Bitcoin fällt auf 115.000 Dollar zurück, Daten zeigen viele Gewinnrealisierungen

Bitcoin ist von seinem jüngsten Allzeithoch Ende vergangener Woche von über 124.000 Dollar um mehr als 7 Prozent gefallen und notiert aktuell unter der 115.000-Dollar-Marke. Der Rückgang wird hauptsächlich auf umfangreiche Gewinnmitnahmen zurückgeführt, wobei Händler über das Wochenende Gewinne in Höhe von über 3,5 Milliarden Dollar realisierten.
Laut Daten von Glassnode wurden allein am Samstag Gewinne von 3,3 Milliarden Dollar realisiert – der höchste Tageswert seit Mitte Juli und einer der größten in diesem Jahr. Die Gewinnmitnahmen haben sich seit dem Tiefpunkt von 76.000 Dollar im April beschleunigt, wobei die psychologisch wichtige 100.000-Dollar-Marke erneuten Verkaufsdruck auslöste.
Abnehmende Korrektur-Intensität
Bemerkenswert ist, dass die Korrekturen von den jeweiligen Allzeithochs in diesem Jahr kontinuierlich kleiner geworden sind. Dies deutet auf eine zunehmende Marktreife und Widerstandsfähigkeit hin:
- Januar: 30% Rückgang
- Mai: 12% Rückgang
- Juli: 9% Rückgang
- August: 8% Rückgang (aktuell)
Marktliquidationen und Handelsaktivität
Der Preisrückgang führte zu Liquidationen von über 300 Millionen Dollar, wie Daten von CoinGlass zeigen. Analysten betonen, dass Derivate-Daten auf eine Welle von Gewinnmitnahmen hindeuten, nicht auf eine grundlegende Verschiebung zu einer bearischen Marktstimmung.
Die Kombination aus einem Rückgang der offenen Positionen um 350 Millionen Dollar und einem Rückgang des Volumen-Deltas deutet direkt auf Gewinnmitnahmen hin.
Makroökonomische Faktoren im Fokus
Als weitere Einflussfaktoren gelten geopolitische Unsicherheiten rund um den Russland-Ukraine-Konflikt sowie bevorstehende makroökonomische Ereignisse. Besonders die für Freitag erwartete Rede von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell wird als entscheidend für den weiteren Marktverlauf betrachtet.
Das CME FedWatch Tool zeigt eine Wahrscheinlichkeit von 83,4 Prozent für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im September. Zinssenkungen machen das Halten von Bargeld weniger attraktiv und können Investoren dazu veranlassen, höhere Renditen in riskanteren Anlagen wie Kryptowährungen zu suchen. Trotz des aktuellen Rückgangs zeigen On-Chain-Daten starke Dip-Buying-Aktivitäten.