EdTech

Chegg: ChatGPT lässt Aktie der Busuu-Mutter abstürzen

ChatGPT am Notebook. © Canva Pro
ChatGPT on Notebook. © Canva Pro

Selbst dem Suchmaschinen-Riesen Google hat der KI-Chatbot ChatGPT schon viele Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung gekostet, seit sich Microsoft mit dem Startup dahinter, OpenAI, verbündet hat. Am augenscheinlichsten ist der Effekt des AI-Services, das automatisiert Texte und Code produziert, derzeit bei den Aktien von EdTech-Unternehmen.

So ist die Aktie von Chegg – also der Mutter der Sprachlern-App Busuu – diese Woche um fast die Hälfte (48,5%) eingeknickt. Das Problem an der Sache war dann die Konversation im Investors Call rund um den Einfluss von ChatGPT aufs künftige Geschäft. Denn dazu sagte CEO Dan Rosensweig Folgendes:

„Deutlicher Anstieg des Interesses von Studenten an ChatGPT“

„In der ersten Hälfte des Jahres konnten wir keine spürbaren Auswirkungen von ChatGPT auf unser Wachstum bei neuen Konten feststellen, und wir erfüllten die Erwartungen bei den Neuanmeldungen. Seit März haben wir jedoch einen deutlichen Anstieg des Interesses von Studenten an ChatGPT festgestellt. Wir glauben nun, dass dies einen Einfluss auf unser Neukundenwachstum hat.“

Chegg bietet digitale Lernunterlagen zur Prüfungsvorbereitung für Schüler:innen gegen eine monatliche Gebühr ab 15 Dollar pro Monat. Unter den gebotenen digitalen Tools finden sich auch Rechen-Helfer, Rechtschreibprüfung oder ein Zitate-Generator – also allesamt Dinge, die auch ChatGPT (sicher in etwas anderer Form) kann. Dass sich Studierende und Schüler:innen nun vermehrt dem AI-Bot zuwenden, der teilweise gratis verfügbar ist, ist im Bildungswesen keine Neuigkeit.

Nicht nur die Chegg-Aktie, auch andere Aktien von EdTech-Unternehmen wurden abgestraft. Hier die Charts:

  • Chegg = Orange
  • Coursera = Türkis
  • Duolingo = Gelb
  • Stride = Pink

Chegg hat für das erste Quartal 2023 einen Umsatz von insgesamt 187,6 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Das entspricht einem Rückgang um 7,24 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, damals waren es 202,2 Mio. US-Dollar. Das US-Unternehmen, dass Busuu um 385 Mio. Euro zukaufte, hofft nun mittelfristig auf die Integration von AI in seine eigenen Produkte. Zwischenzeitlich setzt man auf die „hohen Bindungsquoten“ bestehender User, und man wolle nur einen Ausblick auf das nächste Quartal, aber nicht auf das nächste Geschäftsjahr geben.

Chegg baut GPT-4 in eigene Dienste ein

Chegg ist eines jener Unternehmen, die OpenAI-Kunde geworden sind. Mit „CheggMate“ baut man einen Lern-Bot auf Basis von GPT-4, den man mit dem proprietären, hauseigenen Content trainieren will. Das soll personalisiertes Lernen ermöglichen. Noch ist CheggMate aber nicht zu haben, es gibt lediglich eine Warteliste für das Tool.

Derweil muss man bei Chegg davon ausgehen, dass man nicht mehr viele neue Kund:innen gewinnen wird können, wenn es parallel das kostenlose ChatGPT gibt. „Es geht nur darum, dass wir herausgefunden haben, dass die Leute, die normalerweise in der Mitte des Semesters für uns zahlen würden, sich den Abschlussprüfungen nähern und zögerten, zu zahlen oder längerfristige Abonnenten zu werden, jetzt eine neue kostenlose Website haben, die sie ausprobieren können“, so Rosensweig. „Wir haben in der Vergangenheit alle kostenlosen Websites mit der Zeit ziemlich deutlich besiegt, und wir erwarten, dass wir mit CheggMate auch in Zukunft großen Erfolg haben werden.“ Was auch bedeutet: Wenn CheggMate ein Erfolg wird, dann wird OpenAI als KI-Provider viel Geld verdienen.

Busuu: Sprachlern-App von Bernhard Niesner soll um 385 Mio. Euro gekauft werden

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