Corona-Krise: „Kristallklares“ Wasser in Venedig und bessere Luft in Italien
In Italien wütet das Coronavirus besonders heftig und das Land hat drastische Maßnahmen gesetzt und ganze Regionen komplett abgeschottet. Das verschafft offenbar auch der Umwelt eine Verschnaufpause, was sich bereits in einer besseren Luft- und auch Wasserqualität bemerkbar macht. In der menschenleeren Lagunenstadt Venedig ist von „kristallklarem“ Wasser in den Kanälen die Rede – man könne sogar Fische auf dem Grund erkennen.
Weniger Sedimente aufgewirbelt
Dass das Wasser ungewöhnlich klar ist, hat nicht nur mit der geringeren Umweltbelastung durch ein geringeres Verkehrsaufkommen zu tun. Wenn in den Kanälen weniger Verkehr herrscht, wird das Wasser weniger bewegt. Sedimente, die sonst durch den Verkehr an die Oberfläche gewirbelt werden, bleiben nun am Boden und das Wasser sieht klarer aus.
Schadstoffbelastung in der Luft sinkt
In ganz Italien verbessert sich durch die Ausgangsbeschränkungen allerdings auch schon messbar die Luftqualität. Messungen des europäischen Satelliten Sentinel 5P zeigen, dass die Konzentration an Stickstoffdioxid (NO2) Ende Februar stark zurückging.
Die Luftqualität hat sich dadurch vor allem in den Ballungszentren der Po-Ebene verbessert. Diese Region zählt zu den am stärksten durch Stickstoffdioxid belasteten Gegenden in Europa. Der größte Teil der NO2-Emissionen sind in Mailand und anderen Metropolen auf den Verkehr zurückzuführen, der nun durch das Coronavirus drastisch eingeschränkt ist. Allerdings ist auch das Wetter ein starker Faktor bei der Schadstoffkonzentration in der Luft.
Ähnlicher Effekt in China
In den Industriestädten Chinas war nach der Abriegelung ein ähnlicher Effekt zu beobachten. Laut NASA-Forschern war die NO2-Konzentration in den betroffenen Regionen nach der Quarantäne um bis zu 30 Prozent niedriger als in den Jahren davor.