aevoloop: Leipziger Chemie-Startup erhält 8,25 Millionen Euro

Das Leipziger Chemie-Startup aevoloop hat im Rahmen einer Seed-Investmentrunde rund 3,25 Millionen Euro eingeworben. Zusammen mit knapp fünf Millionen Euro an Fördermitteln der EU und des Freistaats Sachsen kann das Jungunternehmen nun die nächsten großen Schritte in Richtung Markteinführung seiner Kreislauftechnologie gehen. Diese ermöglicht leistungsstarke, chemisch recycelbare und biologisch abbaubare Kunststoffe. Sie verbindet die Vorteile konventioneller Polymerwerkstoffe – Performance, Vielseitigkeit und Preis – mit echter Kreislauffähigkeit.
Startup erhält staatliche und private Unterstützung
aevoloop ersetzt bei klassischen Polyethylen- oder Polypropylen-Ketten einzelne Glieder durch Verbindungen, die sich gezielt öffnen lassen – durch eine Art “Sollbruchstelle”. Sie behalten alle Eigenschaften im Gebrauch, lassen sich am Ende des Lebenszyklus chemisch aber wieder in ihre Grundbausteine zerlegen und zu neuem Kunststoff verarbeiten. Dieser lässt sich wie herkömmliche Polyolefine verwenden. Er ist im Gegensatz zu anderen nachhaltigen Kunststoffen nicht auf Nischenanwendungen beschränkt. Außerdem ist der Kunststoff biologisch abbaubar.
Um den Markteintritt dahinter zu beschleunigen, beteiligten sich renommierte Impact- und Technologiefonds an der Seed-Finanzierungsrunde. Neben Leadinvestor Circulate Capital investieren auch Positron Ventures sowie bmp Ventures mit dem IBG-Innovationfond. Die staatliche Förderung kommt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem F&E Verbundprojektförderung der Sächsischen Aufbaubank (SAB). Sie erfolgt im Zuge des Projekts “Saxy Plastics”. Hierbei kooperiert aevoloop mit dem Leibniz-Institut für Polymerforschung, der Universität Leipzig und dem Center for the Transformation of Chemistry (CTC).
Heidelberger Startup Enzo erhält 4 Millionen Euro für KI-gestützte Wasserschadenlösung
aevoloop will Plastik ohne Abfall und Verschwendung
Mit dem eingeworbenen Kapital von insgesamt 8,25 Millionen Euro will das Startup seine Lösung weiterentwickeln. Darüber hinaus plant die Jungfirma den Ausbau des Teams und die Umsetzung weiterer Pilotprojekte mit Industriepartnern. Man will neue Produkte wie Folien, Spritzgussteile und Fasern entwickeln.
„Plastik ist nicht grundsätzlich schlecht, nur unser Umgang damit“, sagt Manuel Häußler, Mitgründer von aevoloop. „Mit unserer Technologie machen wir Kunststoffe vollständig wiederverwertbar. So kombinieren wir die Leistungsfähigkeit konventioneller Kunststoffe mit echter Kreislauffähigkeit. Unser Ziel ist eine Welt, in der nachhaltiges Plastik endlos oft eingesetzt werden kann – ohne Abfall und ohne Verschwendung.“
Wolfgang Hafenmayer, Gründungspartner von Circulate Capital, sagt dazu: „Die Technologie von aevoloop ist ein bedeutender Fortschritt für die Kreislaufwirtschaft bei Polyolefinen. Erstmals haben wir eine echte Material-Alternative – ohne die Kompromisse, die andere Lösungen aufweisen. Genau diese Art von skalierbarer Innovation kann einen systemischen Wandel in der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette vorantreiben.“
Erste Pilotlinien und -projekte sind gestartet. Mit an Bord sind hier Partner wie die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND). Deese hat eine Anschubfinanzierung von knapp einer Million Euro eingebracht. Ein weiterer Partner ist das Center for the Transformation of Chemistry (CTC), mit welchem aevoloop in der Forschung eng zusammenarbeitet.



























