Studie

Bitcoin-Mining verursacht 0,1 Prozent der weltweiten Treibhausgase

Mining-Anlage von Compute North in McCamey, Texas. © Compute North
Mining-Anlage von Compute North in McCamey, Texas. © Compute North

Es sind Zahlen, die wieder für viele Diskussionen sorgen werden: Einer neuen Studie des Cambridge Centre for Alternative Finance (CCAF) sorgt Bitcoin-Mining weltweit für 0,1 Prozent der Treibhausgase. Errechnet wurde an der renommierten britischen Universität, dass BTC dieses Jahr 48,35 Millionen Tonnen CO2 verursachen wird.

Die gute Nachricht: Das sind immerhin 14,1 Prozent weniger Treibhausgase als noch 2021. Die schlechte Nachricht: Die Ursache dafür ist nicht der Ausbau des Anteils von Erneuerbaren Energiequellen am Strommix, sondern eher der Krypto-Crash 2022, der für einen Rückgang der Hashrate sorgte. Das bedeutet, dass Mining-Unternehmen die Netzwerk angeschlossene Rechen-Power reduziert haben, weil es durch den gefallenen BTC-Kurs teilweise unrentabel wurde, Bitcoin zu minen.

„Ein deutlicher Rückgang der Rentabilität des Mining führte zu einem Rückgang des Stromverbrauchs trotz erheblicher Steigerungen der Hash-Rate“, heißt es seitens Studienautor Alexander Neumueller. „Selbst wenn die Hash-Rate steigt, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass der Stromverbrauch steigt, wenn die Effizienz der Geräte zunimmt. Miner sind rationale Wirtschaftssubjekte. Sie würden nicht einfach etwas laufen lassen, nur weil es läuft. Sie würden Maschinen, die nicht profitabel sind, abschalten und dann mit den profitableren weitermachen.“

Anteil der Erneuerbaren bei 37,6%

Laut CCAF liegt der Anteil der erneuerbaren Energiequellen in der Bitcoin-Mining-Industrie 2022 nur bei bis dato 37,6 Prozent. Kohle und Gas dominieren den Studienautor:innen zufolge weiterhin. Was aufgrund fehlender Datengrundlage nicht berechnet werden konnte, ist der Anteil an Gas Flaring. Dabei wird überschüssiges Gas etwa von Raffinerien als Energiequelle genutzt, anstatt es abzufackeln.

Gegenüber 2021 hat sich der Einsatz fossiler Energien nicht verringert. So sieht die Verteilung aus:

  • Solar: 3,17%
  • Wind: 6,52%
  • Wasser: 14,87%
  • Atom: 11,3%
  • Gas: 24,97%
  • Kohle: 36,55%
  • Öl: 0,89%

Diese Zahlen stehen in starkem Kontrast zu den Behauptungen des Bitcoin Mining Council, das den Anteil an Erneuerbaren Energien bei etwa 60 Prozent sieht (Trending Topics berichtete). Beim BMC handelt es sich um eine von Bitcoin-Maximalist initiierte Branchenvertretung, der zahlreiche Krypto-Unternehmen (u.a. (u.a.  Argo Blockchain, BitfarmsCelsius Network, BlockFi, Compute NorthCore ScientificGalaxy DigitalHive BlockchainHut8Riot Blockchain) angehören.

Drohgebärden aus dem Weißen Haus

Diese neuen Zahlen der Cambridge-Universität werden von der Branche und ihren Kritiker:innen genau im Auge behalten. Nachdem Bitcoin-Mining in der EU an einem De-facto-Verbot knapp vorbei schrammte (Trending Topics berichtete), braut sich nun im Weißen Haus etwas zusammen. Dort rechnete man der Branche kürzlich vor, dass Krypto-Mining 0,4 % bis 0,8 % der gesamten Treibhausgasemissionen der USA verursache.

Die US-Administration forderte von der Mining-Industrie Maßnahmen zur Senkung dieser CO2-Emissionen. „Sollten sich diese Maßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen als unwirksam erweisen, sollte die Regierung Maßnahmen der Exekutive prüfen und der Kongress könnte eine Gesetzgebung in Erwägung ziehen, um die Verwendung von Konsensmechanismen mit hoher Energieintensität für das Krypto-Asset-Mining einzuschränken oder zu unterbinden“, wurde gedroht.

Bitcoin-Mining soll mittlerweile zu 60% auf Erneuerbarer Energie laufen

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