95 Prozent Wirksamkeit: US-Impfkonzern Moderna veröffentlicht Daten zu neuem Impfstoff
Auf BioNTech beziehungsweise Pfizer folgt Moderna: Das US-Unternehmen hat Daten einer ersten großen Covid-19-Impfstoffstudie vorgelegt. Demnach hat der Corona-Impfstoff, den Moderna entwickelt hat, eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent.
Damit könnte der Wirkstoff von Moderna noch etwas zuverlässiger sein als der von BioNTech, das letzte Woche erste Daten veröffentlichte und von einer Wirksamkeit von „über 90 Prozent“ sprach. Externe Experten hatten bislang allerdings noch keinerlei Einsicht in die Daten, schreibt The Verge – insofern sind die Zahlen noch mit Vorsicht zu genießen. Moderna will aber, ebenso wie BioNtech und Pfizer, innerhalb „weniger Wochen“ um eine Notfallzulassung ansuchen.
Moderna: mRNA-Impfstoff wie BioNTech
Moderna setzt auf einen ähnlichen Impfstoff wie die Konkurrenz. Auch hier setzt man auf einen mRNA-Impfstoff, der auf einem Erbgutschnipsel beruhen soll. Der US-Konzern ist bereits im März in die klinische Forschung gegangen, bislang gab es allerdings keinerlei veröffentlichte Ergebnisse über einen „fertigen“ Impfstoff. Der soll übrigens, so schreibt Moderna, auch im Kühlschrank gelagert werden können – bis zu 30 Tage lang. Das würde auch bedeuten, dass sich Lagerung und damit auch die Verteilung vergleichsweise einfach darstellen könnten. Juan Andres, Chief Technical Operations and Quality Officer bei Moderna, meinte dazu, dass längere Zeitfenster „würde eine einfachere Verteilung und mehr Flexibilität ermöglichen, um eine breitere Impfung in den Vereinigten Staaten und anderen Teilen der Welt zu ermöglichen“.
200 Millionen Dosen 2020
Bis zu 20 Millionen Dosen des sogenannten „Zwei-Schuss-Impfstoffs“ (two-shot-vaccine) sollen noch dieses Jahr zur Verfügung stehen, bis 2021 könnte die Grenze von einer Milliarden Dosen geknackt werden. Die USA sollen sich schon 100 Millionen Dosen gesichert haben. Die Europäische Kommission hatte erst vor wenigen Tagen bekanntgegeben, einen vierten Vertrag mit Pharmaunternehmen – BioNTech und Pfizer – genehmigt zu haben. Der Vertrag sehe den Erstkauf von 200 Millionen Impfdosen im Namen aller EU-Mitgliedstaaten sowie eine Option für die Bestellung weiterer 100 Millionen Dosen vor. Die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema soll zudem bereits ein sogenanntes „Rolling-Review-Verfahren“ zum Moderna-Impfstoff begonnen haben. Derartige Verfahren haben meist eine vergleichsweise rasche Zulassung zum Ziel.