Dish Tennis: Wie aus einer „Schnapsidee“ zwei Geschäftsmodelle wurden
Dish Tennis ist vermutlich das erste Startup, das auf einer Toilette entstand. Und zwar im Wiener Lokal Zweitbester. Co-Founder Florian Plüer erklärt das so: „Die Besitzer des Zweitbester wollten damals auf ihrer Toilette Klokonzerte veranstalten. Ich fand das ziemlich durchgeknallt“. Als die Frage aufkam, ob Plüer die Zweitbester-Toilette nicht auch einmal bespielen möchte, kam er auf die Idee, dort Tischtennis-Matches zu veranstalten. Und die finden bis heute statt.
Teurer Holztisch aus Tirol
„Um den Tisch mitnehmen zu können, musste er klappbar sein und das gab es nicht“, so Plüer. Also hat er gemeinsam mit Maximilian Ortner selbst Hand angelegt und „Dish Tennis“ war geboren. Es dauerte auch nicht lange, bis die erste Firma anfragte, ob man ein Dish Tennis-Turnier nicht auch auf Firmenevents veranstalten könnte. Plüer: „Das Unternehmen ist eigentlich durch Zufall, aus einer Schnapsidee heraus entstanden, und jetzt haben wir zwei solide Geschäftsmodelle“.
Die Firmengründung folgte erst 2016 und im vergangenen Jahr hat die Dish Tennis KG schließlich rund 500 Tische verkauft und rund 20 Events organisiert. „Jetzt wollen wir den Sprung in den Handel schaffen“, beschreibt Plüer die Ziele für 2018. Als besondere Herausforderung sieht er dabei die Produktion. Derzeit werden die klappbaren Mini-Tischtennistische (im Online-Shop ab 300 Euro) in einer Großtischlerei in Tirol aus hochwertigen Materialien hergestellt. „Wir suchen nun nach einer Möglichkeit, auch eine günstigere Version des Tisches produzieren zu können, um für den Einzelhandel attraktiv zu werden“, so Plüer. Die aktuelle „Premium-Version“ wird dann aufgerüstet.
Ein Leben vor und vielleicht nach Dish Tennis
Plüer führt die Firma mittlerweile operativ alleine – sein Co-Founder Ortner habe sich zurückgezogen. Vor Dish Tennis war Plüer Mitgründer der Onlineagentur Limesoda, seine Anteile verkaufte er aber bereits 2011: „Wenn du mir vor zehn Jahren gesagt hättest, dass ich später einmal Holztische verkaufen würde, hätte ich gelacht“. Sollte der Vertrieb von Dish Tennis nicht anlaufen, ist sich Plüer allerdings nicht sicher, ob er das Projekt weiterverfolgen wird. Ausländische Märkte wie Deutschland oder China, wo der Sport sehr beliebt, wären jedenfalls interessante Optionen für eine Expansion.