Umfrage

Mehr als die Hälfte würde lieber mit E-Fuels als mit E-Auto fahren

Auspuff eines Autos. © Matt Boitor auf Unsplash
Auspuff eines Autos. © Matt Boitor auf Unsplash

Dicke Förderungen, der Tesla-Hype und immer neue E-Auto-Modelle verschleiern etwas den Blick auf die Realität in Österreich. Denn wie eine Umfrage des Unternehmensberaters Deloitte zeigt, sind und bleiben E-Fahrzeuge hierzulande eine Randerscheinung. Nur 9 % der Österreicher:innen würden beim nächsten Autokauf auf reine Elektromobilität setzen, während mehr als die Hälfte (54%) sich beim nächsten Auto wieder eines mit Verbrennermotor zulegen würden.

„Im Vergleich zum Vorjahr ist das Interesse an Benzin- und Dieselfahrzeugen zwar um 4 % zurückgegangen, dennoch plant eine Mehrheit von 54 % der Befragten weiterhin den Kauf eines Verbrenners. E-Autos bleiben damit nach wie vor eher Ausnahmeerscheinungen und ein Ende des Verbrennungsmotors rückt in weite Ferne“, so Matthias Kunsch, Partner bei Deloitte Österreich, in einer Aussendung. Das Interesse an E-Autos ist sogar leicht zurückgegangen – von 10% im Jahr 2022 auf 9% im Jahr 2023.

Für die „Deloitte Automotive Study“ wurden mehr als 26.000 Konsument:innen aus 24 Ländern befragt, darunter auch rund 1.000 Personen aus Österreich.

E-Fuels: Porsche versteift sich immer mehr auf kontroversen Kraftstoff

Viele Hürden bis zum E-Auto

Auch wenn das E-Auto aus Klimaschutzgründen und bei den Betriebskosten (Strom < Sprit) günstiger ist, gibt es weiterhin drei wesentliche Gründe, die letztendlich vom Umstieg auf die E-Mobilität anhalten:

  1. Zu hohe Preise: Im Schnitt wollen Menschen in Österreich zwischen 15.000 und 30.000 Euro für ihren PKW ausgeben; die meisten E-Autos liegen aber preislich deutlich über diesem Betrag
  2. Zu geringe Reichweite: 38 % jener Personen, die bislang auf Verbrennungsmotoren vertraut haben, erwarten sich von einem voll aufgeladenen E-Auto eine Reichweite von mindestens 600 km – das kann derzeit kein Modell auch nur annähernd, die meisten kommen, wenn es gut geht, auf maximal 400 km
  3. Zu wenige Lademöglichkeiten: Ein Drittel der heimischen Interessent:innen wollen laut Deloitte-Umfrage vorrangig öffentliche Lademöglichkeiten nutzen – würden sich dort aber wegen der längeren Wartezeiten aber Toiletten, WLAN oder Getränke erwarten. Es gibt also deutliche Erwartungen bei der Verbesserung der Infrastruktur
  4. Nachhaltigkeitsbedenken: Ja, richtig gelesen. Laut Umfrage würde mehr als die Hälfte der E-Auto-Interessent:innen ihre Entscheidung überdenken, wenn ein umweltverträglicher, synthetischer Kraftstoff für Verbrennungsmotoren (E-Fuel) verfügbar wäre.

Letzter Punkt ist dann doch sehr spannend. Denn gerade E-Fuels stehen wegen der hohen Energiekosten bei der Produktion und den gar nicht so kleinen CO2-Emissionen, die so trotzdem verursachen, in der Kritik. In Europa ist es Porsche, das die Produktion von E-Fuels vorantreibt – offenbar in der Hoffnung, dadurch weiter Verbrennermotoren bauen und verkaufen zu können.

Eine Untersuchung von „Transport and Environment“ (T&E) zeigte aber, dass sich mit E-Fuels eigentlich nur sehr wenig CO2 einsparen lässt. Ein Elektrofahrzeug ist der Studie zufolge 53 Prozent sauberer als ein Verbrenner mit synthetischen Kraftstoffen. Gegenüber herkömmlichen Treibstoffen verursachen E-Fuels nur 5 Prozent weniger Emissionen (Trending Topics berichtete). Außerdem soll es bis 2035 – also dem Jahr für das Verbrenner-Aus in der Eu – lediglich so viel E-Fuels geben, um 2 Prozent aller Autos damit antreiben zu können, heißt es seitens T&E.

Kauf eines E-Autos wird wieder mit bis zu 5.000 Euro gefördert

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