen reagierte kaum auf die Turbulenzen. Im Juli zeichnete sich ein umgekehrtes Bild: Während Tech-Aktien weitgehend seitwärts tendierten, kletterte Bitcoin spürbar – ausgelöst durch regulatorische Zuversicht und zunehmende institutionelle Zuflüsse.
Diese Entkopplungsmomente sind besonders aufschlussreich. Sie machen deutlich, dass Bitcoin nicht nur als Renditetreiber, sondern auch als Instrument zur Diversifikation im makroökonomisch unsicheren Umfeld eine eigenständige Rolle einnimmt.
Bitcoin ist keine Tech-Aktie – sondern eine neue Anlageklasse
Bitcoin ist nicht Gold. Es ist nicht Nasdaq. Es ist kein Rohstoff, kein Tech-Titel, kein Meme-Coin. Bitcoin ist ein neue Anlageklasse, die sich kontextabhängig entfaltet – als Wachstumswert in Euphoriephasen, als Sicherheitsanker in unsicheren Zeiten.
Für Anleger, die heute nach echter Diversifikation suchen – und nicht nur nach mehr vom Gleichen –, ist Bitcoin keine Spekulation mehr, sondern eine ernsthafte Alternative im strategischen Portfolio.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in der aktuellen Research Note von 21Shares.
Rechtliche Hinweise:
Das in diesem Beitrag enthaltene Material dient ausschließlich Informationszwecken. 21.co und die verbundenen Unternehmen empfehlen keine Maßnahmen auf der Grundlage dieser Informationen. Das Material ist weder als Angebot oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers, noch als Anlageberatung auszulegen. Darüber hinaus stellen diese Informationen keine Zusicherung dar, dass die hier beschriebenen Anlagen für eine Person geeignet oder sinnvoll sind. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für künftige Kursentwicklungen.