Mobilität

Deutschland will Verbrenner-Verbot aufweichen – zugunsten der E-Fuels

eFuels-Anlage von Porsche in Chile. © Porsche AG
eFuels-Anlage von Porsche in Chile. © Porsche AG
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Eigentlich soll in 12 Jahren die Ära des Verbrennermotors in der EU zu Ende gehen – denn eigentlich haben sich EU-Parlament, Kommission und die Mitgliedstaaten ja darauf verständigt, ab 2035 ein Verbot für den Verkauf von neuen Autos mit Verbrennermotoren zu verbieten. Doch wie berichtet ist dabei immer auch eine Hintertür offen gelassen worden. Nämlich für die so genannten E-Fuels – also synthetisch hergestellte Kraftstoffe, die man in heute gängige Motoren einfüllen kann.

E-Fuels sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe, die unter hohem Energiebedarf mit Hilfe von CO2 und Wasser produziert werden. Sie verursachen aber durch ihre Verbrennung wiederum CO2. In Europa und insbesondere im durch die Autoindustrie geprägten Deutschland gelten sie aber als enorm wichtig, um im Sinne einer immer argumentierten „Technologie-Offenheit“ nicht komplett in neue Abhängigkeiten zu geraten (Stichwort Akkus für E-Autos). Deswegen drängt die deutsche Regierung nun darauf, diesen E-Fuels die Hintertür offen zu halten.

„Wir unterstützen das Aus für alte, konventionelle Verbrennungsmotoren, wir wollen aber außerhalb der Flottengrenzwerte, also außerhalb dieses Gesetzes, eine Lösung für solche Verbrennungsmotoren, die nur mit nachhaltigen E-Fuels betrieben werden“, heißt es dazu seitens Wirtschaftsstaatssekretär Sven Giegold (Grüne). Finanzminister Christian Lindner (FDP), ohnehin als E-Fuels-Unterstützer bekannt, twitterte am Donnerstag zudem: „Unser Ziel ist, auch nach 2035 noch Neuwagen mit Verbrennungsmotor zuzulassen. Diese müssen dann mit klimafreundlichen #eFuels fahren. Weltweit wird diese Technologie weiter eine große Rolle spielen. Das technologische Know-how muss in einem Exportland wie Deutschland erhalten bleiben.“

Hintertür für E-Fuels bleibt trotz Verbrenner-Verbots offen

Porsche, Siemens, ExxonMobil und Enel arbeiten an E-Fuels

Deutschland, insbesondere die Unternehmen Porsche und Siemens Energy, will E-Fuels stark vorantreiben. Die beiden genannten Konzerne kooperieren bereits bei der Produktion der synthetischen Kraftstoffe und wollen bis 2025 soll die Produktion auf 55 Millionen Liter pro Jahr hochgefahren werden. Bis 2027 soll die Menge dann verzehnfacht werden, auf 550 Millionen Liter. Am Standort Punta Arenas in Chile gibt es eine Pilotanlage, wo CO2 und Wasser unter dem Einsatz von sehr viel Strom (in dem Fall aus Windkraft) zu E-Fuels gemacht werden. Porsche und Siemens arbeiten an dem Standort übrigens auch mit den Öl- bzw. Gaskonzernen ExxonMobil (USA), ENAP (Chile), Enel (Italien) und Empresas Gasco (Chile) zusammen.

Porsche und Siemens wittern ein Milliardengeschäft. „Weltweit gibt es heute mehr als 1,3 Milliarden Verbrennerfahrzeuge. Viele davon werden noch Jahrzehnte lang auf der Straße unterwegs sein. eFuels bieten den Besitzern von Bestandsfahrzeugen eine Perspektive“, hieß es seitens Michael Steiner, Vorstand Entwicklung und Forschung der Porsche AG. Er sieht E-Fuels als Ergänzung zur E-Mobilität. Nun geht es der deutschen Politik aber nicht mehr nur um die Bestandsfahrzeuge, auch Neuwagen mit Verbrennungsmotor sollen nach 2035 zugelassen werden dürfen. Wie dann kontrolliert werden wird, ob eh nur E-Fuels getankt werden, oder die dann immer noch erhältlichen Kraftstoffe Benzin und Diesel, ist bis dato unklar.

Regeln für „grünen“ Wasserstoff mit Hintertürchen für Atomstrom und E-Fuels

 

Mehr als die Hälfte würde lieber mit E-Fuels als mit E-Auto fahren

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