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BNPL-Fintech Klarna verdreifacht Verluste im ersten Halbjahr

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Nach den Hype-Jahren 2020 und 2021 ist der BNPL-Anbieter Klarna schwer angeschlagen. Nach dem massiven Downround und Massenkündigungen muss das schwedische Unicorn heute von einem ziemlich harten ersten Halbjahr 2022 berichten. So hat sich der operative Verlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdreifacht.

Diese Verdreifachung bedeutet, dass sich die Verluste von Klarna von 168 Millionen im 1. Halbjahr 2021 auf satte 580 Millionen Dollar im ersten Halbjahr 2022 ausgeweitet haben. Allerdings ist auch beachtenswert, dass der Umsatz ordentlich gewachsen ist – also in einer Zeitperiode, in der die Inflation in Europa und den USA stetig wuchs. Der Umsatz lag bei 950 Millionen Dollar, also 24% höher als im Vorjahreszeitraum. Dieses Wachstum kommt vor allem aus den USA und UK. 30 der 150 Millionen Nutzer:innen weltweit kommen aus den USA.

Klarna ist vom wertvollsten Tech-Unicorn Europas von einer Bewertung bei etwa 45 Milliarden um 85 Prozent auf nur mehr 6,7 Milliarden Dollar abgestürzt. Bei der Finanzierungsrunde hat das Unternehmen aber auch satte 794 Millionen Euro (800 Mio. Dollar) aufgenommen. Die kann es jetzt gut brauchen, um die (sicher antizipierten) Verluste auszugleichen.

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Kreditkartenfirmen als Gegner

Klarna und andere BNPL-Anbieter stehen auch in der Kritik, weil sie als Schuldenfallen der Generation Z gelten. Nach Kritik hat das Unternehmen bereits seine Konditionen verändert (Trending Topics berichtete). Aktuell stellt man sich als bessere Alternative zu Kreditkartenfirmen dar.

„Kreditkartenunternehmen geben den Verbrauchern ein Limit von 30.000 US-Dollar, und versuchen, die Verbraucher zum Ausgeben, Ausgeben, Ausgeben zu bewegen, zum höchstmöglichen Zinssatz, denn so verdienen sie Geld. Unser Geschäft ist ganz anders. Der durchschnittliche ausstehende Betrag liegt bei 100 US-Dollar. Er steht nur weniger als zwei Monate aus und wird in Raten abgezahlt. Die Verbraucher zahlen also ihre Schulden über einen bestimmten Zeitraum – das hilft ihrem Cashflow. In einem Umfeld, in dem die Zinssätze steigen, wollen Sie als Verbraucher nicht in den Händen von Kreditkartenunternehmen sein – Ihre Interessen stehen nicht im Einklang mit deren Interessen“, so CEO Sebastian Siemiatkowski.

Schließlich vergleicht sich Siemiatkowski erstmals auch direkt mit dem US-Konkurrenten Affirm. Hinsichtlich Gross Merchandise Volume (GMV; Bruttowarenvolumen) sei man fünf mal so groß wie Affirm und wachse schneller. Das bedeutet, dass über Klarnas Bezahlmethoden Waren im fünffachen Wert bestellt werden als beim Hauptrivalen. Auch wenn man jetzt große Verluste schreibe, das zweite Halbjahr 2022 werde viel besser.

Ratenkauf geringer Anteil am Gesamtgeschäft in Deutschland

Klarna will sich aber nicht nur als BNPL-Anbieter, sondern auch als lizenzierte europäische Bank verstanden wissen, die neben Festgeldkonten eben Sofortzahlung, Rechnungs- und Ratenkauf anbietet. „Unter den Bezahloptionen ist der Ratenkauf das am wenigsten genutzte Produkt: Im vergangenen Jahr wurden nur drei Prozent unserer Rechnungen in Deutschland per Ratenkauf beglichen, der Rest per Sofort- und Rechnungskauf“, heißt es dazu.

Klarna und anderen Anbietern, die derzeit Lücken in den Finanzregeln ausnutzen, um digitale Schnellkredite zu vergeben, droht aber Ungemach. 2023 ist in Großbritannien und der EU mit neuen verschärften Regeln zu rechnen, die das BNPL-Business verschärfen dürften (Trending Topics berichtete).

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