Investment: 62 Millionen Euro für Reiseplattform GoEuro
Bei der jüngsten Investitionsrunde sammelte GoEuro 70 Millionen Dollar (62,4 Mio. Euro) an frischem Investment-Kapital. Wachsen, immer wachsen. Das ist der Sinn der Sache. Aber das klappt nur mit ständiger Innovation und/oder Expansion. Aber das wiederum klappt nur dann, wenn es genügend Ressourcen gibt. Das Berliner Start-Up GoEuro muss sich (zumindest für eine Weile) keine Sorgen darum machen.
Das Geld möchte man strategisch einsetzten. Unter anderem für die Optimierung der Plattform. Derzeit verzeichnet die Plattform zehn Millionen Aufrufe pro Monat, doch diese Zahl soll deutlich steigen. „In nur drei Jahren haben wir es geschafft zehn Millionen User anzuziehen. Das zeigt wozu wir in der Lage sind“, sagt Cécile Lasota, von GoEuro mit Stolz. Man möchte die Finanzspritze nutzen, um neue Märkte in ganz Europa zu erschließen. „Wir haben derzeit mehr als 500 Partner und unser Ziel ist es über 1000 auf unsere Plattform zu integrieren“, erklärt Lasota. Sie wollen jedoch vor allem die kleinen und regionalen Transportunternehmen miteinbeziehen, „um die besten Informationen an unseren Kunden zu liefern, damit sie die billigsten, schnellsten und besten Verbindungen finden können“, so Lasota.
GoEuro: Prominente Investoren
GoEuro ist eine verkehrsmittelübergreifende Reise-Plattform, mit der Zug- Bahn- und Flugverbindungen gefunden und gebucht werden können. Eigentlich eine einfache Idee. So einfach, dass man sich fragen muss, warum niemand davor oder darauf gekommen ist. Die meisten Plattformen, wie Checkfelix, konzentrieren sich nämlich nur auf Flüge, eventuell noch auf Hotels, und bedienen nur einen kleinen Teil der 150 Milliarden großen Reisebranche. 2012 wurde GoEuro von Naren Shaam gegründet. Er konnte damals 27 Millionen Dollar Investment-Kapital für sein Start-Up sammeln. Seit dem befindet sich das Unternehmen auf einem stetigen Wachstums-Kurs. Dezember 2015 konnten weitere 45 Millionen Dollar eingesammelt werden, unter anderem von namhaften Investoren wie Yuri Milner oder der US-Investmentbank Goldman Sachs. Die neue Investitionssumme stammt ebenfalls von prominenten Geldgebern. Zum Beispiel Kleiner Perkins Caufield & Buyers, die Venture-Kapital Gesellschaft, die u.a. in Soundcloud investiert hat.
Offline Daten digitalisieren
Bisher hat die Reiseplattform also etwa 147 Millionen Dollar eingesammelt. CEO Naren Shaam träumt groß. „GoEuro gehört nun zum engen Kreis der europäischen Start-ups mit dem Potenzial, zu Milliardenunternehmen zu werden“, wie das Unternehmen erklärte. Mit einem simplen aber effektiven Trick könnte das auch tatsächlich gelingen. Digitalisieren. Denn viele Informationen befinden sich derzeit nur offline. Man denke an Fahrpläne von ganz kleinen Busunternehmen. Auch der Ticketkauf funktioniert nur analog. Die Plattform möchte diese Informationen online anbieten. „In Europa kaufen die meisten Leute ihre Tickets an Bahnhöfen. Mit unserem Mobile 1st Approach möchten wir das Leben der Reisende vereinfachen und Mobile Tickets anbieten“, so Lasota. Doch das soll nicht alles sein. Das Unternehmen hat noch einiges vor, doch darüber wollen sie noch nicht reden. Aber so viel verraten sie schon: „Wir rekrutieren im Moment schon viele, neue Talente und werden noch mehr für unsere Pläne brauchen“, so Lasota.