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H2i GreenHydrogen: Wie Patente dem Wasserstoff-Startup einen Wettbwerbsvorteil geben

(v.l.n.r.) Ralf Vogt (CEO), Martina M. Fronik (Gründerin), Dr. Dietmar Neubacher (CTO) von H2i GreenHydrogen © H2i GreenHydrogen
(v.l.n.r.) Ralf Vogt (CEO), Martina M. Fronik (Gründerin), Dr. Dietmar Neubacher (CTO) von H2i GreenHydrogen © H2i GreenHydrogen

Grüner Wasserstoff ist einer der wichtigsten Teile der Energiewende. In Österreich gibt es bereits einige Startups, die in diesem Bereich Innovationen vorantreiben. Eines davon ist H2i GreenHydrogen aus Oberösterreich. Die 2019 gestartete Jungfirma entwickelt kosteneffiziente, leistungsstarke Elektrolyse-Module, die sich einfach in kundenspezifische Wasserstofferzeugungsanlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff integrieren lassen.

Das Besondere an dem Startup ist, dass es bereits jetzt eine Reihe von Patenten eingereicht hat. Unter anderem bei diesen Prozessen hat die Austria Wirtschaftsservice (aws) das Jungunternehmen im Rahmen seiner Green.IP-Förderung begleitet.

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H2i GreenHydrogen setzt auf modernste Technologie

Die Gründerin von H2i GreenHydrogen ist Martina M. Fronik. Ursprünglich hieß das Startup noch MF Wasserstoff. Seit Anfang 2020 läuft die Jungfirma unter dem Namen H2i GreenHydrogen GmbH. Am Standort in Graz entwickelt das Startup seine Elektrolyse-Module. Diese Module ermöglichen eine effiziente Koppelung von Strom- und Gassystemen, unterstützen den Ausbau bzw. die Nutzung erneuerbarer Energien und tragen zur Stabilisierung der Energienetze bei. Darüber hinaus fördern sie die Dekarbonisierung verschiedenster Sektoren, von der industriellen Produktion bis hin zum Transportwesen.

Das sich in Entwicklung befindliche Portfolio von H2i umfasst eine Reihe fortschrittlicher Lösungen zur Wasserstofferzeugung. Im Mittelpunkt steht ein leistungsstarker und effizienter Elektrolyse-Stack der neuesten AEM-Technologie-Generation. Elektrolyse-Stacks bestehen aus mehreren Elektrolyse-Zellen, die in Reihe oder parallel geschaltet sind. Diese Stacks erleichtern die elektrochemische Reaktion, die während der Elektrolyse stattfindet.

Startup will Elektrolyse-Stacks „Made in Austria“ bieten

AEM steht für Anion Exchange Membrane, es handelt sich um eine Kombination der etablierten Elektrolyse-Verfahren PEM (Proton-Exchange Membrane) und AEL (alkalische Elektrolyse), die als besonders zukunftsträchtig gilt. H2i will die AEM-Elektrolyse ab 2027 weltweit anbieten. „Wir bieten mit unseren Elektrolyse-Lösungen eine neue, zukunftsreiche und einfach zu skalierende Technologie zur Herstellung von klimaneutralem Wasserstoff. Besonders stolz sind wir, dass bereits heute dieser Stack exklusiv für H2i in Oberösterreich in Kooperation gefertigt wird und wir als einziges Unternehmen zukunftsreiche Elektrolyse-Stacks ‚Made in Austria‘ realisieren“, sagt Ralf Vogt, CEO von H2i.

Bei der Gründung hatte Martina M. Fronik das Ziel, einen Beitrag zum Klimaschutz durch eine deutliche Reduktion des CO2 Fußabdruckes zu leisten. Durch viele Gespräche mit Expert:innen wurde ihr relativ schnell klar, dass sie sich dem Thema Wasserstoff mit einem eigenen Unternehmen widmen wollte. Hier war es ihr wiederum besonders wichtig, sowohl ein nachhaltiges Geschäftsmodell als auch eine nachhaltige Technologie zu finden. Der Fokus auf AEM-Technologie soll genau das gewährleisten.

