Bitcoin steigt auf 117.000 Dollar kurz vor möglicher US-Zinssenkung

BTC scheint zurück im Sattel, zumindest vorübergehen: Denn Bitcoin als größte und wichtigste Kryptowährung der Welt hat seine Position über der psychologisch wichtigen Marke von 117.000 Dollar zurückerobert. Der Anstieg nach einem deutlichen Durchhänger Anfang September hinunter auf 107.000 Dollar kmmt zu einem Zeitpunkt, an dem die Märkte gespannt auf die FOMC-Sitzung der Federal Reserve am heutigen 17. September blicken.
Fed-Zinssenkung gilt als ziemlich fix
Die Finanzwelt erwartet mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank Federal Reserve, was den Leitzins auf eine Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent senken würde. Nur sehr wenige Marktteilnehmer spekulieren auf eine größere Senkung um 50 Basispunkte. Jedenfalls aber wäre es die erste Zinssenkung seit Dezember 2024 und könnte eine entscheidende Wende in der Geldpolitik einläuten.
US-Präsident Donald Trump drängt seit Monaten auf eine Zinssenkung, weil es seiner Ansicht nach die Märkte ankurbeln würde. Fed-Chef Jerome Powell, der von Trump hart angefeindet wurde, hat diesem Drängen bis zuletzt widerstanden, weil er der Ansicht war, dass Trumps Zölle die Inflation ankurbeln würden, und eine gleichzeitige Zinssenung sei da kontraproduktiv. Zuletzt ließ Powell aber durchblicken, dass eine Zinssenkung bei der FOMC-Sitzung im September folgen könnte.
Makroökonomisches Umfeld durchwachsen
Die aktuellen Wirtschaftsdaten sprechen nicht uneingeschränkt für lockerere Geldpolitik: Die Verbraucherpreise stiegen im August um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat, wodurch die jährliche US-Inflationsrate auf 2,9 Prozent kletterte – den höchsten Wert seit Jänner. Gleichzeitig erreichten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe den höchsten Stand seit vier Jahren.
Historisch gesehen haben Kryptowährungskurse oft positiv auf Zinssenkungen reagiert, weil niedrigere Zinsen zumeist gut für risikoreichere Assets sind und die Nachfrage nach nicht-renditetragenden Vermögenswerten wie Kryptowährungen fördern.
Zuletzt war auch wieder zu beobachten, dass die Zuflüsse in Krypto-ETFs für Bitcoin wie auch Ethereum wieder zugenommen haben – wenn auch nicht im Ausmaß vorangegangener Phasen:
Prognosen und Risiken
Wenn die Zinssenkung tatsächlich kommt, dann könnte das das Signalsein, dass Krypto-Investoren bei noch höheren Preisen zuschlagen. Bitcoin ist aktuell etwa 6 Prozent von seinem eigenen Allzeithoch bei 124.000 Dollar entfernt, Ethereum liegt etwa 9 Prozent unter der Bestmarke von 4.953 Dollar. Es bleibt abzuwarten, ob die Fed für neue All-Time-Highs sorgen wird.
Denn: Analysten warnen auch vor möglichen “Sell-the-News”-Reaktionen, da die von vielen erwartete Zinssenkung bereits weitgehend eingepreist sein könnte . JPMorgan-Stratege David Kelly mahnt zur Vorsicht, sollten die Märkte die Zinssenkung als Nachgeben gegenüber politischem Druck interpretieren, was zusätzliche Risiken für Aktien, Anleihen, den US-Dollar und Kryptowährungen bedeuten könnte