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ConsenSys: Milliardenschwere Ungereimtheiten beim führenden Ethereum-Entwickler

Joseph Lubin, Mitgründer von Ethereum und ConsenSys. © ConsenSys
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ConsenSys ist eine ordentliche Nummer in der Krypto-Industrie. Gegründet von Ethereum-Co-Founder Joseph Lubin, wird etwa die wichtige ETH-Wallet MetaMask, das Blockchain-Protokoll Quorum oder das Entwickler-Tool Infura von dem Unternehmen mit Hauptsitz in New York entwickelt. MetaMask mit mehr als 21 Millionen Nuzer:innen weltweit ist generell eine sehr wichtige Software, auf die sich die User verlassen.

In Sachen MetaMask und Infura soll es aber nun 2020 zu ungewöhnlichen Übertragungen gekommen sein. So soll „grundlegendes geistiges Eigentum und Tochtergesellschaften illegal“ von der Schweizer ConsenSys AG (CAG) an ein neues Unternehmen, die ConsenSys Software Incorporated (CSI) in den USA, übertragen worden sein. Und zwar im Austausch für eine 10%ige Beteiligung an CSI und einen Ausgleich für ein 39-Millionen-Dollar-Darlehen für Gründer Joseph Lubin.

Diese Übertragung zwischen der Schweiz (ein beliebter Standort für Krypto-Unternehmen) und den USA soll auf den Decknamen „Project North Star“ gelaufen sein. „North Star“ ist ein in der Tech-Welt beliebter Begriff, um, die wichtigsten Unternehmenskennzahlen zu bezeichnen, etwa Umsatz, Bewertung, Zahl der User usw.

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„Illegale Übertragung“

Dieser Vorgang stößt nun einer Gruppe von fünfunddreißig ehemaligen Mitarbeiter:innen, die ihnen zufolge mehr als 50% aller bekannten Aktionäre der ConsenSys AG (CAG) repräsentieren, sauer auf. Diese Die Minderheitsaktionäre der CAG hatten ihren Angaben zufolge keine Ahnung, dass diese „illegale Übertragung“ von geistigem Eigentum stattgefunden hatte – auch, weil Shareholder Meetings gegen die Regeln der Schweiz verschoben wurden – jenes für das entscheidende Jahr 2020 hätte noch gar nicht stattgefunden.

Die 35 Ex-Mitarbeiter:innen sehen sich nun beraubt. „Wir werden dafür kämpfen, dass das geistige Eigentum und die Tochtergesellschaften an die CAG zurückgegeben werden, und wir werden darauf drängen, dass das Schweizer Gerichtssystem für Gerechtigkeit sorgt. Wir sind nicht daran interessiert, uns mit weniger zufrieden zu geben, und wir sind bereit für die bevorstehenden gerichtlichen Auseinandersetzungen“, heißt es in einer Aussendung.

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…dann kamen die großen Finanzierungsrunden

Die Assets, die an die CSI übertragen wurden, haben einigen Wert. MetaMask ist die wichtigste Ethereum-Wallet der Welt, und Infura ein wesentliches Entwicklungs-Tool für die Ethereum-Blockchain. Und: Wie berichtet hat ConsenSys 2021 in zwei Finanzierungsrunden insgesamt 265 Millionen Dollar geholt, und zwar von namhaften Investoren wie e J.P. Morgan, Mastercard, UBS, Alameda Research, Animoca Brands, Coinbase Ventures und HSBC.

Die Unternehmensbewertung ist 2021 auf satte 3,2 Milliarden Dollar geklettert. In den Presseaussendungen hat sich ConsenSys immer wieder mit MetaMask und Infura geschmückt und hervorgehoben, welch wichtige Tools diese für das Web3 wären. Nun steht zur Debatte, ob diese Assets überhaupt korrekt an die US-Firma übertragen wurden, und es gibt eine Reihe von Ex-Mitarbeiter:innen, die die Angelegenheit vor Gericht bringen wollen.

Für ConsenSys, das mit MetaMask und Infura groß auf seiner eigenen Webseite wirbt, ist das ein sehr unangenehmer Zeitpunkt. Denn es gibt aktuell Gerüchte, dass das Unternehmen von Lubin eine neuerliche Finanzierungsrunde bei einer Bewertung von nunmehr 7 Milliarden Dollar plant. Wenn nun in Frage steht, dass wesentliche Assets dem Unternehmen gar nicht gehören, dann wird das Auswirkungen aufs Fundraising haben. Eine Reaktion seitens Lubin und seinem Unternehmen gibt es bisher nicht auf die Vorwürfe.

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