Bitcoin bei 18.000 Dollar, Crypto-Markt steigt auf 500 Milliarden Dollar
Nein, das ist nicht die Corona-Kurve mit der zweiten Welle, das ist der Kurs von Bitcoin – dem „digitalen Gold“, auf das sich derzeit alle stürzen. Gerade hat der Kurs von BTC die 18.000 Dollar durchbrochen, und jetzt ist der Allzeitrekord von Dezember 2017 (knapp 20.000 Dollar) wirklich in greifbarer Nähe. Anleger jubeln – auch jene die spät dazugekommen sind. Denn wer etwa zu Jahresbeginn (7.200 Dollar) investiert hat, der hat seinen Einsatz mittlerweile mehr als verdoppelt.
Aber der Reihe nach. Für die, die es noch nicht mitbekommen haben: Bitcoin legt derzeit ein steiles Wachstum mit und reißt, wie immer eigentlich, auch viele andere Crypto-Assets mit nach oben. Das hat die Marktkapitalisierung von an Exchanges gehandelten Assets insgesamt auf nunmehr über 500 Milliarden Dollar gehoben (335 Mrd. davon macht BTC alleine aus). Bedeutet: Auch viele andere Coins und Tokens sind im Wert ordentlich gestiegen – Chainlink, XRP und Wrapped Bitcoin gehören im Moment zu den größten Profiteuren der Preis-Rallye.
„Dieses Mal fließt institutionelles Geld“
Warum nun der zweite Hype? Natürlich spielen mehrere Faktoren zusammen Insgesamt dürfte das Krisen-Jahr 2020 mit der Corona-Pandemie und der Nerven aufreibenden US-Wahl vielen Anlegern signalisiert haben: Investiere jetzt in alternative Assets. Gerade der Zielgruppe der Millennials, die auch ganz gerne zu Tesla-Aktien und Co greift, wird eine hohe Affinität zum „digitalen Gold“ nachgesagt.
Die andere Analyse ist aber: Waren es 2017 die Crypto-Afficionados, einige Whales und die ICO-Community, die den Markt getrieben haben, so sind es diesmal die institutionellen Investoren. „Wir sehen BTC-Preise, die seit Jahren nicht mehr erreicht worden sind. Dieses Mal fließt institutionelles Geld in Bitcoin“, sagt etwa Paolo Ardoino, der Technik-Chef hinter dem Stablecoin Tether (USDT) und der exchange Bitfinex. Und weil es nun eben große Unternehmen und professionelle Fonds, die in das Asset investieren, und deswegen müsse man nun „die Art von tadellosem Service bieten, die von den etablierten Kapitalmärkten erwartet wird.“
„Dieses Mal haben haben institutionelle Anleger und Unternehmensallokatoren wie die Wall-Street-Legende Bill Miller, die Bitcoin zur Inflationssicherung langfristig halten wollen, den Markt getrieben und nicht spekulativ bzw. kopflos handelnde Privatkunden“, analysiert auch Lanre Ige, Research Associate bei der Schweizer 21Shares, die auf Krypto-Investments spezialisiert ist. Die Kapitalzuflüsse würden überwiegend aus diesen Investitionsvehikeln großer Institutionen und Unternehmen kommen.
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Börsennotierte Unternehmen investieren
Wer sind nun diese „institutionellen Investoren“? Klar, ein sperriger Begriff, unter dem man sich wenig vorstellen kann. Aber eine Liste wie jene auf BitcoinTreasuries.org gibt Einblicke, welche Unternehmen und Investoren große Beträge in Bitcoin stecken. Dazu zählen etwa börsennotierte Unternehmen wie MicroStrategy, Square oder Galaxy Holdings. Auch PayPal muss viel BTC, LTC oder BCH zukaufen, um es an seine eigenen Kunden (vorerst in den USA, später weltweit) weiter verkaufen zu können.
Bei Retail-Investoren (also unsereins) wird derzeit sogar noch Zurückhaltung vermutet. „Das Interesse der Privatanleger wird irgendwann zurückkommen, daran sollte kein Zweifel bestehen, insbesondere angesichts des jüngsten Wechsels in der SEC-Führung mit dem Rücktritt des Bitcoin-skeptischen Vorsitzenden Jay Clayton. Der Führungswechsel könnte die Tür für einen US Bitcoin ETF öffnen“, heißt es weiter seitens 21Shares. Auch der Marktstart von PayPal im Krypto-Bereich soll dafür sorgen, dass 2021 das Interesse bei Otto Normalverbraucher steigen wird.
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