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ICT Austria Juwelen 2024: Sechs nachhaltige Digital-Projekte ausgezeichnet

Bereits zum dritten Mal hat die Initiative ICT Austria im September im Rahmen ihrer Jahresversammlung eine Reihe von „Juwelen“ ausgezeichnet, also herausragende Digital-Projekte aus Österreich, die maßgeblich zur Erhöhung der Nachhaltigkeit beitragen. Sechs spannende Projekte aus sehr unterschiedlichen Bereichen erhielten in diesem Jahr die begehrten Awards. Die Jahresversammlung fand wie schon in den Vorjahren über den Dächern Wiens im Juwel in der Taborstraße statt.

IT-Branche kämpft sich durch schwere Zeiten

Nach einem regnerischen Tag lockerten sich die Wolken gerade rechtzeitig zum Event auf und die Juwelen wurden vor einem strahlenden spätsommerlichen Sonnenuntergang verliehen. ICT Austria Präsident Walter Huemer (CEO Huemer Group) und die Moderatorin des Abends, Verena Kuen (Geschäftsführerin von Innovation 1030) begrüßten zunächst die Gäste. Dem folgte eine spannende Keynote von Barbara Novak, Landesparteisekretärin der SPÖ Wien. Daraufhin fand die Verleihung der diesjährigen Juwelen statt. Der Abend klang bei gemütlichem Networking auf der Panoramaterrasse aus.

In seiner Begrüßung ging Walter Huemer auf die herausfordernden Zeiten ein, die die Digitalbranche in Österreich gerade durchmachen muss. „Gerade in diesen krisenbehafteten Zeiten ist der IT-Fachkräftemangel in Österreich spürbar. Der Bedarf an Talenten in Bereichen wie IT, Digitalisierung, AI und Cloud Computing ist enorm, doch es fehlt an Fachkräften und Ausbildungsmöglichkeiten in den MINT-Fächern. Das schmälert die Wettbewerbsfähigkeit vieler heimischer Unternehmen. Gerade deshalb sind Kooperationen mit innovativen Startups wichtig.“

„Weltweit sensationelle Vorhaben“

Wie ernstzunehmend Startups in der heutigen Zeit sind, erläuterte Verena Kuen: „Es handelt sich bei innovativen Startup-Vorhaben nicht bloß um Spaßprojekte, sie sind für die heimische Wirtschaft von großer Bedeutung.“ Auch die Gastsprecherin aus der Politik Barbara Novak ging auf die aktuellen Herausforderungen ein: „Die österreichische Tech-Branche zeigt trotz der vielen Krisen massives Entwicklungspotenzial. In der Politik müssen wir dem Sektor aber unter die Arme greifen. Hier haben wir den klaren Auftrag, die Teuerung zu verringern und dafür zu sorgen, dass es mehr Fachkräfte im Land gibt.“

Barbara Novak zeigte sich begeistert von den bei der ICT Austria Jahresversammlung gezeigte Juwelen. „Wir haben heute wunderschöne Projekte gesehen, die zeigen, mit welcher Dynamik und Innovationskraft sich die Branche weiterentwickelt hat. Sie hält jeder Krise kräftig entgegen und zeigt ihre Resilienz.“ Auch Walter Huemer hatte viel Lob für die Ausgezeichneten: „Die Projekte sind von den Anwendungsfällen her extrem breit aufgestellt. Das Schlimme daran: Weltweit gesehen sind das sensationelle Vorhaben, nur werden sie nicht publik.“ ICT sei daher bestrebt, diesen Unterfangen eine größere Bühne zu verschaffen.

Digitale Kundenerfahrung und IT-Ausbildung

Sechs spannende Projekte wurden bei der Jahresversammlung von ICT Austria als Juwelen ausgezeichnet. Die Bereiche, in denen sich diese Vorhaben bewegen, sind dabei sehr divers und zeigen die vielen Sektoren, in denen Innovationen entstehen können.

