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Bei Microsoft glaubt man, dass AI-Agenten SaaS bis 2030 ablösen werden

Microsoft. © Valent Lau auf Unsplash
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Microsoft setzt auf eine radikale Transformation der Unternehmens-Software. Charles Lamanna, Corporate Vice President für Geschäftsanwendungen und Plattformen bei Microsoft, prognostiziert, dass traditionelle Business-Anwendungen bis 2030 obsolet sein werden. Stattdessen sollen KI-gestützte „Geschäftsagenten“ die Führung übernehmen.

Diese Vision baut auf einer früheren Aussage von CEO Satya Nadella auf, der bereits im Dezember letzten Jahres verkündete, dass SaaS-Anwendungen keine große Zukunft haben. „Wenn man sich eine Geschäftsanwendung ansieht, die auf einem Mainframe lief, sieht sie der webbasierten Geschäftsanwendung von heute bemerkenswert ähnlich“, erklärte Lamanna im Founded & Funded-Podcast. „Das wird in 10 Jahren nicht mehr der Fall sein.“

Legacy-Anwendungen scheinen resistent

Die neuen „Geschäftsagenten“ sollen mit generativer KI-Benutzeroberfläche ausgestattet sein, die sich dynamisch an Benutzerbedürfnisse anpasst, zielorientiert arbeitet und Vektordatenbanken für KI-native Operationen nutzt. Lamanna skizziert einen aggressiven Zeitplan: Die neuen Muster werden innerhalb von 6-18 Monaten klar definiert sein, mit breiter Marktdurchdringung bis 2030. Die Branche reagiert gespalten.

Mary Jo Foley, Chefredakteurin bei Directions on Microsoft, ist aber skeptisch: „Geschäftsanwendungen, wie wir sie kennen, sind tot. Das ist die neue trendige Botschaft von Microsoft, Salesforce und anderen Unternehmen, die jetzt darauf fokussiert sind, ‚agentenbasierte‘ Systeme zu etablieren. Aber Legacy-ERP-, CRM-, HRM- und Office-Anwendungen in ‚agenten-native‘ Plattformen umzuwandeln – was auch immer das letztendlich bedeutet – wird ein langer und schmerzhafter Prozess sein, falls es überhaupt jemals wirklich geschieht.“

Derzeit beobachtet die Branche eine beispiellose Konvergenz um offene Standards. Protokolle wie das Model Context Protocol (MCP) und das Agent2Agent Protocol (A2A) erleben Akzeptanzraten, die laut Lamanna seit den frühen Tagen des Webs mit HTML und HTTP nicht mehr gesehen wurden.

Organisatorische Auswirkungen

Lamannas Vision geht über die Technologie hinaus und umfasst eine grundlegende Umstrukturierung der Unternehmensorganisation. Anstelle von Experten in engen Fachgebieten werden Arbeitnehmer zu Generalisten, die von KI-Experten unterstützt werden. „Ein Team ist eine Gruppe von Menschen und KI-Agenten“, erklärt Lamanna. „So müssen wir anfangen zu denken, wie wir Organisationen und Unternehmen strukturieren.“ Traditionelle Abteilungsgrenzen könnten sich auflösen: „Vielleicht werden Vertrieb, Marketing und Kundensupport zu einer einzigen Rolle, und eine Person übernimmt alle drei Aufgaben.“

Für Unternehmen, die diese Transformation meistern wollen, nennt Lamanna drei kritische Erfolgsfaktoren: Ressourcenbeschränkungen, um echte Produktivitätsverbesserungen zu erzwingen; Demokratisierung, damit alle Benutzer unabhängig von ihrer technischen Expertise täglich mit KI-Tools arbeiten; und Fokussierung auf wenige, gut umgesetzte Projekte statt auf Hunderte von Initiativen. Ob die Transformation bis 2030 abgeschlossen sein wird oder ein weiteres Jahrzehnt dauert – die Unternehmens-Software-Landschaft von 2035 wird jedenfalls nicht mehr wie heute aussehen, so viel ist sicher.

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