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Circle: Stablecoin-Firma will zur US-Bank werden

Jeremy Allaire, CEO von Circle. © Eóin Noonan/MoneyConf (CC BY 2.0 via Flickr)
Jeremy Allaire, CEO von Circle. © Eóin Noonan/MoneyConf (CC BY 2.0 via Flickr)
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Die Ambitionen von Jeremy Allaire könnten gar nicht größer sein. Nachdem er bereits eine der größten Finanzierungsrunden des Jahres in der Krypto-Industrie an Bord geholt hat und sein Unternehmen Circle an die Börse bringen will, offenbart er nun, was das große Ziel ist. Circle, besser bekannt für den Stablecoin USDC, der gemeinsam mit dem Krypto-Händler Coinbase herausgegeben wird, soll eine Bank werden.

„Mit einem USDC-Umlauf von mehr als 27,5 Mrd. USD und aufbauend auf unserem langjährigen Engagement für Vertrauen, Transparenz und Rechenschaftspflicht bei den Dollar-Reserven, mit denen USDC unterlegt ist, machen wir uns nun auf den Weg, eine nationale Geschäftsbank mit US-Bundeszulassung zu werden“, schreibt Allaire. Man wolle sich dazu von der Federal Reserve, dem Office of the Comptroller of the Currency und der FDIC regulieren lassen und sämtliche Auflagen, die auch andere Banken haben, erfüllen.

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Erste US-Bank für CBDC?

Gelingt Circle dieser Schritt, dann würde diese Krypto-Bank de facto einen digitalen US-Dollar (Central Bank Digital Currency, kurz CBDC) herausgeben – also etwas, was in der EU oder in China staatlichen Institutionen vorbehalten sein soll. In den USA wäre es aber ein Privatunternehmen, das eine CBDC herausgibt. Allerdings muss man auch festhalten, dass Circle nur seine Bestrebungen bekannt gegeben hat, eine voll regulierte Bank werden zu wollen, den Prozess aber noch nicht eingeleitet hat. Die Ankündigung könnte strategisch sein, um den anstehenden Börsengang via SPAC zu pushen.

Der Stablecoin USDC wird von Circle über das Konsortium Centre gemeinsam mit Coinbase herausgegeben. Dass USDC 1:1 durch Dollar gedeckt werde – diese Behauptung hat Coinbase kürzlich fallen gelassen. Circle-CEO Allaire verweist auf die Attestate von Wirtschaftsprüfer Grant Thornton. Diese sollen bestätigen, dass USDC zu etwa 60 Prozent durch Cash bzw. Cash Äquivalente gedeckt sind, der Rest verteilt sich auf andere Finanzprodukte wie Schuldverschreibungen oder Unternehmensanleihen. Das wirft aber auch die Frage auf, wie liquide diese Assets sind. Wenn plötzlich alle USDC-Besitzer ihre digitalen Token gegen Dollar tauschen wollen würden – könnte Circle das bewältigen?

Fragwürdige Liquidität von USDC

Eine klare Antwort seitens Allaire gibt es dazu nicht. „Auf dem Weg zu einer nationalen Banken werden wir damit beginnen, Informationen über die grundlegende Liquidität von USDC und unsere Liquiditätsabdeckung gemäß Basel III zu veröffentlichen2, so Allaire. Ebenso wolle man „proaktiv mit nationalen Aufsichtsbehörden an der endgültigen kommerziellen Einführung neuer Standards für digitale Dollarwährungen“ arbeiten.

Doch wie stabil ist USDC überhaupt? Circle-Konkurrent Paxos hat diesbezüglich vor kurzem harsche Kritik geübt. „Weder USDC- noch Tether-Token sind Stablecoins, und zwar nicht nur dem Namen nach. Diese Token sind mit illiquiden und riskanten Schuldverschreibungen unterlegt – eine kritische Schwäche, die keine Aufsichtsbehörde zulassen würde, da dies ein unangemessenes Risiko für ihre Kunden schafft“, so Dan Burstein, Chief Compliance Officer bei Paxos – also einer Firma, die für andere Unternehmen wie Binance Stablecoins herausgibt.

„Weder USDC noch Tether sind Stablecoins“: Streit um Krypto-Assets verschärft sich

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