Eines davon ist das Projekt „Customer Centricity“, das dataspot  für die Porsche Holding durchgeführt hat. Ziel des Vorhabens war dabei die Erstellung einer Datenlandkarte für die 360°-Kundensicht. Damit ist gemeint, dass Porsche durch eine digitale Lösung die Qualität der Kundendaten aus seinen verschiedenen Channels steigern und die Kund:innen effizient und nachhaltig servicieren kann. Nicht nur soll Porsche so gezieltere, bessere Werbung schalten können, sondern auch Mitarbeiter:innen entlasten sowie Speicherkapazitäten, IT-Ressourcen und Energieaufwände reduzieren.

Das Projekt „CODE.FUSION“ von Coders.Bay für das Magistrat der Stadt Linz zielt dagegen darauf ab, die so heiß begehrten IT-Fachkräfte im Land aufzubauen. Es handelt sich dabei um eine Qualifizierungsinitiative für Asylwerber:innen. Das soll sowohl die Beschäftigungslosigkeit von Migrant:innen als auch den Mangel an Fachkräften mit Coding-Kenntnissen bekämpfen. Ziel ist, Asylwerbende eine qualifizierte Ausbildung im Bereich Coding zu bieten.

Lieferkettengesetz und Cybersecurity

Ein weiteres Juwel ist das Vorhaben „Klingele Risk Management“, das eine digitale Lösung zur Unterstützung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes entwickelt. CNT Management Consulting hat dieses Projekt für Klingele Paper & Packaging durchgeführt. Es beinhaltet die Errichtung eines umfassenden Risikomanagementsystems und die Definition betriebsinterner Zuständigkeiten. Mit der Anwendung SAP Ariba Risk werden alle Lieferanten bewertet und Hochrisikolieferanten überwacht. Regelmäßige Risikoanalysen und -minimierungsprozesse werden durchgeführt, und alle Maßnahmen werden dokumentiert. Das soll es Klingele Paper & Packaging ermöglichen, sich ohne großen Aufwand an das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz anzupassen.

GENOA konzentrierte sich bei seinem Projekt für die Banner GmbH vor allem auf Cybersecurity. Ziel war es, die Lebenszyklen von Geräten zu optimieren. Denn die gestiegenen Anforderungen an CyberSecurity erfordern regelmäßige Updates von Systemen und den damit verbundenen Austausch von Endgeräten. Durch eine digitale Lösung will es GENOA ermöglichen, die Behaltedauer von Geräten wie Smartphones oder Tablets zu steigern, wobei die Sicherheit weiterhin gewährleistet wird. Der Aufwand für Beschaffungen, die Verschwendung der Ressourcen sowie die Entstehung von Abfall soll dadurch weniger werden. Das wiederum soll den Klima-Abdruck von Banner verringern.

Telehealth und Energiewende

Im Bereich der digitalen Gesundheitsvorsorge bewegt sich das Projekt von sproof für TeleClinic. Es geht dabei um digital signierte Rezepte. Ärzt:innen sollen damit die Möglichkeit haben, Privatrezepte nach den höchsten Standards für rechtsgültiges Signieren zu unterzeichnen. Das Vorhaben strebt danach, Profis im Gesundheitsbereich mehr Zeit für Patient:innen zu geben.

Plan4Energy und Axtesy bieten ein Tool, das auf Basis von simulierten baulichen Maßnahmen die Berechnung von Wirtschaftlichkeit und Amortisation für Plusenergiequartiere ermöglicht. Es richtet sich an Gemeindemitarbeiter:innen, Stadtplanende und interessierte Laien, die möglicherweise wenig Vorwissen im Bereich Energieeffizienz und Quartiersplanung haben, aber dennoch nachhaltige und zukunftsweisende Projekte umsetzen möchten. Nach den Berechnungen kann schnell erkannt werden, wie weit das Quartier von einem Plusenergiequartier entfernt ist, und wieviel ’noch fehlt‘, um eines zu werden.

Das sind die mit ICT Austria Juwelen prämierten Projekte

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