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Ausrangierte E-Auto-Akkus sollen künftig AI-Rechenzentren antreiben

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Während Microsoft, Amazon und Meta künftig stark auf Atomstrom für den betrieb ihrer AI-Rechenzentren setzen wollen, hat der ehemalige Tesla-CTO und Energiespeicher-Unternehmer JB Straubel nun eine andere Idee: Künftig sollen ausrangierte E-Auto-Akkus dabei helfen, den Energiehunger der GPUs zu stillen.

Denn sein Unternehmen Redwood Materials, bekannt für das Recycling von Elektrofahrzeugbatterien, erweitert sein Geschäftsmodell mit einem neuen Unternehmenszweig namens Redwood Energy. Das Unternehmen nutzt gebrauchte Batterien, die noch 50% bis 80% ihrer ursprünglichen Kapazität besitzen, um Energiespeichersysteme für Rechenzentren zu entwickeln. Der Zeitpunkt erscheint günstig, da die energiehungrigen KI-Rechenzentren auch rund um den Redwood-Campus in Nevada aus dem Boden sprießen und die bestehenden Stromnetze an ihre Grenzen bringen.

Redwood verarbeitet jährlich mehr als 20 GWh gebrauchter Lithium-Ionen-Batterien, was etwa 250.000 Elektrofahrzeugen oder 90% der in Nordamerika recycelten Lithium-Ionen-Batterien entspricht. Statt diese Batterien sofort zu recyceln, verlängert das Unternehmen nun deren Lebenszyklus durch Umwidmung für stationäre Energiespeicher. Die erste Installation ist bereits in Betrieb: ein Batteriesystem mit 12 MW Leistung und 63 MWh Speicherkapazität, das ein Rechenzentrum mit 2.000 GPUs für Crusoe, ein KI-Infrastrukturunternehmen, mit Strom versorgt.

Nachhaltige Energielösung für die KI-Ära

Das neue Geschäftsmodell nutzt Redwoods etablierte Logistik- und Diagnosesysteme. Die firmeneigene Software bewertet jede Batterie auf ihre Eignung zur Wiederverwendung, unabhängig vom ursprünglichen Hersteller. Nach dem endgültigen Lebensende fließen die Batterien zurück in den Recyclingprozess, wodurch Metalle und Mineralien für neue Batterien gewonnen werden. Laut Redwood umgeht das System fossile Brennstoffe, reduziert CO2-Emissionen und vermeidet die Genehmigungsverzögerungen traditioneller Infrastruktur.

„Wir sind begeistert von diesem neuen Geschäftsbereich,“ sagt Chris Evdaimon, Investment Manager bei Baillie Gifford, einem wichtigen Geldgeber von Redwood Materials. „Die Einfachheit und Effizienz ihres Energiespeichersystem-Designs, in Bezug auf Infrastrukturanforderungen und die Fähigkeit, netzunabhängig zu sein, ist eine ideale Lösung für die ständig wachsenden Energieanforderungen von Rechenzentren.“ Er lobt das Unternehmen für sein „großartiges Timing, erhebliche Skalierungsmöglichkeiten und ein potenziell von Anfang an cash-generierendes Geschäft“.

Enormes Marktpotenzial

Die Wachstumschancen sind beträchtlich. Allein in den USA erreichen in diesem Jahr mehr als 100.000 Elektrofahrzeuge das Ende ihrer Lebensdauer. Die über 5 Millionen Elektrofahrzeuge auf US-Straßen repräsentieren laut Redwood 350 GWh latente Energiespeicherkapazität, und diese Zahl wächst jährlich um 150 GWh. Redwood Energy plant, bis 2028 20 GWh an Second-Life-Batteriespeichern zu installieren. Diese Energie könnte KI-Supercomputer antreiben, Stromnetze stabilisieren und erneuerbare Energie für Städte speichern – bei geringeren Kosten und Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Energiequellen.

In einer Welt, die zur Elektrifizierung drängt und gleichzeitig den wachsenden Energiehunger der KI-Systeme stillen muss, bietet Redwood eine potenzielle Win-Win-Lösung: Umweltverträglichkeit und wirtschaftliche Skalierbarkeit. Während die Netzbelastung steigt und geopolitische Risiken globale Lieferketten komplizieren, könnte Redwoods in Amerika hergestellte, unendlich recycelbare Lösung zu einem Eckpfeiler der neuen Energiewirtschaft für KI werden.

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