Insolvenz

Artichoke Biotech: Die COVID Fighters sind mit 5 Mio. Euro in der Pleite

© Artichoke Computing GmbH/APA-Fot
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Sie waren eine Zeit lang als die COVID Fighters bekannt und haben zu Höchstzeiten bis zu 300.000 PCR-Coronatests ausgewertet: Doch heute schreit niemand mehr nach den Stäbchen in der Nase, und deswegen ist die Artichoke Biotech GmbH nunmehr in die Insolvenz geschlittert. Nun gibt es Verbindlichkeiten von satten 5,1 Mio. Euro, betroffen von der Pleite sind 52 Mitarbeiter:innen sowie rund 100 Gläubiger:innen. Fortbetrieb oder Sanierung des Unternehmens sind nicht möglich, es soll geschlossen werden. Den Passiva sollen Aktiva von 3 Millionen Euro gegenüberstehen, dabei handelt es sich aber zum Großteil um offene Forderungen, von denen nicht klar ist, ob sie der Firma zustehen.

Dabei boomte das Geschäft der Firma aus Göstling an der Ybbs, die mit ihren mobile Laboren in Containern sowie mit Abwassertests punkten wollte, während der COVID-Pandemie ordentlich. Ab dem Schulbeginn im September 2021 bis zum Ende des Wintersemesters im Februar 2022 wurden von Artichoke an allen Pflichtschulen in Niederösterreich und Oberösterreich PCR-Tests durchgeführt, außerdem machte man Abwasser-Testungen an Kläranlagen in ganz Österreich. auch für das Schuljahr 2022/2023 hatte die Firma einen Zuschlag erhalten und war Vertragspartner des Forschungsministeriums. Schüler:innen in den Bundesländern war das Unternehmen unter der Marke „COVID Fighters“ gut bekannt.

Zwischenzeitlich hat das Unternehmen ein Großraumlabor in Mödling eingerichtet und das Personal auf 190 Mitarbeiter:innen aufgestockt, außerdem wurde 2022 auf Tests in Unternehmen mit „TestMA“ ausgeweitet. Immerhin gewann die Firma Teile der Ausschreibung mit einem gesamten Auftragsvolumen von rund 900 Millionen Euro. Dass es mit dem Ende der Pandemie schwierig werden würde war, klar. 2022 wurden die Preise pro Test von 65 auf 29 Euro mehr als halbiert. Zuletzt wurde versucht, das Geschäftsfeld um Boden- und Wasserproben, Testungen für Haustieren und der Entwicklung einer eigenen Software-Umgebung auszuweiten, allerdings vergeblich.

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