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Bereits sieben Patente eingereicht

Im Jahr 2021 hat H2i GreenHydrogen seinen Entwicklungsstandort in Graz eröffnet. Einen eigenen Elektrolyse-Demonstrator zu Systemmodul-Entwicklung hat das Startup 2023 entwickelt. Erst in diesem Jahr hat das Jungunternehmen seinen Entwicklungsstandort erweitert und die erste teilautomatisierte Herstellung der Stacks begonnen. In Zukunft soll der industrielle Einsatz folgen.  H2i will künftig in der Lage sein, skalierbare Lösungen für Einsatzbereiche über fünf Megawatt anzubieten und erstmalig die Realisierung von AEM-Elektrolyse-Anlagen in diesen Größenordnungen zu ermöglichen.

H2i hat bislang sieben Patente beim Österreichischen Patentamt (ÖPA) eingereicht, wovon sechs bereits national erteilt wurden. Die erste Innovation (das hierarchische Modularisierungskonzept von H2i-Systemen) hat man strategisch auf zwei Patente aufgeteilt und hierfür mit Juli 2021 eine Vorrichtung (Anlage zur Durchführung einer Elektrolyse) und ein Verfahren (Verfahren zur Zuweisung von elektrischer Energie innerhalb einer Elektrolyse-Anlage) angemeldet. H2i hat hierfür auch einen FFG-Patentscheck in Anspruch genommen.

aws unterstützt im Bereich Green.IP

Bereits im August 2021 hat die Jungfirma dann zwei Innovationen am Stack selbst (Zellrahmen für eine Elektrolyse-Zelle und Abdichtungsvorrichtung als Zellperipherie für einen Elektrolyse-Zellen-Stack) angemeldet. Diese hat das ÖPA kurz darauf positiv beschieden. In den darauffolgenden Jahren hat das Jungunternehmen noch seine innovative Trägerplatte und zuletzt eine Vorbaugruppe zur verbesserten Stack-Montage angemeldet. Ein besonders wichtiges Patent schützt laut H2i den hocheffizienten Betrieb und die kompakten Systemmodule.

H2i GreenHydrogen hat demnach also schon viel Erfahrung mit dem Thema Patente. Dabei und auch noch in anderen Bereichen hatte das Startup viel Hilfe durch die aws. „Ein erster Kontakt mit der aws fand im Rahmen von discover.IP Anfang 2021 statt, wo uns die Grundlagen von Innovationsschutzstrategien nähergebracht wurden“, erzählt Ralf Vogt. Seitdem hat das Startup zwei Green.IP Projekte in den Jahren 2021 und 2022 in Anspruch genommen.

Markteintritt für 2027 geplant

„Die Zusammenarbeit mit der aws lief von Anfang an sehr gut. Nach Einreichung unseres Antrags und Erstprüfung erhielten wir umfangreiches Feedback und konnten gemeinsam offene Fragen klären und auch noch Unterlagen nachreichen. Nach der anschließenden Prüfung der Projektdetails gab es nochmals eine Präzisierung bzgl. förderbare Kosten und Inhalte, auch hier Stand uns die aws mit Rat und Tat zur Seite. Im Rahmen der Green.IP Projekte wurden Workshops zu IP Strategie abgehalten und anfallende Schutzrechtkosten werden bezuschusst. Und zu guter Letzt sei auch erwähnt, dass der Abrechnungsmodus für die zugesagten Zuschüsse transparent gestaltet ist und Auszahlungen zeitnah nach Beantragung erfolgten“, so Vogt.

Von Anfang an war dem Team der Jungfirma klar, wie wichtig es sein würde, sein Know-how abzusichern. „Durch die Kooperation mit der aws bei Green.IP-Förderungen bot sich uns die Chance, mit einem erfahrenen Sparring-Partner auf Augenhöhe diesbezügliche Gedanken im Rahmen von Workshops vor Ort zu diskutieren und zu vertiefen. Sämtliche Bausteine von erfolgreichen IP-Strategien wurden uns durch die Mitarbeiter:innen des aws im Detail aufgezeigt und so konnten wir unsere bestehende IP-Strategie challengen und weiter optimieren“, erklärt der CEO.

H2i plant nun den Markteintritt in den europäischen Kernmärkten im Jahr 2027. Eine erste, kundenintegrierte 1 MW Pilotanlage will man im 1. Quartal 2026 in der Steiermark in Betrieb nehmen. Auch den Produktionsstandort in Graz will man sukzessive ausbauen, sowohl was die Entwicklungskapazitäten, Labor- und Testinfrastruktur betrifft, als auch die Organisation und Verwaltung. Ab Anfang 2025 will die Jungfirma auch anfangen, nach Investoren zu suchen.

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